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Ein Dackel in der Schultüte

Ein Dackel in der Schultüte

Titel: Ein Dackel in der Schultüte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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nimmt einen Happs.
    Dann bin ich an der Reihe. Das Brot mit dem Schinken ist sehr gut. Es hat nur einen Nachteil: Es ist für einen Erstklässler gedacht. Für zwei leere Hundemägen ist es einfach zu klein. Eigentlich ist’s für Leo und mich nur ein Krümel. Trotzdem: Der Krümel ist besser als nichts.
    Wir zwei stehen mitten im Zimmer und lecken unsere Schnauzen sauber. Und plötzlich geht die Tür auf!



Volle Futterschüssel aber auch! Ich falle fast in Ohnmacht.
    Mein erster Gedanke ist: Otto, hau ab hinter den Papierkorb! Mein zweiter: zu spät!
    Zum Verstecken ist es wirklich zu spät. Emil hat mich längst gesehen.
    »Wufff!«, bellt Leo. Das heißt: »Mach schnellstens die Tür zu, Emil!«
    Emil kapiert sofort. Er schließt die Tür und kommt auf uns zu.
    Ich warte. Und zittere.
    Das ist unnötig. Denn Emil streichelt mich. »Na, du kleiner Dackel, passt du auch auf dein Herrchen auf?« »Wuuuuf«, antwortet Leo. »Das ist Otto. Er passt auf seine besten Freunde auf. Sie heißen Max und Maxi.«
    Emil ist ein feiner Junge. Er beherrscht die Hundesprache und antwortet: »Bist du heimlich hier? Sozusagen inkognito?«
    Ich weiß, was das Wort bedeutet: Inkognito heißt so viel wie: Du willst nicht erkannt werden.
    Ich lecke ihm die Hand. »Ja«, bedeutet das. »Wirst du mich verraten?«
    Wieder antwortet Leo sofort: »Ne, Otto. Emil wird dich nicht verraten. Emil ist ein feiner Junge.«
    Emil nickt. »Kannst dich auf mich verlassen. Ich halte dicht. Ist doch klar, Otto. Aber wenn ich gewusst hätte, dass Leo mit einem Freund im Klassenzimmer ist, hätte ich doppelt so viel mitgebracht. Ihr habt doch sicher Hunger, was?«
    Emil legt zwei Brötchen auf den Boden. Leider sind sie ohne Wurst. Trotzdem schlingen wir sie mit einem Happs hinunter.
    Leo knurrt.
    »Habt ihr Durst?«, fragt Emil.
    Wir haben mächtig Durst.
    Emil sieht sich im Klassenzimmer um. »Ist hier irgendwo eine Schüssel?« Er macht den Schrank neben dem Waschbecken auf, sieht einen kleinen blauen Eimer, füllt ihn mit Wasser und stellt ihn auf den Boden.
    Wir schlabbern den Eimer in null Komma nichts leer. »Wuff«, sagt Leo und leckt einen Tropfen auf.
    Emil lacht und füllt den kleinen Eimer noch einmal. Das ist sehr anständig von ihm, denn wir waren am Verdursten.
    Aber dann kommt’s: Die blöde Glocke schrillt schon wieder.
    »Himmel aber auch«, ruft Emil. »Die Pause ist zu Ende!«
    Ich flitze in die Ecke unter dem Waschbecken, Emil schubst den Papierkorb vor mich, Leo legt sich neben mich – und dann! Dann geht auch schon die Türe auf. Die Kinder und Frau Wurster kommen zurück.
    »Hast dich um deinen Freund gekümmert?«, fragt Frau Wurster und ist kein bisschen böse auf Emil.

Bunte Bilder
    Die Kinder malen weiter. Es dauert aber nicht mehr lange, bis Sophie, das ist das Mädchen mit Molly, der Katze, die Hand hebt. »Frau Wurster, ich bin fertig!«
    Als dann auch die anderen Kinder ihr Bild gemalt haben, dürfen sie die Stühle wieder im Kreis aufstellen und erklären, was sie gezeichnet haben.
    Anna hat eine Kreuzung gezeichnet, auf der zwei Autos zusammenstoßen. »Das habe ich neulich gesehen«, sagt sie. »Es war schrecklich!«



Anton hat ein Fußballfeld gemalt. Er steht im Tor.
    Auf Claras Bild sieht man einen Puppenwagen mit einer Puppe. »So bin ich immer in den Kindergarten gegangen«, sagt sie.
    Käthe ist das Mädchen mit dem Kanarienvogel. Sie hat Bäume mit vielen Vögeln gezeichnet. Ich finde ihr Bild sehr schön.
    Auf Sophies Bild spaziert ein Mädchen mit einer Katze auf einem langen Weg mit vielen Kurven.
    Auf Ellis Bild – es ist das Mädchen mit den dicken Zöpfen – hüpfen drei fette Hamster im Gras herum.
    Max und Maxi haben unser Haus gemalt. Sie haben gemalt, wie sie mit mir und mit ihren Schultüten im Vorgarten stehen. Ich seufze. Weil: Max und Maxi sind einfach die besten Freunde, die ein Dackel nur haben kann. Ehrenwort!
    Auf Ernestines Bild sieht man eine schnurgerade Straße. An einem Ende der Straße steht ein kleines Haus mit grünen Fensterläden und Blumen und einer Sonne in der linken oberen Ecke. Auf der Straße gehen ein Elefant, ein Kamel, eine Giraffe, ein Pferd, eine Gans, eine Ente, eine Katze, eine Maus und ein Hund. Da, wo die Straße zu Ende ist, steht wieder ein Haus mit einer sehr großen Tür. Davor ringelt sich eine feuerrote Schlange. Auf dem blauen Dach turnt ein Affe. »Das ist das Schulhaus«, erklärt Ernestine.
    Dann zeigt Bruno sein Bild. Stolz deutet er auf drei Jungen.

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