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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein
Autoren: Robert Asprin
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benutzen?« wiederholte Tanda. »Für zwei lausige Ringe? Keine Gewinnbeteiligung und nichts? Hat Aahz dir denn nie etwas über Konzessionen beigebracht?«
    Plötzlich ertönte ein leises Bampf mitten aus der Luft.
    »Mißbraucht da etwa jemand gerade meinen Namen.«
    Es war Aahz, komplett bis zur letzten grünen Schuppe, und er kam so beiläufig herein, als wäre er nur eben mal kurz pinkeln gewesen.
    Ich war der erste von uns dreien, der sich von seiner Überraschung erholte. Na ja, wenigstens fand ich als erster meine Stimme wieder.
    »Aahz!«
    »Hallo, Jungchen! Hast du mich vermißt?«
    »Aber Aahz!«
    Ich wußte nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. In Wirklichkeit wollte ich ihn ganz fest umarmen und nie wieder loslassen. Natürlich würde ich nun, da er wieder zurück war, so etwas nie tun. Ich meine, unsere Beziehung hatte noch nie sonderlich viel mit Gefühlsäußerungen zu tun gehabt.
    »Was ist denn mit euch los?« wollte mein Ausbilder wissen. »Ihr benehmt euch ja, als hättet ihr nicht damit gerechnet, mich jemals wiederzusehen.«
    »Wir ... Aahz! Ich ...«
    »Das haben wir auch nicht«, erklärte Tanda ohne Umschweife und bewahrte mich so davor, mich noch mehr zum Narren zu machen.
    »Was meine kleine Schwester meint«, warf Chumly ein, »ist, daß wir geglaubt haben, daß dein Neffe Rupert nicht die Absicht hatte, dich von Perv wieder fortgehen zu lassen.«
    Aahz schnaubte verächtlich.
    »Rupert? Dieser Emporkömmling? Den nehmt ihr doch wohl nicht ernst, oder?«
    »Na ja, wenn du deine Kräfte noch hättest, würden wir das wohl nicht«, meinte Tanda, »aber so, wie die Dinge stehen ...«
    »Rupert?« wiederholte Aahz. »Ihr beide kennt mich doch schon eine Weile, nicht wahr? Dann müßte es doch langsam in eure Schädel gedrungen sein, daß mich niemand gegen meinen Willen festhalten kann.«
    Irgendwie kamen mir die Worte bekannt vor. Aber ich war so froh, Aahz zurückzuhaben, daß ich in diesem Augenblick buchstäblich allem zugestimmt hätte.
    »Ja!« rief ich eifrig und glockenhell. »Das ist schließlich Aahz! Den schubst niemand nun!«
    »Seht ihr!« grinste mein Ausbilder. »So sehr es mir auch widerstrebt, einem bloßen Lehrling zustimmen zu müssen, weiß das Kind doch, wovon es redet... diesmal wenigstens.«
    Chumly und Tanda musterten einander mit dem seltsamen Blick, den Geschwister zu benutzen pflegen, um sich miteinander ohne Worte zu verständigen.
    »Weißt du, großer Bruder«, sagte Tanda, »diese Gesellschaft für gegenseitige Bewunderung< geht mir ziemlich auf den Nerv. Was meinst du dazu?«
    »Eigentlich«, erwiderte der Troll, »hab ich da nicht sonderlich viel Gegenseitigkeit raushören können. Irgendwie ist bei mir der Ausdruck >bloßer Lehrling< hängengeblieben.«
    »Ach, nun macht mal halblang, ihr beiden«, winkte Aahz ab. »Machen wir uns doch nichts vor, hm? Ich meine, wir mögen das Kind ja alle, aber wir wissen auch, daß er Arger anzieht wie ein Magnet. Ich bin noch nie jemandem begegnet, auf den man so sehr aufpassen mußte wie auf ihn. Ach ja, apropos ...«
    Er richtete seine gelben Augen mit dem für ihn so typischen spekulierenden Blick auf mich.
    »... ich stelle fest, daß ihr beide hier seid ... und ich habe ganz deutlich meinen Namen gehört, als ich hier eintraf. Was ich jetzt brauche, das sind weniger freundschaftliche Hallorufe, sondern vielmehr eine schnelle Information darüber, aus was für einer Patsche wir den Große Skeeve diesmal wieder herausholen müssen.«
    Ich machte mich schon auf eine schnelle, aber lautstarke Lektion in Sachen >Konzessionen< gefaßt, doch der Troll überraschte mich.
    »Keine Patsche«, sagte er und lehnte sich gelassen zurück. »Die kleine Schwester und ich sind nur mal auf eine Stippvisite vorbeigekommen. Genaugenommen wollen wir gerade wieder weg.«
    »Ach ja?«
    Mein Ausbilder klang gleichzeitig überrascht und mißtrauisch. »Nur zu Besuch? Gar kein Ärger?«
    »Na ja, ein bißchen Ärger hat es schon gegeben«, gab Tanda zu. »Es hatte mit dem König zu tun ...«
    »Wußte ich's doch!« kicherte Aahz und rieb sich die Hände.
    »... aber Skeeve hat die Sache ganz allein wieder eingerenkt«, beendete sie ihren Satz. »Im Augenblick gibt es überhaupt keine Probleme.«
    »Oh.«
    Merkwürdigerweise wirkte Aahz ein bißchen enttäuscht.
    »Na schön, dann bin ich euch wohl ein wenig Dank schuldig. Ich weiß es wirklich zu schätzen, daß ihr beide auf Skeeve aufgepaßt habt, während ich weg war. Er kann ...«
    »Ich
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