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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wenn Sie einen Ratenzahlungsplan aufsetzen wollen ...«
    Er winkte ab und öffnete den Deckel seines Karrens. Mit meinem Höhenvorteil konnte ich erkennen, daß der Boden mit Goldmünzen gefüllt war.
    »Warum begleichen wir die Sache nicht sofort?« fragte er. »Habe ein bißchen Bargeld dabei. Mal sehen, sicherlich wollen Sie auch Verzugszinsen haben ...«
    »MR. HOOS!«
    Als wir uns umdrehten, sahen wir, wie der Bankdirektor auf uns zugeeilt kam.
    »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, daß Sie sämtliche Transaktionen ausschließlich über die Bank laufen lassen! Mit Bargeld herumzulaufen heißt doch, kriminelle Elemente zu provozieren, nicht wahr?«
    »Was ist denn das für ein Überfall hier?« wollte Wiesel wissen, der hinter uns aus der Tür kam. »Das sieht mir aber gar nicht nach einem freundschaftlichen Geplauder aus!«
    Inzwischen bildete sich eine Menge, als immer mehr Passanten zu uns herüberkamen und Händler, ihre Läden verließen. Keiner von ihnen sah sonderlich glücklich aus ... oder auch nur freundlich.
    »Ich weiß ja, daß du die Sache lieber selbst erledigen willst, Schwesterchen«, murmelte ich. »Aber macht es dir was aus, wenn ich mal wenigstens meine Zähne blecke, um dieses Gesocks ein bißchen abzuhalten? Ich meine, ich möchte schließlich auch lebend hier herauskommen.«
    »IMMER MIT DER RUHE, LEUTE!«
    Hoos stand auf dem Sitz seines Karrens und hatte die Hände beschwichtigend erhoben. »Diese kleine Dame hier befindet sich im Besitz einer rechtlich gültigen Rechnung, die sie gerade eintreiben will. Das ist alles. Also beruhigt euch jetzt und geht zurück an eure Arbeit. Kann man denn nicht mal mehr in Ruhe ein paar kleinere Geschäfte abwickeln?«
    Das schien, die meisten der Zuschauer zu befriedigen, und so verteilten sie sich wieder langsam. Wiesel und der Bankdirektor allerdings rührten sich nicht vom Fleck.
    »Zeigen Sie mir die Rechnung«, verlangte der Direktor. »Können Sie sich noch an diese Schuld erinnern, Mr. Hoos?«
    »Ja, ich kann mich noch an diese Schuld erinnern, Mr. Hoos«, erwiderte Hoos, die Stimme des Direktors nachäffend. »Und wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich sie jetzt einfach begleichen, dann ist die Angelegenheit erledigt.«
    »Nun, das ist höchst ordnungswidrig. Ich verstehe nicht, warum die nicht einfach den normalen Dienstweg gegangen sind und ihre Forderungen bei der Bank vorgelegt haben.«
    »Wir haben ja bei der Bank hereingeschaut«, bellte Tanda. »Aber alles, was uns das einbrachte, war eine Umzingelung durch bewaffnete Wachen.«
    Der Direktor sah sie schräg an.
    »Ach ja. Ich erinnere mich«, sagte er gedehnt. »Woran ich mich allerdings nicht erinnere ist, daß sie irgend etwas darüber gesagt hätten, Sie wollten eine Forderung eintreiben. Statt dessen wurde allerdings ein Banküberfall erwähnt. Nicht wahr?«
    »Du hast die Sache wirklich ein bißchen überstürzt, Schwesterchen«, tadelte ich sie sanft.
    »Soll das heißen, daß du ganz legal gearbeitet hast, Tanda?« meldete sich Wiesel zu Wort. »Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    »Habe ich doch! Was ist hier überhaupt los, Wiesel?«
    »Mr. Hoos ist ein sehr reicher Mann«, erklärte der Bankdirektor. »Er ist auch sehr großzügig ... manchmal mehr, als ihm guttut.«
    »Es ist doch schließlich mein Geld, nicht?« konterte Hoos. »Also, wo waren wir stehengeblieben? Ach ja.«
    Er begann damit, eine Handvoll Goldmünzen nach der anderen in eine Papiertüte zu schaufeln.
    »... wir sprachen gerade über Verzugszinsen. Wieviel muß ich Ihrer Meinung nach bezahlen, um die Umtriebe zu begleichen, die ich verursacht habe?«
    »Versteht ihr, was wir meinen?« fragte Wiesel. »Mr. Hoos, etwaige Verzugszinsen hätten zur Zeit der Verschuldung festgelegt werden müssen. Jetzt mehr zu bezahlen, hieße nur, Ihr Geld zum Fenster herauszuwerfen.«
    Der Bankdirektor bescherte uns einen schwachen Vorwand für ein verständnisvolles Lächeln.
    »Wie Sie sehen, verdanken viele von uns in dieser Dimension Mr. Hoos ihr Glück. So haben wir es auf uns genommen, ihn vor unnötigen Ausgaben zu beschützen ... ganz zu schweigen von jenen, die seine Großzügigkeit ausnutzen wollen.«
    »... nachdem sie selbst von seiner Großzügigkeit profitiert haben«, fügte ich unschuldig hinzu.
    Das ließ Hoos keckernd loslachen.
    »Genauso ist es, Großer«, sagte er. »Aber seien Sie nicht zu streng mit den Jungs. Es gibt niemanden, der ehrlicher wäre als ein reformierter Krimineller. Soll ich

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