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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Vorsprung zu verschaffen. Im nachhinein waren das wohl alles ziemlich fiese Manöver, aber was würdest du denn tun, wenn dir eine Meute Killerdämonen auf den Fersen wäre?«
    Das war nun eine Sprache, die ich verstand. Chumlys Satz über die Ähnlichkeit zwischen Vic und mir hallte mir in den Ohren. Ich hatte selbst schon in einigen ziemlich haarigen Situationen improvisieren müssen.
    »Einen Augenblick mal!« grollte ich. »Da wir schon von Killerdämonen reden - was war denn das vorhin, als du Luanna über die Gebäudekante gehalten hast?«
    »Das war doch nur ein Bluff«, meinte der Vampir achselzuckend. »Deine Freunde haben gedroht, mich abzuschießen, wenn ich versuchen sollte, davonzufliegen, und das war das einzige Abschreckungsmittel, das mir in den Sinn kam. Ich würde nie jemandem absichtlich weh tun ... schon gar nicht Luanna. Sie ist wirklich lieb. Deshalb habe ich ja auch versucht, ihr zur Flucht zu verhelfen, nachdem sie Matt erwischt hatten.«
    Das brachte mich auf eine Frage, die mich schon seit dem Beginn dieser wilden Verfolgungsjagd beschäftigt hatte.
    »Wenn ich das mal fragen darf, warum hast du dich denn nicht einfach in Nebel verwandelt und bist davongeschwebt? Dann hätten wir dich doch nie gekriegt.«
    Vic stieß ein kurzes, bitteres Lachen aus.
    »Weiß du, wie schwer es ist, sich in Nebel zu verwandeln? Na ja, du bist ein Zauberer, vielleicht weißt du es doch nicht. Jedenfalls kannst du ruhig die Wahrheit erfahren. Was Magik anbelangt, habe ich nicht sehr viel drauf ... genaugenommen bin ich als Vampir eine ziemliche Niete. Ich kann mich ja noch nicht einmal richtig in eine Fledermaus verwandeln! Diese Flügel hier sind das Beste, was ich zustande bringe. Deshalb war ich auch im Bazar, weil ich dort ein neues Leben anfangen wollte. Lieber bin ich auf irgendeinem anderen Gebiet erstklassig als ein drittklassiger Vampir. Ich meine, ich mag ja nicht mal Blut!«
    »Du solltest mal meinen Leibwächter kennenlernen.« Ich musste plötzlich grinsen. »Das ist ein Gangster, der gegen Knoblauch allergisch ist.«
    »Knoblauch? Ich liebe Knoblauch.«
    Ich sperrte den Mund auf und hätte ihm beinahe Guidos Posten angeboten, doch dann schloss ich ihn hastig wieder. Wenn dieser Bursche auch nur halb so verzweifelt war, wie er sich anhörte, würde er mein Angebot wahrscheinlich sogar annehmen, und was würde ich dann machen? Das hätte uns in unserer Manege gerade noch gefehlt, ein magikarmer Vampir!
    »Nun«, sagte ich statt dessen, »damit wären meine Fragen wohl alle beantwortet, bis auf eine. Jetzt, wo du weißt, dass wir dich nicht umbringen wollen, bist du da bereit, nicht länger wegzurennen und dich der Situation zu stellen?«
    Der Vampir nagte nachdenklich an seiner Unterlippe.
    »Bist du sicher, dass die Sache glimpflich ausgeht?«
    »Das kann ich erst genau sagen, wenn ich mit meinem Partner gesprochen habe«, gab ich zu, »aber ich glaube schon, dass sich die Sache hinbiegen lässt. Das Hauptproblem besteht darin, seine Mordanklage wieder loszuwerden ... und ich schätze, das haben wir bereits geschafft. Und was dich angeht, so könnte man dir allenfalls falsche Anschuldigung anlasten, aber in dieser Sache wird Aahz auf keinen Fall juristisch Druck ausüben können.«
    »Warum nicht?«
    Ich gewährte ihm mein breitestes Grinsen.
    »Weil wir dich, wenn er es täte, nicht nach Tauf zurückbringen könnten, um dich dort wegen der Betrugsanklage auszuliefern. Glaub mir, wenn er die Wahl hat zwischen Rache und Sparen, dann kannst du dich darauf verlassen, dass Aahz stets Milde walten lässt.«
    Darüber dachte Vic eine Weile nach. Schließlich zuckte er die Schultern.
    »Mit peinlichen Situationen bin ich vertraut, und ich glaube, diese Betrugsgeschichte könnte ich schon irgendwie wieder geradebiegen. Komm schon, Skeeve. Bringen wir die Sache hinter uns.«
    Nachdem wir also einen Waffenstillstand, so unbeständig er auch sein mochte, geschlossen hatten, schwebten wir in die Tiefe, um uns der Menge zu stellen.
     

20
Ende gut, alles gut!?
M. Ende
     
    »Aber Skeeve ...«
    PENG! »... ich habe es dir doch schon einmal gesagt ...«
    PENG! PENG! »... ich könnte Matt niemals verlassen ...«
    PENG! PENG! »... er ist doch mein Partner!«
    PENG! PENG! »Aber Lu ...«
    PENG! »... entschuldige mich kurz. HE, PARTNER! KÖNNTEST DU MAL FÜR EINE MINUTE DIESES HÄMMERN EINSTELLEN? ICH VERSUCHE HIER NÄMLICH GERADE EIN GESPRÄCH ZU FÜHREN!«
    »Auf gar keinen Fall«, knurrte Aahz mit seinem Mund

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