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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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gewesen, um zu wissen, daß sie nicht darüber erhaben ist, etwas zu stehlen, was ihr gefällt — und das seid ihr beiden vermutlich auch nicht, kann ich mir vorstellen.«
    »Das stimmt schon«, pflichtete Aahz ihm bei, »aber du kannst deine letzte Länderspielkarte darauf verwetten, wenn einer von uns hinter eurer Trophäe her wäre, daß er sich bestimmt nicht hinterher erwischen lassen würde.«
    »Meine letzte was?« fragte Ganzfix stirnrunzelnd. »Ach, ist ja auch egal. Hör mal, selbst wenn ich dir glauben würde, könnte ich nichts unternehmen. Wichtig ist nur, daß die Ratsversammlung glaubt, daß Tanda daran beteiligt war, und die würden nicht einmal im Traum daran denken, sie freizulassen, ohne vorher ihre Trophäe zurückzubekommen.«
    »Ach ja?« lächelte Aahz und zeigte sämtliche Zähne. »Wieviele Ratsmitglieder gibt es denn? Und wie werden sie bewacht?«
    »Aahz!« mahnte Ganzfix streng. »Wenn dem Rat irgend etwas zustoßen sollte, muß ich das leider als Bedrohung meiner Stellung und folglich als direkten Bruch des Versprechens werten, das Meister Skeeve mir gegeben hat.«
    Mein Ausbilder lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blickte zur Decke empor. Der schwere, metallene Weinkrug in seiner Hand zerknautschte plötzlich, doch davon abgesehen ließ er sich seine Gefühle äußerlich nicht anmerken.
    »Äh ... Ganzfix?« versuchte ich es vorsichtig. Vor meinem geistigen Auge sah ich immer noch äußerst lebhaft das Bild von meiner Zunge, die sich anstelle des Weinkrugs in Aahz' Griff befand.
    »Na, Junge?« fragte Ganzfix und hob eine Augenbraue.
    »Was, hast du gesagt, würde geschehen, wenn die Trophäe wieder zurückgebracht würde?«
    Aahz' wandte mir langsam den Kopf zu, bis sich unsere Blicke trafen, doch inzwischen wirkten seine goldgesprenkelten Augen nachdenklich.
    »Na ja, gesagt habe ich eigentlich überhaupt nichts«, grummelte Ganzfix, »aber das würde jedenfalls alles verändern. Wenn die Trophäe wieder da wäre, wäre die Ratsversammlung außer sich vor Freude und wäre Tanda mit Sicherheit gewogener ... Ja, wenn die Trophäe zurückkehrte, könnte ich bestimmt einen Vorwand finden, um sie freizulassen.«
    »Ist das ein Versprechen?«
    Ich mag ja ziemlich unwissend sein, aber lernen tue ich schnell.
    Ganzfix musterte mich eine ganze Weile, bevor er antwortete. »Na gut«, sagte er schließlich. »Aber warum fragst du?«
    Ich warf Aahz einen Blick zu. Eines seiner Augenlider schloß sich kurz zu einem Zwinkern, dann machte er sich wieder daran, die Decke zu studieren.
    »Weil«, erklärte ich, und Erleichterung durchflutete mich, »weil ich glaube, daß wir eine Möglichkeit finden werden, Tanda zu befreien, deine Stellung nicht gefährden und den Krieg zu beenden, und zwar alles auf einen Streich.«

11
Was soll das heißen, du hast einen kleinen Job für mich?
Herkules
    »Die Trophäe aus Veygus klauen und einfach herbringen. Einfach so«, rumpelte Aahz schon zum hundertsten Mal.
    »Wir sind verloren«, prophezeite Griffin grimmig. »Halt's Maul, Griffin!« schnauzte ich.
    Mir fiel auf, daß ich mir in letzter Zeit eine Menge von Aahz' schlechten Angewohnheiten zueigen gemacht hatte.
    »Aber ich sag's euch doch ständig und immer wieder: Ich kenne Veygus nicht«, protestierte der Jüngling. »Ich kann euch überhaupt nicht helfen. Bitte, darf ich nicht wieder zurück nach Ta-hoe?«
    »Komm schon«, seufzte ich.
    »Find dich damit ab, Sohn«, lächelte Aahz und legte unserem Führer lässig einen Arm auf die Schulter. »Wir werden dich nicht aus den Augen lassen, bis wir diesen Job erledigt haben. Je früher wir in Veygus sind, desto früher bist du uns auch wieder los.«
    »Aber warum denn nur?« wimmerte Griffin. »Das haben wir doch alles schon einmal durchgekaut«, stöhnte mein Ausbilder. »Diese Kaperaktion wird so schon schlimm genug, auch ohne daß die Veyganer vorher Wind davon kriegen. Und die einzige Möglichkeit, sicherzugehen, daß du niemandem etwas davon erzählst, besteht darin, dich bei uns zu halten. Und außerdem bist du unser wandelnder Passierschein, wenn wir unterwegs auf Militärstreifen aus Ta-hoe treffen sollten.«
    »Den Streifen kann man ganz einfach aus dem Weg gehen«, beharrte der Jüngling. »Und ich werde auch niemandem etwas von eurem Vorhaben verraten, Ehrenwort. Kann ich euch denn nicht irgendwie anders davon überzeugen, mir zu vertrauen?«
    »Na ja«, Aahz wurde nachdenklich. »Ich schätze, eine andere Möglichkeit gäbe es schon

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