Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
konnte es ihm nicht verübeln. Schließlich war ich durch Aahz' Logik selbst ein wenig verwirrt... und ich war immerhin auf seiner Seite!
    »Wenn ich die Sache richtig verstanden habe«, fuhr Aahz großspurig fort, »so geht die Trophäe an diejenigen, die das Große Spiel gewinnen, als Auszeichnung für die Mannschaft des Jahres, nicht wahr?«
    »Natürlich«, nickte der Sprecher.
    »Warum glaubt ihr eigentlich, daß die Mannschaft, die im Großen Spiel gewinnt, die beste ist?« fragte Aahz unschuldig.
    »Weil es nur zwei Mannschaften gibt. Daraus ergibt sich logischerweise ...«
    »Und genau da irrt ihr euch«, unterbrach ihn mein Ausbilder. »Es gibt nämlich sehr wohl noch eine weitere Mannschaft.«
    »Noch eine Mannschaft?« Der Sprecher blinzelte. »Ganz genau. Eine Mannschaft, gegen die keines eurer Teams bisher gespielt hat — ganz zu schweigen davon, daß niemand von euch sie besiegt hat. Nun sind wir der Auffassung, daß weder Ta-hoe noch Veygus das Recht hat, das eigene Team zur Mannschaft des Jahres zu erklären!«
    Mein Magen vollführte einen mittelschweren Salto.
    Langsam wurde mir die Sache mulmig.
    »Das ist doch lächerlich!« rief der Sprecher von Veygus. »Wir haben noch nie von einer anderen Mannschaft gehört. Wessen Team soll das denn überhaupt sein?«
    »Unseres«, lächelte Aahz. »Wir fordern Ihre beiden Mannschaften zu einem Spiel heraus, einem Dreierspiel, hier an diesem Ort, in dreißig Tagen. Der Sieger gewinnt alles.«
    Meine böse Vorahnung hatte mich nicht getrogen.
    Einen Augenblick dachte ich daran, meine Tarnung zu verändern und zusammen mit einer der Delegationen heimlich aus dem Stadion zu entschlüpfen. Doch dann mußte ich erkennen, daß mir diese Möglichkeit versperrt war. Denn beide Gruppen hatten sich außer Hörweite zurückgezogen, um Aahz' Vorschlag zu beraten. Somit war es mir leider unmöglich, mich unbemerkt zu ihnen zu schleichen. Da ich nun nichts anderes zu tun hatte, wandte ich mich an Aahz. »Ist das dein Plan?« fragte ich herausfordernd. »Daß wir ein Spiel spielen sollen, von dem wir nicht die geringste Ahnung haben, und zwar nicht etwa gegen eine, nein, gleich gegen zwei Mannschaften, die das schon seit fünfhundert Jahren spielen? Das ist doch kein Plan, das ist eine Katastrophe!«
    »Ich meine, es ist die beste Möglichkeit, Tanda zu befreien und die Trophäe zu behalten«, entgegnete mein Lehrer achselzuckend.
    »Das ist höchstens eine Möglichkeit, uns die Köpfe einschlagen zu lassen«, korrigierte ich. »Es muß doch einen einfacheren Weg geben.«
    »Den gab es auch«, stimmte Aahz mir zu. »Aber den hast du leider versperrt, als du versprochen hast, nichts zu unternehmen, was Ganzfixens Posten gefährden könnte.«
    Ich hasse es, wenn Aahz recht hat. Ich hasse es fast so sehr, wie bei meinen eigenen dummen Patzern erwischt zu werden. Leider trifft beides meistens zugleich ein.
    »Warum hast du mir vorher nichts von diesem Plan erzählt?« fragte ich, um meine Verlegenheit zu überspielen.
    »Hättest du vielleicht mitgemacht, wenn ich das getan hätte?«
    »Nein.«
    »Deshalb.«
    »Was passiert, wenn wir auf Ihre Herausforderung nicht eingehen,« rief der Sprecher von Ta-hoe zu uns herüber.
    »Dann betrachten wir uns wegen Nichterscheinen der Gegenseite als Sieger«, erwiderte Aahz.
    »Na, Veygus wird jedenfalls dabei sein«, verkündete die andere Gruppe.
    »Ta-hoe auch!« lautete die sofortige Entgegnung. »Eine Frage hätte ich allerdings«, meldete sich der Delegationssprecher aus Ta-hoe. »Warum haben Sie einen Termin festgelegt, der noch dreißig Tage entfernt liegt?«
    »Sie werden einige Zeit brauchen, um ein dreieckiges Feld anzulegen«, erwiderte mein Ausbilder achselzuckend. »Und außerdem habe ich mir gedacht, daß ihre Händler wohl mehr als nur eine Woche brauchen, um ihre Andenken vorzubereiten.«
    Beide Gruppen nickten.
    »Sie sind also einverstanden?« fragte Aahz. »Einverstanden!« brüllte Veygus.
    »Einverstanden!« wiederholte Ta-hoe.
    »Da wir gerade bei der Vermarktung sind«, bemerkte der Sprecher aus Ta-hoe, »wie heißt denn Ihre Mannschaft eigentlich? Das müssen wir schließlich wissen, um unsere Souvenirproduktion entsprechend auszurichten.«
    »Wir heißen >Die Dämonen<«, antwortete Aahz und zwinkerte mir zu. Blitzartig begriff ich, worauf er hinauswollte. »Möchten Sie auch gerne wissen, weshalb?«
    »Na ja ... wahrscheinlich, weil Sie wie die Dämonen spielen«, stotterte der Sprecher von Ta-hoe. »Nicht >wie<

Weitere Kostenlose Bücher