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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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draußen gewesen, um uns zu helfen. Dies waren jedenfalls deutlich noblere Beweggründe, um zu helfen, als sich die nackte Tatsache vor Augen halten zu müssen, dass die Werwölfe uns töten würden, falls ich versagte.
    »Sag mir eines«, wandte ich mich an Ant Eater. »Verfüge ich über die Kräfte, diese schwarzen Seelen aus JR herauszuholen und ihnen zu helfen, ihren Weg zu finden«
    »Nein!« Ant Eater schrie geradezu. Es klopfte vorsichtig an der Tür. »Verschwinde!«, brüllte sie. »Und jetzt hör mir gut zu. Dein Job ist beendet, wenn du die Seelen aus JR entfernt hast. Lass sie selbst ihren Weg suchen.«
    Das schien mir nicht in Ordnung.
    »Du hast einen Auftrag zu erledigen und genau das tust du. Und zwar ausschließlich das. Versuch nicht, die verdammte Mutter Teresa zu spielen.«
    Wie konnte sie so etwas sagen»Aber ich könnte diese Leute doch retten.«
    »Sie sind keine Menschen mehr!« Auf ihrem Goldzahn glitzerte Speichel. »Sie sind Gegenstände.«
    »Aber du hast doch selbst gesagt, sie seien verlorene Seelen. Du willst nur keine Komplikationen.«
    »Völlig richtig. Jetzt versteh doch endlich, Lizzie, das ist nicht unser Problem.« Sie stemmte die Hände in die Hüften, direkt über der Glock, die sie in ihren Hosenbund geschoben hatte.
    »Nimm deine Hände von der Knarre!« Sie machte mich nervös.
    Ihre Augen bohrten sich in meine. »JR ist besessen. Fang will uns töten, und Rex wird uns sofort an Vald verkaufen, wenn du das hier vergeigst.«
    Oje! Ich hoffte inständig, dass ich es hinbekam. »Warum hat Dimitri mir nichts von alldem erzählt«
    Warum war ich immer die Letzte, die irgendetwas erfuhr
    » Er wollte dich nicht zu sehr verschrecken. Mir ist das egal.«
    »Na super«, blaffte ich zurück. Ich hatte Xerxes besiegt und konnte unbehelligt durch Todesflüche hindurchwandeln. Ich musste daran glauben, dass ich vielleicht, hoffentlich , auch dies schaffte. Und ich weigerte mich, irgendjemandem die Genugtuung zu gönnen, zu erkennen, wie viel Angst ich hatte. »Dann bin ich jetzt also auf dem neuesten Stand.«
    »Das war’s« Sie gaffte mich an, als wären mir soeben Hörner gewachsen.
    Ein Punkt für die Dämonenkillerin. »Was meinst du damit – das war’sWas kann denn sonst noch schiefgehen« Sofern sie auf meinem gelb geblümten Teppich nicht einen weiteren besessenen Werwolf und in meiner Unterwäscheschublade ein paar Kobolde gefunden hatten.
    Ich stürmte an ihr vorbei und riss die Tür auf. Frieda fiel beinahe herein. Sie hatte sich an einer Hand sämtliche zuckerwattepinkfarben lackierten Nägel abgekaut und gerade mit der anderen Hand angefangen.
    »Scheiße, Frieda!« Wir hatten die Red Skulls angewiesen abzuhauen. Ich wusste ihre Hilfe wohl zu schätzen, aber gleichzeitig wollten wir sie und die Red Skulls außer Gefahr wissen. »Du hättest dich aus dem Staub machen sollen, als du Gelegenheit dazu hattest.«
    Sie drehte ihre mit Plastikperlen besetzte Halskette zwischen den Fingern. »Glaubst du, das weiß ich nicht«, fuhr sie mich an. »Mensch, Leute, ich hätte mir vor Angst fast in die Hose gemacht, als ihr beide in diesem Wohnwagen wart.« Sie musterte meine pink glühenden Schleudersterne. »Was ist passiertWas sollen wir jetzt tun«
    Bei dieser Angelegenheit gab es kein »wir«. Die Red Skulls mussten von hier verschwinden. Nach dem zu urteilen, was ich in diesem Wohnwagen gesehen hatte, hatte ich das deutliche Gefühl, dass wir bereits in die Falle getappt waren. Die Red Skulls hatten sich in einem gefährlichen politischen Intrigenspiel der Werwölfe verheddert. Wer auch immer als Sieger aus diesem Spiel hervorging – wir würden es nicht sein, so viel war mir klar.
    Ant Eater steckte ihren Kopf aus dem rostigen Bus und sah Frieda finster an. »Heilige Scheiße, Blondchen, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, du wärst von einer Todessehnsucht getrieben.« Sie zog sich ihre Lederhose hoch. »Richte dem Zirkel aus, dass ich es ernst gemeint habe, als ich die Anweisung abzuhauen gegeben habe!«
    Frieda zögerte; sie machte sich Sorgen um uns.
    »Lizzie und ich bemühen uns um JR. Das sind wir ihm schuldig. Außerdem gibt euch das genug Vorsprung für eure Flucht. Wir treffen uns dann auf der Dixie Queen .«
    Frieda nickte und drehte einen weiteren Knoten in ihre Halskette. Ant Eater sah mich an. Wir beide würden die Konsequenzen tragen, falls wir versagten – und falls wir erfolgreich wären, ebenfalls. Für die übrigen Hexen war es das Beste

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