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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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gut auf mich selbst aufpassen.«
    »Wie Sie wollen, war ja nur ein Vorschlag. Übrigens, möchten Sie etwas essen? Ich verkaufe auch Snacks.«
    Mit einer freien Hand griff er eine Schachtel vom Sitz neben ihm und schob sie in meine Richtung. Sie war gefüllt mit kleinen Beuteln, aus deren Nähten irgend etwas hervorquoll.
    »Äh ... im Augenblick nicht, danke«, sagte ich und versuchte das plötzliche Gefühl der Magenschwäche zu überwinden, das mich mit einemmal überfallen hatte.
    Doch der Fahrer ließ sich nicht beeindrucken. Er schleuderte die Schachtel wieder auf den Sitz und griff dafür nach einer Broschüre.
    »Wie wäre es dann mit einem Reiseführer? Ich schreibe und drucke die Dinger selbst. Ist besser als alles, was Sie an den Kiosken finden, und billiger dazu.«
    Das wäre vielleicht recht nützlich gewesen, aber als ich die Broschüre genauer betrachtete, mußte ich erkennen, daß die Schrift aus lauter Kringeln und Hieroglyphen bestand, die mir nichts sagten. Auf Reisen habe ich immer einen Dolmetschanhänger dabei, um die Sprachbarrieren zu überwinden, aber leider erstreckten sich seine Möglichkeiten nicht auf das Übersetzen des geschriebenen Worts.
    »Ich schätze, Sie haben wohl keine klahdische Übersetzung?«
    »Tut mir leid«, erwiderte er und warf die Broschüre in die gleiche ungefähre Richtung, in der die Schachtel verschwunden war. »Ich nehme zwar im Augenblick Unterricht, um ein paar weitere Sprachen zu lernen, aber Klahdisch gehört nicht dazu. Wird nicht viel gefragt, müssen Sie wissen.«
    Trotz meiner ungebrochenen Beunruhigung über seinen Fahrstil begann der Fahrer mich langsam zu interessieren. »Ich muß schon sagen, Sie sind wirklich eine erstaunliche Persönlichkeit. Taxifahrer, Verleger, Koch, Übersetzer. Gibt es noch irgend etwas, was Sie tun?«
    »Oh, ich mache sehr viel. Fotografieren, Reiseführung ... Ich male sogar ein bißchen. Einige dieser Zeichnungen hier sind von mir. Für einen angemessenen Preis würde ich sie sogar verkaufen.«
    Er gestikulierte auf einige der Blätter, die das Innere des Fahrzeugs schmückten, worauf das Taxi gefährlich weit nach rechts ausscherte.
    »Äh. Ich habe mich eigentlich für etwas anderes interessiert, was Sie gerade gesagt haben.«
    »Ach ja? Was denn?«
    »Reiseführung.«
    »Oh, das. Klar. Mache ich sehr gern, wenn ich Gelegenheit dazu bekomme. Ist nettes Geld. Ist weitaus angenehmer, als mich den ganzen Tag mit der Konkurrenz um Fahrgäste prügeln zu müssen.«
    Mit fragend erhobener Augenbraue sah ich zu Kalvin hinüber.
    »Nur zu«, meinte er. »Einen Führer könnten wir durchaus gebrauchen, und du scheinst mit diesem Burschen ganz gut zurechtzukommen. Du kennst doch das Sprichwort: »Besser einen Täufler, den man kennt.««
    Das Wissen des Djinns erstreckte sich offensichtlich nicht auf Täufler, aber dies war jetzt nicht die Stünde oder der Ort, ihn zu berichtigen. Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder unserem Fahrer.
    »Ich hatte eher daran gedacht, Sie als Führer anzuheuern, weniger als Reiseführer. Wieviel machen Sie denn am Tag mit diesem Fahrzeug?«
    »Naja, an guten Tagen etwas über hundert.«
    »Aha«, machte ich. »Und an durchschnittlichen Tagen?« Das trug mir einen weiteren Blick über die Schulter ein.
    »Ich muß schon sagen, Bursche, Sie hören sich aber gar nicht wie ein Klahd an.«
    »Ich lebe ja auch im Bazar von Tauf«, meinte ich lächelnd. »Das wirkt Wunder, was Verhandlungsgeschick angeht. Wieviel?«
    Eine Weile feilschten wir hin und her, aber schließlich einigten wir uns auf einen Betrag. Mir erschien das Ergebnis als fair, und außerdem war ich nicht gerade in der besten Lage, wählerisch zu sein. Falls das Gerät, das der Taxifahrer benutzt hatte, unter seinen Berufskollegen weit verbreitet sein sollte, würde meine Tarnung schon im selben Augenblick wieder auffliegen, wenn ich das nächste Taxi bestieg. Und es gab keinerlei Garantie dafür, daß der nächste Fahrer Wesen von anderen Dimensionen gegenüber ebenso freundlich und aufgeschlossen sein würde wie unser guter Jungunternehmer hier.
    »Also schön, jetzt haben Sie einen Führer«, sagte der Fahrer schließlich. »Und für wen arbeite ich nun?«
    »Ich bin Skeeve, und der Djinn, der mich begleitet, istKal-vin.«
    »Was den Djinn angeht, so weiß ich ja nicht ...«, meinte der Taxifahrer achselzuckend. »Entweder sagt er nicht viel, oder ich kann ihn nicht hören. Freut mich aber, Sie kennenzulernen, Skeeve. Ich bin Edvik.«
    Er

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