Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Das Reich ist nun militärisch und finanziell abgesichert, und so gibt es meiner Meinung nach keine Rechtfertigung mehr dafür, sich mit den hohen Ausgaben für einen voll angestellten Magiker zu belasten ... schon gar nicht für einen Magiker, der den Thron beleidigt hat. Es ist nicht erforderlich, über eine Ablösesumme zu beraten. Die Belohnung des Königs für meinen letzten Auftrag genügt, zusammen mit den Geldern, die ich bereits vom Schatzkanzleramt bezogen habe, um meine Bedürfnisse zu befriedigen. Ich werde also einfach meine Sachen zusammenpacken und gehen.«
    Ich sah, wie Grimble leicht erblaßte, als er begriff, daß ich ihm sein Bestechungsgeld nicht zurückgeben würde. Doch ich vertraute auf seine Fähigkeit, alles unter einem Stapel mit Zahlen versehener Papiere zu verbergen.
    Mit einem leisen Nicken in Richtung Thron hieß ich meinem Gefolge mit den Augen, sich um mich zu scharen, und schritt davon.
    Alles war gelaufen wie am Schnürchen. Ich hätte es mir nicht besser wünschen können. Deshalb war ich auch überrascht, daß ich in Schweiß gebadet war und am ganzen Leib zitterte wie Espenlaub, als ich schließlich meine Unterkunft erreicht hatte.

14
Manche Abschiede fallen einem leichter als andere.
A. Capone
    »Und wo willst du jetzt hin?« fragte Tanda.
    Zusammen mit Chumly war sie mir beim Packen behilflich. Wir waren uns alle einig, daß es nun, da ich mir sowohl den Zorn des Königs als auch den der Königin zugezogen hatte, das Ratsamste war, wenn ich so schnell wie möglich abreiste. Massha war nicht da, sie wollte nach Gliep und Butterblume sehen und sich von Badaxe verabschieden.
    »Das weiß ich auch nicht so recht«, gab ich zu. »Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, daß ich für eine Weile genügend Geld zusammengespart habe. Wahrscheinlich vergrabe ich mich irgendwo und arbeite eine Weile an meiner Magik ... vielleicht in dem Gasthof, den Aahz und ich als Heimatbasis benutzt haben.«
    »He, warum kommst du nicht mit meiner kleinen Schwester und mir mit?« schlug Chumly vor. »Wir operieren meistens vom Bazar von Tauf aus. Unter magischen Gesichtspunkten wäre es für dich auch nicht das Schlechteste, dort die Nase in den Wind zu halten.«
    Blitzartig fiel mir ein, daß das Syndikat inzwischen angefangen haben mußte, den Bazar umzukrempeln. Mir fiel aber auch ein, daß ich in der Hektik der Hochzeitsvorbereitungen nicht dazu gekommen war, Tanda und Chumly über diesen Teil meines Abenteuers zu informieren. Nachdem es mir wieder eingefallen war, zögerte ich, meine Verantwortung für das einzugestehen, was da nach ihrer Rückkehr auf sie zukommen würde.
    »Ich weiß nicht, Chumly«, wich ich aus. »Dir beide habt nicht viel Gepäck. Aber ich habe soviel Zeug, daß es wohl besser wäre, wenn ich mich irgendwo dauerhaft niederlasse.«
    Das war zwar ein ziemlich schwacher Einwand, aber der Troll schien ihn zu akzeptieren ... vielleicht weil er den Berg von Ausrüstungsmaterial sehen konnte, den wir beim Versuch, meine Unterkunft zu räumen, gerade anhäuften.
    »Na ja, überleg's dir. Wir würden uns freuen, dich bei uns zu haben. Bist kein schlechter Kumpel, wenn es mal Ärger gibt.«
    »Haha!« lachte Tanda zustimmend. »Wo hast du übrigens diese Ringe hergehabt?«
    »Ich habe sie im Bazar von einem Straßenhändler gekauft.«
    »Auf Tauf?« fragte Chumly stirnrunzelnd. »Zwei verzauberte Ringe, das muß deine Ersparnisse aber ganz schön angegriffen haben. Bist du sicher, daß du noch genug Geld hast?«
    Jetzt war ich an der Reihe, zu lachen.
    »Erstens sind sie überhaupt nicht verzaubert, das war nur ein Bluff! Ich habe Ihre Königlichen Majestäten nur an der Nase herumgeführt. Die Ringe sind einfach nur Glitzertand ... und außerdem habe ich sie umsonst bekommen.«
    »Umsonst?«
    Nun war Tanda an der Reihe, die Stirn zu runzeln.
    »Auf dem Bazar kriegt niemand was umsonst.«
    »Nein, ehrlich. Sie waren umsonst... na ja, der Händler hat sich von mir die Erlaubnis geben lassen, zu verbreiten, daß ich seine Waren kaufe, aber das ist doch dasselbe wie umsonst, nicht wahr? Ich meine, ich habe ihm kein Geld dafür gezahlt.«
    Während ich sprach, war ich mir plötzlich meines >guten Geschäfts< nicht mehr ganz so sicher. Eine meiner ersten Lektionen über Täufler hatte gelautet: »Wenn du glaubst, mit einem Täufler ein gutes Geschäft gemacht zu haben, dann zähl erst mal deine Finger, dann deine Glieder, dann deine Verwandtschaft ...«
    »Die Erlaubnis, deinen Namen zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher