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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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mich.
    »Entschuldigung, Ganzfix. Einen Augenblick glaubte ich, du hättest gesagt ...«
    »Das stimmt. Ihr müßt nämlich wissen, daß der Rat so stark beeindruckt war, daß er mir eine Gehaltserhöhung angeboten hat ... und zwar eine gewaltige. Ich glaube kaum, daß ich woanders mehr verdienen werde, vor allem nicht, wenn ich dort meine Magik vorher mal vorführen müßte. Allerdings haben wir einige Vertragsänderungen besprochen, und ich wüßte es wirklich zu schätzen, wenn ihr beide die mal durchgehen und mir sagen könntet, was mich erwartet.«
    »Tut mir leid, Skeeve«, sagte ich, als wir abzogen. »Jetzt war die ganze Arbeit umsonst.«
    Wir hatten schließlich Ganzfix' Vertrag durchgesehen und suchten uns nun ein ruhiges Fleckchen, von wo aus wir unbemerkt nach Tauf zurückkehren konnten.
    »Eigentlich nicht. Wir haben Ganzfix' Problem gelöst, und dieser neue Vertrag stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem alten dar.«
    Ich hatte eigentlich die Tatsache gemeint, daß Skeeve viel Arbeit hatte leisten müssen, ohne Bezahlung dafür zu bekommen, aber ich entschied mich, mein Glück nicht dadurch überzustrapazieren, indem ich meine Feststellung näher erläuterte.
    »Als wir uns draußen vor der Tür unterhalten haben, da hast du mich ein bißchen überrascht«, gestand ich. »Ich hatte fast damit gerechnet, daß du Ganzfix in unsere Mannschaft anheuern würdest, nachdem wir ihn erst einmal aus dem Vertrag geboxt hatten.«
    Der Junge lachte hart und bellend.
    »Schon wieder so eine Geldlösung? Keine Bange, Aahz. So verrückt bin ich nicht. Ich hätte ihm vielleicht einen Kredit gewährt, aber ihn anheuern? Ein Untalent, einen Nichtstuer wie den? In unserer Firma führen wir ein strenges Regiment, da ist kein Platz für tote Hosen ... selbst wenn es alte Freunde sind. Da. wir gerade von der Firma reden, ich frage mich, ob es schon etwas Neues gibt ...«
    Und so fuhr er fort, redete unentwegt über die Arbeit, zu der er jetzt zurückkehren würde. Ich hörte allerdings nicht allzu genau hin. Statt dessen wiederholte ich im Geiste etwas, was er gesagt hatte.
    »Ein Untalent, ein Nichtstuer ... kein Platz für tote Hosen, selbst wenn es alte Freunde sind ...«
    Vielleicht ein bißchen hart, aber durchaus überdenkenswert.

5
Carpe diem.
Eintagsfliegenmotto
    Ich hatte nie gewußt, wie einfach doch das Kaufen ist, bis ich es mal mit dem Verkaufen versuchte. Dabei rede ich nicht von kleinen, beiläufigen Einkäufen. Ich spreche von etwas Großem ... beispielsweise von einem Casino-Hotel. Der Kauf war natürlich dadurch erleichtert worden, daß der Bauherr ... wie hieß er noch gleich? Egal ... sich in verzweifelter Lage befunden hatte. Das Ding wieder loszuwerden, war jedoch eine ganz andere Geschichte.
    Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück und starrte die Papierfluten auf meinem Schreibtisch an, versuchte im Geiste, die verschiedenen Angebote auseinanderzuhalten, nur um festzustellen, daß sie sich immer wieder miteinander vermischten. Mir ist aufgefallen, daß das besonders häufig nach Mitternacht zu passieren pflegt. Mit einem gemurmelten Fluch griff ich nach meinen Notizen.
    »Noch so spät bei der Arbeit, Skeeve?«
    »Wie?« fragte ich und hob den Blick. »Oh. Hallo Bunny. Was tust du denn hier zu dieser Stunde?« »Ich könnte jetzt sagen, daß ich mir deinetwegen Sorgen gemacht habe, was auch stimmt, aber tatsächlich wußte ich nicht einmal, daß du hier bist, bis ich das Licht gesehen habe und mal hereinkam, um nachzusehen. Nein, ich wollte nur ein paar Sachen holen, die ich in meinem Schreibtisch aufbewahrt habe. Aber dafür kann ich jetzt die gleiche Frage stellen: Was tust du denn hier?«
    Ich reckte mich ein wenig und war froh über die Unterbrechung.
    »Ich versuche gerade, meine Pläne für den Verkauf unseres Freudenpalastes durchzuorganisieren. Ich werde dem Aufsichtsrat Empfehlungen geben müssen, welches dieser Angebote wir annehmen sollen, wenn wir die Sache bei unserer Monatsbesprechung durchgehen.«
    Sie kam um den Schreibtisch herum und stellte sich hinter mir auf, massierte mir die Knoten aus den Schultern. Es fühlte sich wunderbar an.
    »Ich verstehe gar nicht, warum du die Sache überhaupt dem Aufsichtsrat vorlegen mußt«, meinte sie.
    »Warum fällst du die Entscheidung nicht einfach allein? Gekauft hast du das Ganze ja schließlich auch, ohne es mit anderen abzusprechen.«
    Irgendwie hatte das, was sie sagte, einen unheilvollen Unterton, aber ich genoß die

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