Ein Dämon dreht durch
so, daß ich dort hingehe, wo du hingehst, und dort schlafe, wo du schläfst. Ich gehe immer vor dir durch eine Tür, es sei denn, ich sichere deinen Abgang, und ich schmecke alles erst ab, bevor du es in den Mund steckst. Klar?«
»Ich glaube, wegen Gift brauchst du dir bei dem keine Sorgen zu machen«, warf Edvik ein, »nur Straßenräuber und...«
Mit einem Blick schnitt sie ihm das Wort ab.
»Wenn er für die volle Behandlung bezahlt, bekommt er auch die volle Behandlung. Klar, Skeeve?«
»Was meinen Abgang angeht ... wie sollen wir das handhaben, wenn wir noch nicht wissen, wie es hinter der Tür aussieht?«
Ich dachte daran, wie ich gestern in die Mausefalle gelaufen war, als ich die Bar verließ.
»Ich decke dich bis zur Tür, dann bleibst du neben mir stehen, während ich den Ausgang überprüfe. Gibt es Schwierigkeiten, sage ich dir, in welche Richtung du dich bewegen sollst - hinein oder hinaus.«
»Klar.«
»Noch Fragen?« »Nur die, ob du für mehrere Tage zu haben bist«, sagte ich. »In dem Fall würde ich dich anheuern.«
»Willst du gar nicht wissen, was ich verlange?«
Ich zuckte die Schultern. »Wozu? Ich bin beeindruckt. Ich bin bereit, zu bezahlen, was es kosten mag.« Ich hielt inne, dann lächelte ich. »Außerdem scheinst du mir nicht der Typ zu sein, der bei betuchteren Klienten den Preis erhöht oder über Honorare feilschen würde.«
Das trug mir einen kurzen, flachen Blick ein.
»Ich nehme den Job an«, sagte sie. »Und du hast recht, ich feilsche weder, noch erhöhe ich die Rechnung. Das sind zwei meiner gewinnenderen Züge.«
Ich war mir nicht sicher, ob letztere Bemerkung als Scherz gemeint war oder nicht, lachte aber vorsichtshalber anerkennend.
»Noch eins ... wie heißt du?«
»Pookanthimbosille.«
»Wie bitte?« Ich blinzelte.
Ein leises Achselzucken.
»Nenn mich einfach Pookie. Das ist einfacher.«
»Pookie?«
Zuerst klang mir das wie ein lächerlich alberner Name für sie. Doch dann musterte ich sie noch einmal von oben bis unten und mußte zugeben, daß sie sich nennen konnte, wie sie wollte. Wer immer sie auch auslachen mochte - ich würde es bestimmt nicht sein.
»Also dann Pookie. Ich wollte nur sichergehen, daß ich es richtig ausspreche. Gehen wir?«
Ich ließ uns von Edvik zurück ins Hotel fahren. Wenngleich ich heute meinem Ziel, Aahz ausfindig zu machen, noch nicht viel näher gekommen war, hatte mich der Tag doch ein wenig erschöpft. Und außerdem gab es da noch eine weitere Kleinigkeit, um die ich mich noch kümmern wollte.
Ausnahmsweise schien das Glück mal auf meiner Seite zu sein. Als das Taxi vor dem Hotel hielt, konnte ich ]. R. an seinem üblichen Platz neben dem Eingang sehen. Unsere Blicke trafen sich, als ich noch im Fahrzeug saß, und ich winkte ihn herbei. Leider sah Pookie mich nicht winken. Sie erblickte bloß einen Straßenhändler, der uns aufhalten wollte, als wir aus dem Taxi stiegen.
»Pookie! NICHT!«
Das war knapp.
Meine Leibwächterin hatte eine heimtückisch aussehende Waffe gezogen und schon auf J. R. gezielt, bevor ich überhaupt etwas sagen konnte. Als sie meine Warnung vernahm, erstarrte sie allerdings und warf mir einen halbwegs verwunderten Blick zu.
»Das geht schon in Ordnung«, sagte ich hastig. »Es ist ein Freund von mir. Er kommt her, weil ich ihm zugewinkt habe, als wir hielten.«
Die Waffe verschwand, und sie musterte den Straßenhändler mit kaltem, abschätzendem Blick.
»Interessante Freunde, die du da hast.«
»Das war der, der letzte Nacht meine Haut rettete, als ich mit den örtlichen Kanalratten zusammenstieß. Warte ein paar Augenblicke, ich habe eine geschäftliche Sache mit ihm zu regeln.«
Pookie nickte urid begann die unmittelbare Umgebung mit wachsamem Auge zu beobachten, während ich mich J. R. zuwandte.
»Interessante Freunde, die du da hast«, meinte er, während er meine Leibwächterin musterte.
»Komisch, sie hat gerade dasselbe über dich gesagt. Das ist meine neue Leibwächterin. Nach dem, was letzte Nacht passiert ist, schien mir das eine gute Idee zu sein. Tut mir übrigens leid, diese Begrüßung. Ich hatte vergessen, sie zu warnen, daß du rüberkommen würdest.«
»Kein Problem. Was gibt’s?«
»Ich habe heute der Bank einen kleinen Besuch abgestattet«, sagte ich und zeigte ihm mein Scheckbuch. »Jetzt habe ich endlich die Mittel für unser kleines Unternehmen.«
»He! Das ist ja großartig! Mehr brauche ich nicht, um endlich mal richtiges Geld zu verdienen.«
»Nicht
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