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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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nicht beleidigen«, fügte ich hinzu und versuchte mich nicht zu verspannen, als das Taxi in unserer Spur auf und ab wanderte.
    »Du hast mich gefragt. Und dort sind wir uns auch begegnet.«
    Der Taxifahrer richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Verkehr und brachte uns völlig gelassen wieder auf Kurs.
    »Habt ihr beide versucht, dasselbe Gemälde zu ersteigern?«
    »Nein. Er hat mir angeboten, die Hälfte meines Angebots abzusichern, damit ich mithalten konnte, nur daß es nicht um ein Gemälde ging. Es war eher etwas, was man vielleicht literarisch nennen würde.«
    Jetzt war ich vollends verwirrt.
    »Literarisch? Aber ich denke, du hast gesagt, es wäre eine Kunstauktion gewesen?«
    »War es auch, aber da war auch ein Autor, der ein Erscheinen in seinem nächsten Buch versteigerte. Nun, ich kannte den Autor. Ich hatte ihn mal für eines der Magazine interviewt, die ich verlege. Deshalb dachte ich, es wäre irgendwie nett, mal zu sehen, wie er mich in seinem Buch behandeln würde. Jedenfalls war es dann ein Stechen zwischen uns beiden, und die Bieterei wurde ziemlich hart. Ich glaubte schon, ich müßte aufgeben.«
    »Und da ist der Finanzier eingesprungen, um dein Angebot zu stützen?«
    »Tatsächlich hat er dem anderen Burschen das Angebot zuerst gemacht. Zum Glück wollte der aber, daß seine Frau in dem Buch auftaucht, deshalb ist er nicht darauf eingegangen. Und da hat sich der Schmetterling eben mir zugewendet.«
    »Einen Moment mal. Welcher Schmetterling?«
    »So nennt er sich. Steht sogar auf seinen Visitenkarten. Wenn er nicht eingesprungen wäre, dann würdest du jedenfalls ein paar Kapitel damit verbringen, dich mit der fröhlichen, aber sexy Ehefrau von jemandem zu unterhalten, anstatt...«
    Da hörte ich nur noch mit halbem Ohr zu, während Edvik weiterbrabbelte. Ein Finanzmann namens Schmetterling, der bei Auktionen die Angebote von Taxifahrern abstützte. Ich brauchte Kalvin nicht erst anzublicken, um zu wissen, daß der Djinn mit den Augen rollte. Doch je länger ich darüber nachdachte, um so hoffnungsfroher wurde ich. Dieser Schmetterling könnte tatsächlich gerade abartig genug sein, um etwas von Aahz zu wissen. Einen Versuch war es jedenfalls wert, dachte ich.
    Es mag sich zwar seltsam anhören, aber die Aussicht darauf, den Schmetterling kennenzulernen, machte mich ungefähr ebenso nervös wie Edvik der Gedanke, sich mit Magikern abgeben zu müssen. Mit Magikern hatte ich schon seit Jahren zu tun, da wußte ich, womit ich zu rechnen hatte, oder, falls meine Erfahrungen einigermaßen repräsentativ gewesen sein sollten, womit ich nicht zu rechnen hatte. Finanzleute dagegen waren etwas völlig anderes. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich da einließ oder wie ich mich zu verhalten hatte. Ich versuchte mich mit dem Gedanken zu beruhigen, daß dieser Finanzier in der Vergangenheit mit Edvik zu tun gehabt hatte und folglich nicht allzu versteift und verkalkt sein konnte. Und doch ertappte ich mich dabei, wie ich meinen Tarnungszauber nervös richtete, während der Taxifahrer in der Empfangshalle den Schmetterling anrief. Ich reiste noch immer als Klahd, hatte meinen Tarnzauber aber dazu verwendet, meine Garderobe ein wenig aufzupolieren, damit ich wenigstens so aussah, als würde ich mich in Geldkreisen einigermaßen wohl fühlen.
    Ich hätte mir keine Sorgen zu machen brauchen.
    Der Schmetterling entsprach in keinerlei Hinsicht meinen Vorurteilen oder Ängsten hinsichtlich eines Finanziers. Anstelle eines imposanten Büros, dessen Wände mit Regalen voller Ledereinbände bedeckt waren, arbeitete er anscheinend in seiner Etagenwohnung, die weitaus kleiner war als mein eigenes Büro, wenngleich allerdings wesentlich geschmackvoller eingerichtet. Zum zweiten trug er ganz salopp eine einfache Freizeithose und einen pastellfarbenen Pullover, so daß ich mir in meinem eigenen Tarnanzug geradezu aufgedonnert vorkam. Zum Glück benahm er sich freundlich genug, um mich fast auf der Stelle zu beruhigen.
    »Angenehm. Skeeve, nicht wahr?« sagte er und streckte die Hand zum Gruß aus.
    »Ja. Ich ... Es tut mir leid, wenn ich Ihren Terminplan durcheinanderbringe ...«
    »Unfug. Ich helfe doch gern. Deshalb bin ich ja auch selbständig ... damit ich selbst über meine Terminplanung entscheiden kann. Bitte. Nehmen Sie Platz und fühlen Sie sich wie zu Hause.«
    Nachdem wir erst einmal Platz genommen hatten, wußte ich allerdings nicht so recht, wie ich das Gespräch beginnen sollte. Doch als der

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