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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ist nicht wieder zu sich gekommen.«
    »Soll das heißen, daß sie immer noch bewußtlos ist?« rief Aahz und sprang plötzlich auf. »Warum hast du das nicht gleich gesagt? Komm schon, Ganzfix, roll sie her. Das könnte etwas Ernstes sein.«
    »Nein, nein, das versteht ihr falsch«, winkte Ganzfix ab. »Sie ist nicht wieder zu sich gekommen, weil ich einen Schlafzauber über sie verhängt habe.«
    »Einen Schlafzauber?« fragte ich besorgt.
    »Ja, genau.« Ganzfix nickte. »Sie hat ihn mir selbst beigebracht. Das war übrigens der allererste Zauber, den ich gelernt habe. Ist eigentlich ziemlich einfach. Soweit ich weiß, müssen alle Mitglieder der Mörderzunft ihn erlernen.«
    »Wozu?« unterbrach ihn Aahz.
    »Darüber habe ich eigentlich noch nie so genau nachgedacht.« Ganzfix blinzelte. »Ich vermute, weil es ihnen bei der Arbeit hilft. Ich meine, wenn man auf ein schlafendes Opfer trifft, kann man mit dem Zauber verhindern, daß es aufwacht, bevor man seinen Auftrag erledigt hat. Irgend etwas in der Art.«
    »Das habe ich nicht gemeint!« stöhnte Aahz. »Ich weiß wohl besser als du, wie Mörder vorgehen. Ich wollte wissen, wozu du einen Schlafzauber über Tanda verhängt hast.«
    »Um ihr Aufwachen zu verhindern natürlich«, erwiderte Ganzfix achselzuckend.
    »Brillant!« brummte ich. »Wieso sind wir nur nicht von selbst darauf gekommen?«
    »Halt's Maul, Kind!« raunzte mein Ausbilder mich an. »Also schön, Ganzfix, versuchen wir es noch mal von vorne. Warum willst du nicht, daß sie aufwacht? Ich dachte, ihr beide wärt ganz gut miteinander ausgekommen, ab ihr euch das letzte Mal gesehen habt?«
    »Sind wir auch«, gestand Ganzfix und errötete. »Aber inzwischen bin ich ein professioneller Magiker. Wenn ich sie aufwachen lasse ... na ja, über meine Fähigkeiten mache ich mir jedenfalls keine Illusionen. Dann hätte ich nicht die geringste Möglichkeit mehr, sie an der Flucht zu hindern.«
    »Du willst nicht, daß sie flieht?« blinzelte ich.
    »Natürlich nicht. Das würde mich schließlich meine Stellung kosten«, lächelte Ganzfix. »Deshalb bin ich auch so froh, daß du versprochen hast, nichts zu unternehmen, was sie gefährden könnte.«
    Mir rutschte das Herz in die Hosentasche.
    »Raffinierter Schachzug, Junge«, bemerkte Aahz trocken. »Vielleicht hörst du ja das nächste Mal zu, wenn ich versuche, dir einen Rat zu geben.«
    Ich wollte etwas zu meiner Verteidigung sagen, doch es fiel mir nichts ein, also hielt ich lieber den Mund und nutzte die Zeit dazu, mich mies zu fühlen.
    »Nun, meine Herren«, strahlte Ganzfix und rieb seine Hände, »da die Sache ja jetzt geklärt ist, wollt ihr euch wahrscheinlich wieder auf den Weg machen, nehme ich an.«
    »Nicht so schnell, Ganzfix«, winkte Aahz ab und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er legte die Füße auf den Tisch. »Das Mindeste, was du uns schuldest, ist ja wohl eine Erklärung. Das letzte Mal, als wir dir begegnet sind, warst du noch ein Dämonenjäger, der mit Tanda durch die Dimensionen zog, um Magik zu lernen. Nun habe ich immer geglaubt, daß du das nur wolltest, um in deinem alten Beruf weiterzukommen. Was hat dich denn auf die andere Seite des Zauns getrieben?«
    Ganzfix überlegte einen Moment, dann zuckte er die Schultern und lehnte sich ebenfalls in seinem Stuhl zurück.
    »Also gut«, sagte er. »Den Gefallen kann ich euch tun, schließlich waren wir ja mal Waffenkameraden.«
    Bevor er fortfuhr, nippte er noch einmal an seinem Wein.
    »Tanda und ich haben uns von den anderen getrennt, kurz nachdem wir euren kleinen Schabernack bemerkt hatten. Wir fanden ihn ganz amüsant, vor allem Tanda, aber die anderen waren ziemlich böse, vor allem Isstvan, deswegen sind wir unserer eigenen Wege gegangen.«
    Die Augen des Dämonenjägers wirkten etwas verträumt, als er sich in seine Erinnerungen vertiefte. »Eine ganze Weile sind wir durch die Dimensionen gereist. War übrigens eine recht angenehme Zeit, wenn ich das hinzufügen darf. Ich habe eine Menge über Dämonen gelernt und auch ein bißchen über Magik, und das hat mich über meinen Beruf als Dämonenjäger nachdenken lassen. Ich meine, eigentlich sind Dämonen gar keine so üblen Burschen, wenn man sie mal näher kennengelernt hat, und Magik bringt auch viel mehr ein als die Schwertschwingerei.«
    »Ich hoffe, du hörst gut zu, Junge.« Aahz piekte mich grinsend in die Schulter.
    Ich nickte, widmete meine Aufmerksamkeit aber weiterhin Ganzfix.
    »Dann«, fuhr der ehemalige

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