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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Dämonenjäger fort, »wollten es die Umstände, daß Tanda mich ohne Geld und ohne die Möglichkeit einer Rückkehr in meiner eigenen Dimension sitzenließ.«
    »Moment mal«, unterbrach ihn Aahz. »Das klingt aber gar nicht nach Tanda. Was waren das für sogenannte >Umstände    »Genau genommen handelte es sich dabei um ein Mißverständnis«, erklärte Ganzfix und errötete wieder eine Spur. »Ohne hier auf pikante Einzelheiten eingehen zu wollen, will ich es so formulieren: Es hat dazu gerührt, daß ich eine Nacht mit einer anderen Dame als Tanda verbracht habe.«
    »Das würde wohl erklären, weshalb sie ohne dich weitergezogen ist«, meinte Aahz nachdenklich. »Aber nicht, wieso sie auch noch dein Geld genommen hat.«
    »Na ja, eigentlich war es ja auch die junge Dame, mit der ich zusammen war, die mir mein Geld entwendet hat«, gestand der Dämonenjäger und errötete immer heftiger.
    »Aha, jetzt kapier ich.« Aahz nickte. »Hört sich ganz so an, als wenn du nicht nur über Dämonen und Magik noch viel zu lernen hättest, sondern auch über Frauen.«
    »Egal«, fuhr Ganzfix hastig fort, »jedenfalls saß ich nun mittellos und allein in der Fremde, und so blieb mir nicht viel anderes übrig, als zu einer Arbeitsvermittlung zu gehen.«
    »Zu einer Arbeitsvermittlung?« fragte Aahz verwundert. »Wo genau warst du denn gestrandet?«
    »Na, im Basar von Tauf natürlich«, erwiderte der Dämonenjäger. »Hab ich das nicht schon gesagt?«
    »Der Basar von Tauf«, seufzte mein Ausbilder. »Das hätte ich mir denken können. Na schön, sprich weiter.«
    »Es gibt eigentlich nicht viel mehr zu erzählen«, meinte Ganzfix achselzuckend. »Für Dämonenjäger war nichts frei, aber es gelang mir, diesen Posten hier in Jahk zu ergattern, indem ich von meinen magischen Fähigkeiten geflunkert habe. Seitdem habe ich ein ziemlich ruhiges Leben geführt — das heißt, bis die Wachen mit Tanda an meiner Tür erschienen sind.«
    Ich begann mich zu fragen, ob es überhaupt einen einzigen Hofmagiker gab, der für seine Stellung wirklich qualifiziert war.
    »Und nun wirst du Tanda nicht freilassen, stimmt's?« schloß Aahz.
    »Versteht mich nicht falsch«, bat Ganzfix und nagte an seiner Unterlipppe. »Ich würde Tanda gerne ziehenlassen. Schon um das Mißverständnis wieder auszubügeln, das zwischen ihr und mir herrscht. Aber leider sehe ich dazu keine Möglichkeit, ohne gleichzeitig meine Stellung wegen Unfähigkeit zu verlieren.«
    »He, vielleicht könnten wir dir ja einen Job in Possiltum besorgen!« schlug ich freudig vor.
    »Kind«, lächelte Aahz, »wirst du langsam mal von allein deine Zunge zügeln, oder muß ich sie dir erst mit Stumpf und Stiel ausreißen?«
    Ich nahm mir seinen Wink zu Herzen und verstummte.
    »Danke, Junge«, sagte Ganzfix, »aber das ginge nicht. Im Gegensatz zu dir bin ich immer noch dabei, mir als Magiker einen Ruf aufzubauen. Wie würde das denn aussehen, wenn ich gleich meine erste Stellung geschlagen aufgeben müßte, mit eingekniffenem Schwanz?«
    »Du hast doch überhaupt keinen Schwanz«, bemerkte Aahz.
    »Eine Redensart.« Ganzfix zuckte die Schultern.
    »Ach so.« Mein Ausbilder nickte. »Na, wenn du glaubst, daß es ungewöhnlich wäre, sich hastig aus seiner ersten Stellung zurückzuziehen, mein Freund, dann mußt du wirklich noch eine Menge über den Beruf eines Magikers lernen.«
    »Das habe ich doch schon gesagt, oder nicht?« fragte Ganzfix stirnrunzelnd.
    Ich hörte der Auseinandersetzung nur mit halbem Ohr zu. Meine restliche Aufmerksamkeit benötigte ich zur Beschäftigung mit dem unausgesprochenen Kompliment, das Ganzfix mir gemacht hatte. Ich werde langsam geschickt darin, indirekte Komplimente zu bemerken. Die direkten dagegen sind sowieso ziemlich selten.
    Wenn ich mal genauer darüber nachdenke, wuchs mein Ruf als Magiker tatsächlich. Niemand konnte leugnen, daß wir Isstvan auf seinem Heimfeld geschlagen hatten — und ich es gewesen war, der den Trupp rekrutiert und befehligt hatte, der Big Julies Armee aufgehalten hatte. He, in manchen Kreisen mußte mein Name ja geradezu ...
    »Mist!« brüllte Aahz und knallte die Hand mit einer solchen Wucht auf den Tisch, daß die Stühle einen Satz machten. »Ich sage dir doch: Sie hat die verdammte Trophäe nicht gestohlen!«
    Ich beruhigte meine erschütterten Nerven wieder und konzentrierte mich auf das Gespräch.
    »Ach, komm schon, Aahz«, meinte Ganzfix mit. einer Grimasse. »Ich bin lange genug mit Tanda unterwegs

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