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Ein Dackel in der Schultüte

Ein Dackel in der Schultüte

Titel: Ein Dackel in der Schultüte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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»Das bin ich mit meinen Freunden.«
    »Was habt ihr denn in der Hand?«, will Clara wissen.
    »Na, was wohl? Unsere Waffen natürlich!«
    »Du bist ein Blödmann«, ruft Ernestine. »Waffen sind das Letzte! Weißt du das nicht?«
    Schließlich zeigt auch noch Jonas sein Bild. Er hat sieben Hasen gezeichnet. Die hocken auf sieben Stühlen vor sieben Tischen und blicken zur Tafel. Vor der Tafel steht eine Frau mit langen blonden Haaren und einer roten Bluse. Sie hat einen Zeigestock in der Hand. Damit deutet sie auf die Tafel. Auf der Tafel stehen komische Krakelzeichen.
    Auf den ersten Blick sehe ich: Die hübsche Frau vor der Tafel ist Frau Wurster, die Lehrerin.
    »Das ist die Häschenschule«, erklärt Jonas. »Es wäre toll, wenn ich sieben Hasen hätte. Aber meine Mutter sagt: Ein Hase ist genug.«
    »Und deine Hasen gehen zu Frau Wurster in die Schule?«, erkundigt sich Ernestine. »Was lernen sie von ihrer Lehrerin?«
    »Na, was wohl!«, schreit Bruno durchs Klassenzimmer. »Dass sie sich vorm Fuchs verstecken müssen! Ist doch klar! Aber dein Bild ist blöd, Jonas. Weil: Eine Häschenschule gibt’s doch nicht!«
    »Woher willst du das wissen?«, verteidigt sich Jonas. »Wenn ich mir die Häschenschule ausdenke, gibt es sie. Basta.«
    »Klar. So ist das«, unterstützt ihn meine Freundin Maxi. »Was ich mir ausdenke, ist schließlich in meinem Kopf.«
    »In deinem vielleicht«, gibt jetzt Anton, der Fußballer, zu. »Aber in meinem Kopf gibt’s keine Häschenschule. Da gibt es die Fußballschule – das sind mein Trainer, das Spielfeld, meine Mannschaft und der Ball.«
    »In meinem Kopf ist die Barbiepuppenschule«, ruft Clara.
    »Ich höre immer nur Schule«, protestiert Sophie. »Meine Molly hat es gut: Molly ist eine Katze und muss gar nie zur Schule gehen. In meinem Kopf gibt’s deshalb keine Katzenschule. Überhaupt wäre ich lieber eine Katze. Dann könnte ich zu Hause bleiben und spielen.«
    Mir gefällt, was Sophie sagt. Weil: Wenn ich mir vorstelle, ich müsste jeden Tag stundenlang vor einer grünen Tafel sitzen, wird mir ganz schlecht. Lieber pirsche ich durch die Straßen und Felder und gehe den aufregenden Gerüchen nach. Jage einen Vogel oder ein Eichhörnchen. Oder passe auf meine besten Freunde auf. Aber woher weiß ich eigentlich, wie ich etwas tun muss? Bin ich früher mal in eine Hundeschule gegangen und hab das vergessen?
    Ich stupse Leo an.
    »Otto«, grummelt Leo leise, »worauf es in unserem Hundeleben ankommt, müssen wir nicht extra in einer Schule lernen. Das Wesentliche wissen wir einfach. Und das ist gut so.«

Kreide-Alarm
    Du lieber knackiger Knochen! Der erste Schultag nimmt einfach kein Ende. Nachdem nämlich die Kinder ihre Bilder gezeigt und erklärt haben, setzen sie sich wieder an die Tische.
    Frau Wurster steht an der grünen Tafel. Sie hat einen weißen Knochen in der Hand. Das ist aber doch kein Knochen.
    »Das weiße Ding nennen die Leute Kreide. Kreide und Tafel – das gehört zusammen wie Fleisch und Knochen«, erklärt Leo.
    Knusprige Knochen, an denen saftiges Fleisch haftet, ja, die kenne ich. Aber was genau ist Kreide???



»Ich wette, das wirst du gleich erfahren«, meint Leo und gähnt. »Wann macht Frau Wurster endlich Schluss? Otto, ich muss mal!«
    »Ich auch. Und weißt du was, Leo? Mir ist –«.
    Dieser Ton! Für uns Hunde, die so feine Ohren haben und so extra gut hören, tut das Quietschen so weh, dass wir vor Schmerz einen Luftsprung machen. Dabei stoße ich den Papierkorb um, erstarre … aber in null Komma nichts hat Leo ihn wieder aufgestellt.
    Das war knapp!
    Da hebt Clara, das ist das Mädchen mit den Barbiepuppen, die Hand. »Frau Wurster, ich glaube, der große Hund hat ein Baby bekommen. Ich hab nämlich einen kleinen Hund neben ihm gesehen.«
    Ach du große Futterschüssel! Entsetzt starre ich Leo an.
    »Clara, du spinnst! Leo ist ein Rüde! Männer bekommen keine Kinder«, ruft Emil durchs Klassenzimmer.
    »Wuff«, bestätigt Leo und ist mal wieder die Ruhe selbst. Er kneift ein Auge zu, erhebt sich langsam und tappt schwanzwedelnd zu Clara. Legt ihr die Pfote aufs Knie, öffnet die Schnauze – und jeder sieht, wie er lacht.
    Auch Frau Wurster lacht. »Clara, du siehst Gespenster«, sagt sie.
    »Wuff!«
    »Hörst du? Leo sagt das auch«, fügt sie noch hinzu und lacht schon wieder.
    »Aber wirklich, Frau Wurster, ich habe einen kleinen Hund gesehen«, beharrt Clara.



Leo schüttelt den Kopf, streichelt Claras Knie mit seiner Pfote und

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