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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein
Autoren: Robert Asprin
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K., ich meine, übt Euch etwas in Geduld, Meister Skeeve. Die Angelegenheit wird gleich geregelt sein.«
    Ich konnte es nicht mitansehen.
    Daher schritt ich ans Fenster und starrte hinaus. Über meine Schulter hinweg konnte ich mit anhören, wie Aahz astronomische Summen nannte und begriff, daß es wohl doch noch einen Ausweg geben könnte. Wenn Aahz habgierig genug war und der Täufler geizig genug ...
    »Abgemacht!« sagte der Sprecher in diesem Moment.
    »... natürlich ist das nur der Vorschuß«, hakte Aahz nach. »Die vollständige Bezahlung erfolgt erst, nachdem der Auftrag erledigt wurde.«
    »Abgemacht!« sagte der Sprecher.
    »... und das ist natürlich nur die Entlohnung. Die Spesen werden getrennt abgerechnet und bezahlt.«
    »Abgemacht! Der Vorschuß erwartete euch bei eurer Ankunft. Noch etwas?«
    Über die Großzügigkeit des Täuflers war Aahz so baff, daß ihm keine weiteren Daumenschrauben mehr einfielen, mit denen er noch größere Summen aus ihm hätte herausquetschen können.
    Mit einem erneuten Bampf war die Delegation wieder verschwunden.
    »Na, wie war das?« krähte Aahz. »Endlich habe ich mal einem Täufler das Fell über die Ohren gezogen!«
    »Wie hieß das noch, was du immer zu sagen pflegst, wenn jemand meint, er hätte ein gutes Geschäft mit einem Täufler gemacht?« fragte ihn Tanda zuckersüß.
    »Später!« antwortete mein Mentor barsch. »Jetzt müssen wir erst mal unsere Sachen packen und rüber in den Bazar hüpfen, um den Gegner auszukundschaften.«
    »Wir wissen bereits, wer der Gegner ist.«
    »Wie bitte, Junge?«
    Ich drehte mich zu ihm um.
    »Der Gegner ist das Syndikat. Erinnerst du dich? Die Verbrecherorganisation, die Big Julies Armee finanziert hat?«
    Aahz musterte mich eindringlich, und dabei überzog ein düsterer Ausdruck sein Gesicht.
    »Und wo hast du diese kleine Information her, wenn ich fragen darf?«
    Ich hielt seinem Blick stand.
    »Das ist die andere kleine Sache, in der ich deinen Rat einholen wollte.«

15
Im Kampf mit dem organisierten Verbrechen hilft nur Glück oder Magik.
Frater V-.D.
    »Jetzt wollen wir noch mal überprüfen, ob ich auch alles richtig verstanden habe«, knurrte Aahz und schritt vor unseren besorgten Blicken auf und ab. »Wir müssen also das Syndikat daran hindern, den Bazar zu übernehmen, ohne daß sie merken dürfen, daß wir gegen sie arbeiten, und ohne daß die Täufler merken, daß wir das Syndikat überhaupt erst auf den Bazar losgelassen haben. Stimmt's?«
    »Du schaffst das schon, Aahz«, bestätigte ich ihm eifrig.
    Diesmal bedurfte es keines falschen Enthusiasmus meinerseits. Während ich in weniger kniffligen Angelegenheiten im Alleingang ganz saubere Arbeit geleistet hatte, war ich doch nur zu bereit, in Sachen geplanter Raffiniertheit Ehre zu geben, wem Ehre gebührt, und meinen Meister anzuerkennen. Vielleicht gab es irgendwo dort draußen in den zahllosen Dimensionen ja jemanden, der noch besser als Aahz darin war, sich auf die krumme Tour aus Schwierigkeiten herauszumanövrieren, aber wenn dem so sein sollte, dann bin ich ihm jedenfalls bisher noch nicht begegnet.
    »Natürlich schaffe ich das«, erwiderte mein Ausbilder mit zuversichtlichem Augenzwinkern. »Ich möchte nur, daß alle zugeben, daß es nicht gerade leicht sein wird. Dieses ganze Gerede über den Großen Skeeve hat mich ein bißchen verunsichert.«
    »Ein bißchen?«
    Tanda feixte.
    »Ich schätze, das ist schon in Ordnung«, sagte Chumly und knuffte seine Schwester mit dem Ellenbogen. »Ich habe schon viel davon gehört, wie gut Aahz sein kann, wenn er sich erst mal richtig ins Zeug legt. Ich für meinen Teil brenne richtig darauf, zuzuschauen, wie er diese ziemlich haarige Sache ganz allein in den Griff kriegt.«
    Aahz' Schultern sackten ein Stück ab, als er leise seufzte.
    »Hoppla! Halt! Vielleicht habe ich mich in meiner Begeisterung ein wenig mißverständlich ausgedrückt. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, daß mein schleimiger, aber wendiger Verstand zwar einen Plan entwickeln kann, um diese Nummer abzuziehen. Aber die Ausführung dieses Plans hängt natürlich von den Fähigkeiten und dem guten Willen meiner geschätzten Kollegen ab. Ist es so besser, Chumly?«
    »Durchaus«, nickte der Troll.
    »Da wir das nun erledigt hätten«, unterbrach Gus uns ungeduldig, »wäre es mir lieb, wenn wir endlich weitermachen könnten. Das hier ist schließlich mein Geschäft, müßt ihr wissen, und je länger ich den Laden geschlossen halte, um so mehr
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