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Ein Dämon auf Achse

Ein Dämon auf Achse

Titel: Ein Dämon auf Achse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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versetzt, ach ja, und außerdem sind Guido und ich befördert worden.«
    Das sagt er richtig locker und erwartet, dass sie ebenso davon überrascht ist, wie wir es waren. Doch merkwürdigerweise gleitet es völlig an ihr ab.
    »Was ist mit den zivilen Behörden? Was werdet ihr ihretwegen unternehmen?«
    »Nichts«, antwortete ich. »Warum sollten wir?«
    »Macht ihr Witze? Wie mir erzählt wurde, habt ihr einen Bullen flachgelegt! Das werden die doch nicht einfach ignorieren!«
    »Das müssen sie aber«, meine ich achselzuckend. »Als Soldaten unterstehen wir nur der militärischen Gerichtsbarkeit und nicht den zivilen Gerichten.«
    »Tatsächlich?« meint sie stirnrunzelnd und bleibt abrupt stehen.
    »Na klar. Weißt du das nicht mehr? Das hat man uns doch in der Grundausbildung beigebracht.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du bei den Vorträgen über Militärrecht aufpassen sollst«, meint Nunzio grinsend.
    »Mann«, sagt sie und kaut auf der Unterlippe. »Dann braucht ihr wohl die Hilfe gar nicht, die ich für euch mitgebracht habe.«
    »Hilfe? Was für eine Hilfe?«
    »Na ja, ich habe geglaubt, dass ihr Schwierigkeiten mit den Zivilbehörden bekommen werdet, und da ich ja wusste, dass ich wohl besser jemanden suche, der die Nachricht weitergeben kann, damit .«
    Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich eher beiläufig zugehört. Doch wie Spynne das so sagt, fängt plötzlich in meinem Hinterkopf eine gewaltige Alarmglocke an zu läuten ... eine wirklich sehr laute Alarmglocke.
    »Connections?« frage ich und unterbreche sie dabei. »Meinst du vielleicht zum Syndikat?«
    »Natürlich«, antwortet sie.
    »Du bist losgegangen, um den Mob zu suchen?« fragt Nunzio sie, als er endlich begreift, worum es geht.
    »Das ist richtig. Und ich habe ihn sogar gefunden.«
    »Einen Augenblick mal«, werfe ich stirnrunzelnd ein. »Als du gesagt hast, dass du >Hilfe< mitgebracht hast, wolltest du uns damit mitteilen, dass du jetzt jemanden dabeihast?«
    »Na klar«, bestätigt sie und blickt sich um. »Er war gerade noch bei mir, als ich euch vor einer Sekunde entdeckt habe. Vielleicht habe ich ihn ein Stück abgehängt, aber er müsste jeden Augenblick .«
    »Hallo Guido. Nunzio, lange nicht gesehen.«
    Der Besitzer dieser neuen Stimme schmilzt aus dem Schatten hervor und kommt auf uns zu ... viel zu nahe.
    »Hallo, Schlange«, sage ich und rücke ein Stück von Nunzio ab, damit wir beide genügend Platz haben für all das, was jetzt passieren mag.
    »Ihr erinnert euch ja an mich!« sagt er, aber sein höhnisches Lächeln beweist, dass er nicht wirklich überrascht ist. »Ich war mir nicht sicher, dass ihr das tun würdet.«
    Ich glaube, niemand hätte Schwierigkeiten, sich an Schlange zu erinnern, vielleicht mit Ausnahme von Zeugen, denn er ist das, was man als höchst erinnerungswürdig bezeichnet. Er ist groß und furchtbar dünn und hat die Angewohnheit, sich ganz in Schwarz zu kleiden, weshalb er sich auch im Schatten an uns heranschleichen konnte.
    »Ihr Burschen kennt euch?« fragt Spynne und lässt ihren Blick zwischen uns hin- und herschweifen.
    »Oh, wir sind alte Freunde«, sagt Schlange mit seiner glatten, schnurrenden Stimme.
    »Eher Geschäftsfreunde«, berichtigt Nunzio und rückt noch ein weiteres Stück von mir ab.
    Während Nunzio und ich Schlange auch beide kennen, haben wir nie so getan, als würden wir ihn mögen. Er gehört zwar zu den Spitzenleuten unter den Erzwingern des Mobs, hat aber die Neigung, seine Arbeit für unseren Geschmack etwas zu sehr zu lieben. Ihr werdet vielleicht bemerkt haben, dass weder Nunzio noch ich einem maßvollen Einsatz von Gewalt abgeneigt sind, wenn die Situation dies erfordert, aber da es eigentlich gegen unser empfindsames Gemüt geht, haben wir uns trainiert, derlei Situationen stets in kürzester Zeit hinter uns zu bringen.
    Schlange dagegen mag es, seine Arbeit so weit es geht in die Länge zu ziehen ... außerdem arbeitet er mit dem Messer. Wenn die Situation es erfordert, kann er allerdings ebenso schnell sein, wie sein Spitzname es nahe legt, und obwohl Nunzio und ich zuversichtlich waren, es mit einem ganzen Raum voller normaler Leute aufnehmen zu können, hege ich doch ernste Zweifel, ob wir beide zusammen mit Schlange fertig würden, wenn sich die Dinge echt hässlich entwickeln sollten.
    »Warum kehrst du nicht in die Kaserne zurück, Spynne«, sage ich, ohne den Blick von Schlange abzuwenden. »Unser Kollege hier hat wahrscheinlich einige Dinge mit uns zu besprechen

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