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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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aufzunehmen. Kaum berührte er den Helm jedoch, als dieser wie eine Kanonenkugel durch die Luft schoß und seinen vermeintlichen Gegner vom anderen Team mit voller Wucht traf. Nun sind die Helme bei diesem Spiel mit Hörnern oder Spitzen bewaffnet, und dieser bildete darin keine Ausnahme. So ging das Opfer zu Boden wie eine Marionette, der man die Fäden abgeschnitten hatte, aber nicht ohne zuvor deutliche Blutspritzer zu verteilen.
    Das entschied die Sache.
    Angesichts dieses neuen Angriffs auf ihren Kameraden, zu einer Zeit, da der Ball nicht einmal im Spiel war, drehte die Mannschaft des gestürzten Spielers durch und ging auf den nun unbehelmten Angreifer los ... woraufhin dessen Kameraden ihm zur Hilfe eilten.
    Beide Bänke leerten sich, als die Reservespieler zur Unterstützung ihrer jeweiligen Mannschaften herbeieilten ... oder es versuchten. Denn bevor sie Gelegenheit hatten, wirklich auf Touren zu kommen, wurden beide Reservespielermannschaften plötzlich von den blau leuchtenden Gitterstäben magischer Käfige eingeschlossen, eine Anwendung, an die ich, wie ich gestehen will, vorher noch nie gedacht hatte. Anstelle der beiden frischen Mannschaften übernahm nun Ganzfix/Skeeve das Feld.
    Ich hatte gar nicht gemerkt, daß er sich von meiner Seite entfernt hatte, bis ich ihn über den niedrigen Zaun hopsen sah, der die Zuschauer vom Spielfeld trennte. Für die Verkleidung eines alten Mannes, die er benutzte, war diese Bewegung ein bißchen arg geschmeidig, aber das schien niemand zu bemerken.
    Es war eine rechte Freude, dem Jungen bei der Arbeit zuzusehen ... vor allem angesichts der Tatsache, daß ich ihm das meiste dessen beigebracht habe, was er heute kann. Ich mußte zugeben, daß er im Laufe der Jahre ziemlich gut geworden war.
    »AUFHÖREN!! DAS GENÜGT!!« brüllte er. »ICH HABE GESAGT, AUFHÖREN!!!«
    Immer noch brüllend stolzierte er auf die Spieler zu, die sich gerade Einzelkämpfe auf Leben und Tod lieferten. Jene, die noch aufrecht standen, ließ er mit einer Geste zusammensacken ... eine Geste, die ich als einfachen Schlafzauber wiedererkannte. Die anderen zwang er mühelos auseinander, indem er sorgfältig seine Levitationsfähigkeiten nutzte. Zwei der Spieler, die gerade miteinander rangen, trennte er nicht nur, sondern ließ sie gleich zwanzig Fuß über dem Boden in der Luft schweben. Die Keilerei hörte ebensoschnell auf, wie sie begonnen hatte, und das genau im richtigen Augenblick.
    Wie vorauszusehen war, hatte sich kaum der Staub wieder gelegt, als ein Trupp offiziös dreinblickender Individuen aufs Feld gestürmt kam, auf Ganzfix/ Skeeve zu. Wenngleich ich auch meine magischen Kräfte eingebüßt habe, hat mein Gehör doch nicht darunter gelitten, und so konnte ich den folgenden Austausch mühelos mitverfolgen, im Gegensatz zu den ruhelosen Fans um mich herum auf den Rängen.
    »Ganzfix, Ihr ... wie könnt Ihr es wagen, das Spiel derart zu unterbrechen?«
    »Spiel?« erwiderte Ganzfix/Skeeve kühl und verschränkte dabei die Arme. »Das war kein Spiel, das war ein Kampf ... obwohl ich durchaus verstehe, daß Ihr Schwierigkeiten habt, dies zu unterscheiden.«
    »Ihr habt kein Recht, das ... Laßt sie runter!«
    Letztere Ermahnung wurde von einer Geste begleitet, mit der der Sprecher auf die schwebenden Spieler zeigte. Skeeve für seinen Teil gestikulierte zwar nicht, aber plötzlich stürzten die beiden Spieler mit knochenzermalmendem Aufprall zu Boden, der den Zuschauern dieselben »Ooohhhhhs« entrang wie ein richtiger Hieb in einem richtigen Spiel.
    »Und was meine Rechte angeht«, verkündete Ganzfix/Skeeve, ohne sich umzublicken, »so bin ich vertraglich dazu verpflichtet, meine magischen Kräfte einzusetzen, um den Frieden in Veygus und Ta-hoe zu wahren. Dazu gehört es meiner Auffassung nach, daß ich auch Handgemenge beende, wenn ich auf welche stoßen sollte ... und das habe ich soeben getan. Zu diesem Zweck erkläre ich das Spiel auch hiermit für beendet. Der gegenwärtige Punktestand gilt als Endergebnis.«
    Damit begannen die Energiekäfige samt Inhalt wieder in ihren jeweiligen Tunnels zu verschwinden. Es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, daß die Zuschauer damit nicht gerade einverstanden waren.
    »Das ... das könnt Ihr nicht!« kreischte der offizielle Sprecher inmitten eines immer lauter werdenden Schwalls von Buhrufen, die von den Rängen kamen. »Das aufregendste Spiel findet doch gerade in den letzten Minuten statt!«
    Als grandiose Abschlußgeste ließ

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