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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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doch zusammen mit seinen Vertretern hier eingetroffen. Mit meinem Geld kannst du dich von ihnen freikaufen. Die vergessen alles, solange die Bezahlung stimmt. Ist es da nicht besser, mein Mann zu sein, als den Rest deines Lebens vor der Rache des Syndikats und vor der meinen davonlaufen zu müssen?«
    Darauf hätte ich zwar eine Antwort gewußt, aber in einem Anfall von Intelligenz behielt ich sie lieber für mich. Statt dessen verabschiedete ich mich von ihr und ging.
    »Eurem Gesichtsausdruck entnehme ich«, bemerkte Badaxe trocken, »daß Eure Unterredung mit der Königin nicht eben ein Bombenerfolg war.«
    »Erspart mir bitte jedes >Das-habe-ich-doch-gleich-gesagt<, General«, fuhr ich ihn an. »Wir haben etwas zu erledigen.«
    Ich warf schnell einen Blick den Gang rauf und runter und zerschnitt mein purpurnes Band an der Klinge seiner Streitaxt.
    »Haltet Ausschau nach Massha und dem König«, wies ich ihn an. »Wenn Ihr sie seht, sorgt dafür, daß Rodrick das hier trägt. Das wird ihm den Zugang zum Palast erheblich erleichtern.«
    »Aber wo wollt Ihr denn hin?«
    Ich gewährte ihm ein freudloses Lächeln.
    »Mit den Vertretern des Syndikats sprechen. Königin Schierlingsfleck war so huldvoll, mir zu sagen, wie ich mit ihnen umspringen soll.«

10
Wenn man in Verhandlungen eintritt, ist überlegene Feuerkraft ein unschätzbarer Vorteil.
G. Patton
    Man hatte die Vertreter des Syndikats in einem der weniger häufig besuchten Winkel des Palastes untergebracht. Theoretisch sollte sie dies vom Zentrum der Geschehnisse fernhalten, bis Badaxe und ich uns überlegt hatten, was wir mit ihnen machen wollten. Das bedeutete, daß ich nun, da ich bereit war, mich ihnen zu stellen, einen fürchterlich langen Weg zurücklegen mußte, um ans Ziel zu gelangen.
    Als ich endlich die richtige Tür erreichte, war ich derart aus der Puste, daß ich schon Zweifel hegte, ob ich überhaupt noch dazu in der Lage war,-mich selbst anzukündigen.
    Dennoch hatte sich während des Marsches in mir eine ziemliche Wut gegen das Syndikat aufgestaut. Ich meine, für wen hielten die sich eigentlich, einfach hier aufzukreuzen und mein Leben auf diese Weise durcheinander zu bringen? Außerdem hatte mich Königin Schierlingsfleck zu sehr enerviert, als daß ich etwas gegen sie zu unternehmen imstande gewesen wäre, so daß mir nun als einzige Zielscheibe meiner Frustration das Syndikat blieb.
    Dies im Sinn, holte ich tief Luft und klopfte an die Tür.
    Ich hätte mir gar keine Sorgen darüber machen zu brauchen, ob ich dazu fähig war, meine Ankunft anzukündigen. Zwischen dem zweiten und dem dritten Klopfen ging die Tür einen Spalt auf. Mein dritter Schlag traf die Tür, bevor ich ihn abbremsen konnte, doch sie rührte sich nicht mehr.
    »He, Winkel-kat! Das ist der König!«
    Die Tür wurde weit aufgerissen und gab den Blick auf einen von Winkel-kats massigen Leibwächtern frei, dann ging sie noch weiter auf, damit ich an ihm vorbeischlüpfen konnte.
    »Tretet ein, Euer Majestät«, sagte der Vertreter des Syndikats und eilte mir entgegen, um mich zu begrüßen. »Trinkt doch einen Schluck mit uns ... Blödmann! Hol dem König was zu trinken!«
    Letzteres war an den zweiten massigen Muskelmann gerichtet, der sich nun vom Bett erhob, auf dem er sich herumgeflezt hatte. Mit selbstbewußter Miene hob er das Bett mit einer Hand hoch, setzte es wieder ab, hob als nächstes die Matratze hoch und holte eine kleine, flache Flasche darunter hervor.
    Ich überlegte kurz, ob es dies war, was Big Julie gemeint hatte, als er von der Gepflogenheit des Syndikats berichtet hatte, >auf Matratzenhorchdienst< zu gehen. Irgendwie hatte dieser Ausdruck vor meinem geistigen Auge immer ganz andere Bilder entstehen lassen ... Bilder, die irgendwie mit Frauen zu tun hatten.
    Winkel-kat nahm dem Leibwächter die Flasche aus der Hand, öffnete den Verschluß und bot sie mir an, während er unablässig lächelte.
    »Gehe ich recht in der Annahme, daß Euer Majestät Besuch ein Hinweis darauf ist, daß es Neuigkeiten hinsichtlich des Verbleibs des Hofzauberers Euer Majestät gibt? Vielleicht sogar eine Nachricht, wann wohl mit seiner Rückkehr zu rechnen ist?«
    Ich nahm die Flasche an und überprüfte dabei verstohlen die Position der Leibwächter, bevor ich auf seine Frage antwortete. Einer lehnte an der Zimmertür, während der andere neben dem Bett stand.
    »Ich kann sogar noch Besseres bieten. Der Große Skeeve ...«
    Ich schloß die Augen und hob meinen Tarnzauber

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