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Ein Cowboy für Bille und Zottel

Ein Cowboy für Bille und Zottel

Titel: Ein Cowboy für Bille und Zottel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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weiße Spitze auf vergißmeinnichtblauer Seide aus. Ein herrlicher Tag für einen Ausritt.
    Um zehn Uhr sollte gestartet werden. Außer den Peershofern, Tom und Bille, war noch Edmund der Weise mit von der Partie. Gegen halb zehn schickte Herr Tiedjen Bettina auf Sternchen los, um die Fährte aus Papierschnitzeln zu legen. Sternchen, die in drei Monaten fohlen sollte, mußte geschont werden und kam für so einen wilden Ritt nicht mehr in Frage. Herr Tiedjen hatte mit Bettina hinter geschlossenen Türen die Strecke besprochen — keine schweren Sprünge, aber ein paar knifflige Aufgaben. Zum Schluß eine schöne weite Galoppstrecke bis zum Ziel.
    Der Start lag hinter dem Willmsdorfer Park, das Ziel war die Auffahrt vor dem Gutshaus. Im Haus warteten auf die „sechs Sieger“ ein Tisch mit Preisen und eine gedeckte Mittagstafel, damit sie sich von den Strapazen erholen konnten. In Frau Engelkes Herd brutzelte bereits ein riesiger Braten.
    Bille hatte beschlossen, heute Zottel zu reiten. Wenn er sich weiterhin weigerte, zu springen, mußte er eben die Hindernisse übersteigen oder drumherumgehen. Aber er sollte endlich einmal wieder zu einem richtigen Geländeritt kommen. Und da Tom Black Arrow ritt, hoffte sie, Zottel würde es automatisch seinem großen Freund nachmachen und ohne zu überlegen kleinere Hindernisse überspringen.
    Herr Tiedjen erklärte ihnen, worauf sie zu achten hätten, mahnte Edmund den Weisen, vorsichtig zu sein und seine Reitkünste nicht zu überschätzen, dann ritten sie durch den Park zum Start hinüber.
    „Wie fühlst du dich, gnädiges Fräulein“, erkundigte sich Simon geziert. „Ich hoffe, du hast keinen Kater?“
    „Wovon sollte ich wohl einen Kater haben?“
    „Nun, ich vermute doch, daß ihr beiden Unzertrennlichen bis nach Mitternacht Silvester gefeiert habt, Händchen gehalten und auf eure gemeinsame Zukunft getrunken..:“
    „Du spinnst ja!“
    „Bitte aufstellen!“ Herr Tiedjen klatschte in die Hände. „Punkt zehn Uhr — es kann losgehen!“
    Herr Tiedjen hatte den Start so gewählt, daß sie alle nebeneinander Platz hatten. Der erste Abschnitt der Strecke führte über eine Wiese zum Wald hinüber, weithin waren die leuchtendroten Schnipsel im bereiften Gras zu sehen. Tom und Bille bildeten den linken Flügel, dann kamen Florian, Edmund auf Lohengrin, Simon und Daniel.
    Auf ein Zeichen Herrn Tiedjens stürmten sie los. Im Galopp ging es über die Wiese. Edmund der Weise übernahm die Führung, aber nicht lange. Lohengrin, der die Sache irgendwie mißverstanden hatte und das Unternehmen für ein Galopprennen hielt, legte ein Tempo vor, dem der arme Edmund noch nicht gewachsen war. Hilflos wie ein Gummifrosch flog er im Sattel auf und nieder, verlor seinen rechten Steigbügel und rutschte schließlich aus dem Sattel. Lohengrin verlangsamte sein Tempo, schaute sich erstaunt nach seinem Reiter um und wartete geduldig, bis der sich stöhnend aufgerappelt hatte.
    Inzwischen waren die anderen längst vorbei. Zottel hielt sich dicht bei Black Arrow, Simon auf seiner Stute Pünktchen war ihnen noch ein Stück voraus, dicht gefolgt von Daniel auf seinem Asterix. Florian bildete das Schlußlicht.
    Sie näherten sich dem ersten Hindernis, einem umgestürzten Baumstamm. Bille sah es von weitem, aber Zottel galoppierte weiter ahnungslos neben Black Arrow her.
    Simon und Daniel setzten fast gleichzeitig hinüber. Fünf Meter noch. Bille gab Zottel den Kopf frei.
    „Braver Junge — komm, spring schön! So ein kleiner Hopser!“ Neben ihnen flog Black Arrow über den Baumstamm. Zottel richtete sich steil auf und wieherte empört. Dann drehte er sich auf den Hinterbeinen um und trabte seitlich an dem umgestürzten Stamm vorbei. Bille hing wie ein Klammeraffe an seinem Hals, die plötzliche Wendung hatte sie fast aus dem Sattel katapultiert. Zottel wieherte noch einmal beleidigt hinter Black Arrow her, als habe der ihn reinlegen wollen, dann setzte er zu einem gestreckten Galopp an, um den Freund wieder einzuholen.
    „Du alter Spinner!“ schimpfte Bille. „Den kleinen Hüpfer hättest du doch mir zuliebe ruhig mal machen können!“
    Hinter ihnen preschte Florian auf seinem temperamentvollen kleinen Rappen Bongo heran.
    „Na? Hat der Dicke wieder seinen Kopf durchgesetzt?“ rief er lachend. „Schade, daß das keiner fotografiert hat — es sah zum Schießen komisch aus!“
    „Ich find’s leider gar nicht so komisch“, knurrte Bille. „Na warte, du Clown — über das nächste

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