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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ich ...«
    »Ja, ja, Grimble«, unterbrach ihn der König. »Wir verstehen und schätzen Eure Selbstaufgabe. General Badaxe?«
    Grimble zögerte, überließ damit jedoch den Platz seinem Rivalen.
    »Ich bin ein Kämpfer und kein Redner«, erklärte General Badaxe abrupt. »Die Armee steht bereit, das Königreich und den Thron von Possiltum zu schützen. Und was mich selbst betrifft... dies ist mein Geschenk.«
    Er nahm die Axt vom Gürtel und legte sie auf die Stufen vor dem Thron.
    Ob er nun seine Lieblingswaffe oder seine persönliche Treue darbot — auf jeden Fall empfand ich die Geste als unbeschreiblich vielsagend.
    »Danke, General Badaxe«, sagte Königin Schierlingsfleck von oben herab. »Ich glaube, ich kann jetzt wohl...«
    »Meine Liebe«, unterbrach der König sie sanft, »es gibt noch einen Gefolgsmann.«
    Und dann war ich an der Reihe.
    Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, hob meine Tarnung auf und trat vor den Thron.
    »Euer Majestäten, der Große Skeeve wünscht Euch zu diesem glücklichen Ereignis alles Gute.«
    Die Königin war keine Närrin. Einen Herzschlag lang riß sie die Augen auf, um sie schließlich auf den König zu richten. Man konnte ihre Gedanken beinahe hören: »Wenn das da der Zauberer ist, dann ist der Mann, den ich gerade geheiratet habe ...«
    »Sehr richtig, Euer Majestät. Wie Ihr schon bei einem früheren Gespräch zu bemerken beliebtet: >Königliche Hoheiten heiraten königliche Hoheiten. <«
    Während es hübsch dramatisch gewesen wäre, diesen Augenblick noch länger auszukosten, bemerkte ich jedoch, daß sich die Augen der Königin nachdenklich verengten, also beeilte ich mich, fortzufahren.
    »Bevor Ihr jedoch einen Entschluß faßt, wie Ihr Eure Freude kundtun wollt«, warnte ich, »sollte ich vielleicht mein Geschenk erläutern.«
    Nun richtete sich ihr nachdenklicher Blick auf mich. Ich selbst tat meine eigene Freude durch intensives Schwitzen kund.
    »Mein Geschenk sind die Trauringe, welche nun von König und Königin getragen werden. Ich hoffe, daß sie Euch zusagen, weil sie sich nämlich nicht mehr entfernen lassen.«
    Königin Schierlingsfleck machte einen kurzen Versuch, ihren Ring abzustreifen, dann richtete sie die Augen erneut auf mich. Diesmal war ihr Blick nicht mehr nachdenklich.
    »So wie das Schicksal des Königreichs Possiltum mit dem des Thrones verbunden ist, so sind Eurer beider Schicksale nun auch miteinander verbunden. Durch die Macht eines Zaubers, der von solcher Schlichtheit ist, daß er nicht gebrochen oder zerstört werden kann, ist es nun gegeben, daß, wenn einer von Euch stirbt, dies dem anderen ebenfalls widerfährt.«
    Das mochte die Königin gar nicht, und selbst der König runzelte leicht die Stirn, als dächte er über etwas nach, das ihm zuvor noch nicht in den Sinn gekommen war. Das war für mich das Zeichen, ihm die Dinge zu erläutern ... zu erklären, daß die Ringe noch eine weitere Bedeutung hatten, die ich ihm vorher nicht mitgeteilt hatte.
    »Dies soll keineswegs ein einseitiges Geschenk sein, denn so, wie die Königin Schierlingsfleck nun für die Gesundheit und das Wohlergehen ihres Königs Sorge tragen muß, so muß König Rodrick seinerseits seine Königin vor allen Gefahren beschützen ... vor allen Gefahren.«
    Nun sprang der König mit blitzenden Augen auf.
    »Was soll das bedeuten, Sire Magiker?«
    So geübt ich auch inzwischen im Hofjargon war, gab es doch Dinge, die man, wie ich meinte, am besten in der Umgangssprache ausdrückte.
    »Es soll bedeuten, daß, wenn Ihr oder sonst irgend jemand sie umbringen sollte, sagen wir, auf Euren Befehl hin, daß Ihr dann ein toter Mann seid. Und jetzt SETZT EUCH GEFAELLIGST UND HOERT MIR ZU!«
    Die ganze Wut und Verzweiflung, die sich seit dem Augenblick, da ich gemerkt hatte, wie der König mich hatte hereinlegen wollen, in mir aufgestaut hatten, ohne daß ich die Zeit gehabt hätte, ihnen Ausdruck zu verleihen, brachen nun aus mir hervor. Es funktionierte. Der König sank auf seinen Platz zurück, bleich und ein wenig erschüttert.
    Ich war jedoch noch nicht fertig. Ich hatte eine Menge durchmachen müssen, und einige wenige Worte genügten nicht, um meinen seelischen Frieden zurückzuerlangen.
    »Seit ich diesen Auftrag angenommen habe, habe ich nichts anderes zu hören bekommen als, wie skrupellos und ehrgeizig Königin Schierlingsfleck doch sei. Nun, dem mag wohl so sein, ABER SIE HAT SICH AUCH NICHT GERADE EIN LIEBCHEN EINGEHANDELT! Im Augenblick, König Rodrick, empfinde

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