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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Sie wahrscheinlich schon gemerkt haben, bin ich mit den Finanzgebaren nicht ganz so vertraut, wie ich es eigentlich sein sollte. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir den Begriff ausreichende finanzielle Mittel< zu erläutern ... in der Sprache eines Laien?«
    Das Lächeln verschwand, als er sich nervös mit der Zunge über die Lippen fuhr.
    »Nun«, meinte er, »wir sollten eigentlich dazu in der Lage sein, Ihren Tagesbedarf abzudecken, aber wenn Sie über größere finanzielle Unterstützung verfügen wollen ... Sagen wir einmal siebenstellige Summen, würden wir es wahrscheinlich bevorzugen, einen Tag vorher davon in Kenntnis gesetzt zu werden.«
    Siebenstellige Summen! Damit sagte er, daß die Bank bereit war, mir bis zu zehn Millionen zu gewähren, ja sogar noch mehr, wenn ich es rechtzeitig ankündigte. Ich entschied, daß ich nach meiner Rückkehr Bunny unbedingt dazu bewegen mußte, unsere genaue finanzielle Situation mit mir durchzugehen!

Kapitel 16
Leibwächter? Wozu brauche ich Leibwächter?
J. CÄSAR
    Edvik war sichtbar beeindruckt von meinem Erfolg bei der Bank. Das war auch in Ordnung. Ich war schließlich selbst beeindruckt.
    »Mann! Eine Goldkarte! Von denen habe ich schon mal gehört, aber ich habe noch nie eine gesehen«, rief er, als ich meine Beute vorzeigte. »Nicht schlecht für einen Burschen, der nicht einmal glaubte, daß die Bankleute überhaupt mit ihm reden würden.«
    »Es ist das erste Mal, daß ich mit einer Bank zu tun hatte«, sagte ich frohgemut. »Um ehrlich zu sein, ich wußte überhaupt nicht, was eine Kreditkarte ist, bis Malcolm es mir erklärte.«
    Das Gesicht des Taxifahrers umwölkte sich.
    »Du hast vorher noch nie eine Kreditkarte gehabt? Na, dann kann ich nur sagen, paß auf! Das kann eine ganz schön gefährliche Gewohnheit werden, und wenn du mal ins Hintertreffen gerätst, dann können die Banker schlimmer sein als die Täufler.«
    »Schlimmer als die Täufler?«
    Das hörte ich gar nicht gern. Täufler, das waren wenigstens vertraute Teufel - wenn ihr den Kalauer erlaubt. Langsam begann ich mir zu überlegen, ob ich nicht lieber noch ein paar Fragen hätte stellen sollen, bevor ich die Dienste der Bank in Anspruch genommen hatte.
    »Mach dir mal keine Sorgen«, meinte Edvik und klopfte mir beherzt auf die Schulter. »Bei deinem ganzen Geld kann dir nichts passieren. So, und jetzt suchen wir dir einen Leibwächter.«
    »Äh ... entschuldige mal, aber mir ist gerade etwas eingefallen.«
    »Was denn?« »Na ja, jetzt, wo ich Schecks und eine Kreditkarte habe, brauche ich auch nicht mehr soviel Bargeld mit mir herumzuschleppen.«
    »Stimmt. Und?«
    »Na, und wenn ich nicht so viel Bargeld dabeihabe, wozu brauche ich dann einen Leibwächter?«
    Der Taxifahrer rieb sich nachdenklich das Kinn, bevor er antwortete.
    »Erstens, weil vielleicht du und ich und die Bank wissen, daß du keine dicke Brieftasche mit dir herumträgst, die Straßenräuber aber möglicherweise nicht.«
    »Guter Einwand. Ich...«
    »Und dann ist da noch die Tatsache, daß diese Bande von gestern abend noch hinter dir her ist...«
    »In Ordnung. Warum gehen wir...«
    »Und außerdem ist da immer noch der Axtmörder, der in deinem Hotel oder zumindest in der Nähe sein Unwesen treibt...«
    »Genügt! Ich habe schon verstanden! Suchen wir uns einen Leibwächter.«
    Ich kam zu dem Schluß, daß ich, sollte ich Edvik nur lange genug zuhören, irgendwann entweder sogar mehr als nur einen Leibwächter verlangen oder beschließen würde, den Fuß überhaupt nicht mehr vor die Tür zu setzen.
    »Gut«, meinte mein Führer und rieb sich die Hände, während das Taxi wieder seine inzwischen schon wohlvertraute Schlingerfahrt begann. »Ich glaube, ich kenne genau den richtigen.«
    Als ich mich in meinem Sitz zurücklehnte, kam ich auf die Idee, daß Edvik wahrscheinlich von dem Leibwächter, mit dem er mich verkuppeln wollte, eine Provision erhalten würde. Das würde auch erklären, weshalb er so wild darauf war, uns zusammenzuführen. Doch ich verbannte den Gedanken als ungerechtfertigtes Mißtrauen.
    Der wachsame Leser wird bemerkt haben, daß ich mit Ausnahme einer kurzen Erwähnung der dicken Dame im Kaufhaus überhaupt nichts über die weiblichen Perfekter gesagt habe. Dafür gibt es einen guten Grund: Ehrlich gesagt schüchtern sie mich ein.
    Versteht mich nicht falsch, die männlichen Perfekter können einem schon ganz schön Angst einjagen, wie meine Schilderungen meines Freunds und Partners Aahz ja auch

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