Ein Daemon kommt selten allein
Drew.« Ant Eater stolperte über eine Aluminium-Eisbox, woraufhin der ganze Bus wankte. »Jetzt halt die Klappe, und hör mir zu!«, fuhr sie mich an und zog mich zu sich heran. »Ursprünglich war hier Fangs Sohn der Stellvertreter des Leitwolfs. Er war zwar kein Samariter, aber entschieden besser als Rex. Jetzt, da er von uns gegangen ist, wird Rex uns das Leben zur Hölle machen.«
Ant Eaters Pitbull-Diplomatie half uns auch nicht gerade weiter. Mir waren schon Vierjährige begegnet, die über mehr Geschick verfügt hatten. Doch jetzt war nicht die Zeit, mit ihr darüber zu diskutieren.
»Woher wissen wir denn überhaupt, dass JR tot ist«, fragte ich sie. Ich glaubte nicht ein Wort, das aus Andreas Mund kam. »Rex will doch nur alles uns in die Schuhe schieben.«
»Ja und nein.«
Sie wusste mehr, als sie mir verriet. Natürlich. »Gib mir eine ehrliche Antwort, oder du wirst nicht wissen wollen, wo mein nächster Schleuderstern landet.« Ich hielt ihrem Blick stand und forderte sie heraus, mich auf die Probe zu stellen. »Stecken wir in irgendeiner Weise dahinter«
»Ja.«
»Verdammte Scheiße!«
»Reg dich ab, du Feigling. Wir haben keinen Werwolf krank gemacht, falls es das ist, was dir auf der Seele liegt. Ich gehe jede Wette ein, dass Rex seine eigenen Leute vergiftet und ein teuflisches Machtspiel provoziert.«
Das war das Einzige, was irgendeinen Sinn ergab. Rex wollte Macht, und wenn JR aus dem Weg war, war Fang angreifbar. Wenn es für die Angehörigen seines Rudels so aussah, als ob Fang das Rudel durch die Aufnahme der Red Skulls in Gefahr gebracht hatte, bedeutete dies eine Führungsschwäche, die seine Position unterminierte. Und wer wusste schon, was Vald für uns zu zahlen bereit warDoch das beantwortete noch nicht meine Frage. »Was haben wir getan«
»Du weißt, dass du für die Werwölfe schwarze Seelen einfangen sollst, oder«
Ah ja, der nette Auftrag, den Ant Eater mir zugeschanzt hatte. »Was ist damit«
»Sie sind weg.«
Eigentlich sollte das doch eine gute Nachricht sein, aber nach ihrem Gesichtsausdruck zu schließen, war das nicht der Fall.
»Erinnerst du dich an diese Schatten, die überall lauerten« Sie musterte mich. »Komm schon, Korinthenkackerin. Ich weiß, dass du zwei in unserem Wohnwagen gesehen hast.«
Die Schatten, die ich über Pirate und Ant Eater gesehen hatte. »Du hast doch gesagt, ich hätte sie beseitigt.«
»Ich habe gelogen.«
Na super. »Und wo sind sie dann«, fragte ich, wohl wissend, dass ich die Antwort wahrscheinlich nicht hören wollte.
»Sie haben von JR Besitz ergriffen. Er hat sich kompromittieren lassen.« Sie schlug ihre Zähne aufeinander. »Das musste früher oder später passieren, so wie er dir im Nacken gesessen hat.«
»Ich bin JR nie im Leben begegnet.« Kapiert
»Er hat dich schon seit einer ganzen Zeit verfolgt.«
»Na klar.« Ich hob die Hände und eine Hand schlug gegen ein Windspiel, das von der niedrigen Decke herunterhing. »Warum auch nicht« Ich hatte es so satt, immer die Letzte zu sein, die etwas erfuhr – um was auch immer es ging.
»Hör auf, die Dumme zu spielen. Du weißt, dass Dimitri da draußen auf der Lauer gelegen und dich beschützt hat, lange bevor du deiner Großmutter begegnet bist.«
Ich hatte so etwas geahnt, als Pirate sein Phantom Menace entdeckt hatte. Andererseits bellen natürlich alle Hunde Schatten in Hinterhöfen an. Es war an Pirate, etwas aufzuspüren, das real war. Aber mir war nicht klar gewesen, dass Dimitri Freunde mitgebracht hatte. »Moment mal. Großmutter Gertie hat mich erst gespürt, als ich dabei war, mich zu verändern. Wie konnte Dimitri denn wissen, wer ich war«
»Wie, zum Teufel, soll ich das denn wissen« Sie atmete geräuschvoll aus. »Als Erstes müssten wir ihn dazu bringen, zuzugeben, dass er sich tatsächlich in deinen Rosenbüschen herumgedrückt hat. Dieser aalglatte Typ. Dimitri hat sich die letzten Jahre bei dem Rudel lieb Kind gemacht. Frag ihn doch, verdammt noch mal, selbst. Und das ist genau der Punkt, an dem er uns gelinkt hat. JR, Anwärter auf die Leitwolfposition des Werwolfrudels, war Dimitris Gehilfe. Wie ein verdammter Spion hat er das Haus durchsucht, nachdem du weg warst, wahrscheinlich um herauszufinden, wo wir uns versteckt hielten.«
»Und dann ist Xerxes, der Dämon, zurückgekommen.« Mir wurde bange, als ich an diese Kreatur in meinem Haus dachte. Armer JR. Ich kannte ihn nicht einmal, und, ja, er war ein mieser Spitzel, der mich ausspioniert
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