Ein Dämon auf Abwegen
die Dämonen«, grinste mein Ausbilder. »Sollen wir es ihnen mal zeigen, Partner?«
»Warum nicht?« sagte ich lächelnd und schloß die Augen.
Einen Augenblick später war unsere Tarnung aufgehoben, und zum ersten Mal sahen die Delegierten, mit wem sie es zu tun hatten.
»Wie ich schon sagte«, verkündete Aahz und zeigte sämtliche Zähne, »nicht >wie< Dämonen.«
Das war ein geschickter Schachzug, und er hätte auch funktionieren müssen. Jedes vernünftig denkende Wesen wäre bei der Vorstellung, es mit einer Mannschaft von Dämonen aufnehmen zu müssen, erzittert. Kein Opfer konnte zu groß sein, um diese Konfrontation zu vermeiden. Allerdings hatten wir dabei dummerweise eine Kleinigkeit übersehen. Jahks sind nämlich keine vernünftig denkenden Wesen.
»Ausgezeichnet«, äußerte der Sprecher von Ta-hoe.
»Was?« Aahz blinzelte, und sein Lächeln verblaßte.
»Damit sind die Chancen gerecht verteilt«, fuhr der Sprecher fort. »Darüber haben wir nämlich auch diskutiert, ob ihr eine Mannschaft auf die Beine stellen könnt, die gut genug ist. Aber jetzt ... na, diesen Kampf wird wohl jeder sehen wollen.«
»Ihr ... habt gar keine Angst davor, gegen ... Dämonen zu spielen?« fragte mein Ausbilder schleppend.
Nun war es an dem Sprecher zu lächeln.
»Guter Mann«, gluckste er, »wenn Sie unsere Mannschaften jemals hätten spielen sehen, würden Sie das bestimmt nicht fragen.«
Mit diesen Worten kehrte er zu seiner Delegation zurück, und die beiden Gruppen machten sich daran, in ihre Städte zurückzukehren.
»Hast du ihre Gespräche belauscht?« zischte ich.
»Falls du dich noch daran erinnern solltest«, knurrte Aahz, »war ich damit beschäftigt, mit dir Konversation zu machen.«
»Dann stecken wir in der Klemme«, jammerte ich.
»Vielleicht auch nicht«, widersprach er. »Ganzfix! Könnten wir mal ein paar Worte mir dir wechseln?«
Der ehemalige Dämonenjäger beeilte sich, zu uns zu gelangen.
»Ich muß schon sagen«, gluckste er, »da habt ihr mir aber wirklich fabelhaft aus der Patsche geholfen! Jetzt ist es für sie natürlich Ehrensache, die Trophäe auf dem Spielfeld zurückzugewinnen.«
»Wunderbar«, knurrte Aahz. »Wie steht's denn jetzt mit deinem Part der Abmachung? Ta-hoe hat seine Chance, also besteht kein Grund mehr für dich, Tanda weiterhin gefangenzuhalten.«
»Hmmmm ... ja und nein«, widersprach Ganzfix. »Mir fällt ein, daß ihr, wenn ich sie jetzt freilasse, beides habt, die Trophäe und Tanda. Somit hättet ihr auch keinen Grund mehr, überhaupt zum Spiel zu erscheinen. Um euer Versprechen einzulösen, Ta-hoe eine Chance zu geben, die Trophäe zurückzubekommen, muß das Spiel aber auch tatsächlich stattfinden. Danach werde ich Tanda dann freilassen.«
»Vielen Dank!« fauchte mein Ausbilder.
»Keine Ursache«, erwiderte der ehemalige Dämonenjäger und verabschiedete sich winkend, um sich wieder zu seiner Gruppe zu gesellen.
»Und was machen wir jetzt?« fragte ich.
»Wir stellen eine Mannschaft zusammen.« Aahz zuckte mit den Schultern. »He, Griffin!«
»Was ist denn?« murrte der Jüngling.
»Wir haben noch einen Job für dich«, säuselte mein Lehrer lächelnd. »Du brauchst uns nur dabei zu helfen, unsere Mannschaft zu trainieren. Es sind ... es gibt da ein paar Feinheiten des Spiels, die uns nicht so ganz klar sind.«
»Nein«, erwiderte Griffin entschieden.
»Hör mal zu, Kurzer ...«
»Einen Augenblick, Aahz«, unterbrach ich ihn. »Griffin, diesmal drohen wir dir nicht. Ich biete dir eine Stellung mit einem guten Gehalt an, wenn du uns hilfst.«
»Was!?« kreischte Aahz.
»Halt den Mund, Aahz!«
»Ihr versteht mich nicht«, unterbrach uns Griffin. »Ihr könnt mich weder mit Drohungen noch mit Geld dazu bringen, meine Meinung zu ändern. Ich habe euch zwar geholfen, Veygus die Trophäe zu stehlen, aber gegen meine eigene Mannschaft werde ich euch niemals helfen. Lieber würde ich sterben.«
»Es gibt noch Schlimmeres als zu sterben«, bemerkte Aahz düster.
»Gib's auf, Aahz«, sagte ich entschieden. »Trotzdem vielen Dank, Griffin. Du hast uns sehr geholfen, als wir dich brauchten, deshalb will ich dir auch nicht böse sein, wenn du uns jetzt nicht unterstützt. Beeil dich, die anderen warten schon.«
Wir sahen ihm nach, wie er zu seiner Delegation zurückging.
»Weißt du, Kind«, seufzte Aahz schließlich, »irgendwann müssen wir uns wohl mal gründlich über deine hehren Ideale unterhalten.«
»Klar doch, Aahz«, nickte ich. »Und
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