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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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nicht. Diese Geldgeschichte hat das Syndikat vielleicht ein bißchen gebremst, aber jetzt, da es schon einmal hier ist, sind da noch ein paar andere Sachen, die es gerne geklärt hätte.«
    »Zum Beispiel?« fragte ich, die Antwort bereits fürchtend.
    »Na ja, da sind zum Beispiel meine Jungs und ich. Niemand kann beim Syndikat einfach so kündigen und abhauen, müßt ihr wissen. Die Lohntarife beim Syndikat sind zwar gewaltig, aber die Pensionierungsbestimmungen faßt niemand auch nur mit der Kneifzange an.«
    »Ich dachte, sie wollten ihre Armee gar nicht mehr«, knurrte Badaxe.
    »Als Armee vielleicht nicht, aber Personal können sie immer gebrauchen. Wahrscheinlich würden sie uns auflösen und an verschiedene Positionen innerhalb ihrer Organisation versetzen.«
    »Wärst du denn bereit, wieder für sie zu arbeiten?«
    Big Julie rieb sich das Kinn, während er über die Frage des Generals nachdachte.
    »Ich müßte erst mit den Jungs darüber sprechen«, meinte er. »Wie ich schon sagte, dieses Königreich ist verdammt gut zu uns gewesen. Es würde mir in der Seele wehtun, wenn ihm nur deswegen etwas zustieße, weil wir hier sind ... vor allem dann, wenn wir im Endeffekt wieder für sie arbeiten müßten.«
    »Nein«, sagte ich knapp.
    »Aber ...«
    »Ich habe nein gesagt! Big Julie, du hast ein Abkommen mit Possiltum. Und was noch wichtiger ist, du hast ein Abkommen mit mir. Wir werden dich nicht dem Syndikat ausliefern, bevor wir nicht alles getan haben, um euch zu schützen.«
    »Und wie habt Ihr vor, sie vor dem Syndikat zu schützen?« fragte Badaxe sarkastisch.
    »Das weiß ich noch nicht. Ich denke gerade darüber nach. Vielleicht können wir sie bestechen. Ihnen Königin Schierlingsfleck als Geisel anbieten oder so.«
    »Sire Magiker!«
    »Na schön, na schön, ich sagte doch, daß ich noch darüber nachdenke, nicht? Was noch, Big Julie? Du hast gesagt, daß sie noch mehrere andere Sachen wollten außer Geld.«
    »Dich«, erwiderte er geradeheraus. »Das Syndikat wird nicht glücklich sein, bevor es den Großen Skeeve, Hofzauberer von Possiltum, hat.«
    »Mich?« fragte ich kleinlaut.
    »Das Syndikat ist nicht dadurch an die Spitze gekommen, daß es die Konkurrenz ignoriert hat. Du hast mit deiner Arbeit ganz schön viel Staub aufgewirbelt, und der größte Coup war es, aus ihrer Sicht, daß du ihre Armee hast verschwinden lassen. Sie wissen, daß du eine große Nummer bist. Groß genug, um eine Bedrohung für sie darzustellen. Sie werden dich neutralisieren wollen. Ich schätze, sie werden versuchen, dich anzuheuern, oder, wenn das nicht klappt, mit dir einen Nichtangriffspakt zu schließen.«
    »Und wenn das auch nicht klappt ...?« fragte Badaxe und sprach mir damit aus der Seele.
    Big Julie zuckte die Schultern.
    »Wenn das auch nicht klappt, werden sie alles versuchen, um dich umzubringen.«

9
Ich kann mir gar nicht vorstellen, weshalb man nervös sein sollte, nur weil man eine königliche Hoheit aufsuchte
Rumpelstilzchen
    »Aber warum muß ich denn mitkommen?« protestierte Badaxe, der neben mir herschritt, während wir auf die Gemächer der Königin zusteuerten.
    »Nennt es moralischen Rückhalt«, knurrte ich. »Außerdem will ich einen Zeugen dafür haben, daß ich die Gemächer der Königin betreten habe ... und wieder herausgekommen bin, falls Ihr versteht, was ich meine.«
    »Aber wenn es doch bloß eines unserer Probleme löst ...«
    »... dann ist das immerhin ein Problem weniger für uns. Pst! Wir sind da.«
    Ich hatte wieder meine Rodricktarnung angelegt. In Gegenwart des Generals genügte dies, um die Ehrengarde vor den Gemächern der Königin bei unserem Anblick strammstehen zu lassen. Ich ignorierte sie und hämmerte gegen die Tür, obwohl ich einen Augenblick lang darüber nachdachte, daß ich vor gar nicht allzu langer Zeit noch gemeint hatte, daß das größte Problem eines Königs die Langeweile sei!
    »Verdammt noch mal!« gellte eine schrille Stimme im Zimmer. »Könnt Ihr Wachen eigentlich nichts richtig machen! Ich habe doch ausdrücklich befohlen, daß ich nicht gestört werden will!«
    Einer der Posten rollte verzweifelt mit den Augen. Ich gewährte ihm ein mitfühlendes Lächeln, dann blickte ich Badaxe mit hochgezogener Augenbraue an.
    »König Rodrick der Fünfte wünscht eine Audienz bei Königin Schierlingsfleck!« bellte er.
    »Das läßt sich wahrscheinlich einrichten«, lautete die Antwort. »Wie war's gleich morgen früh?«
    »Jetzt«, sagte ich.
    Es war nicht

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