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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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doch Bank befand sich zur Rechten im Norden und Keep zur Linken im Süden.
    »Bank«, sagte ich, ohne überhaupt zu merken, dass ich gesprochen hatte.
    »Warum?«, fragte Aahz und starrte mich aus furchterregenden Augen in der Finsternis an.
    »Ich weiß es nicht«, gestand ich. »Es kommt mir einfach richtig vor, und der Name der Stadt fängt mit dem gleichen Buchstaben an wie Baker.«
    Tanda lachte, besaß aber den Anstand, sich weiterer Kommentare zu enthalten.
    Aahz schüttelte nur den Kopf, faltete die Karte zusammen und steckte sie in die Tasche.
    »Also Bank«, sagte er, trat auf die Mitte der Straße und ging auf das westliche Ende der Stadt zu.
    »Ich könnte mich irren«, gab ich zu bedenken, als ich zwischen ihm und Tanda einherschritt.
    »Anzunehmen«, kommentierte Aahz.
    »Warum gehst du dann auf meinen Vorschlag ein?«
    »Weil ich nichts Besseres anzubieten habe.«
    »Ich auch nicht«, bekannte Tanda. »Außerdem können wir dir die Schuld geben, wenn du dich irrst.«
    »Fantastisch!«, blaffte ich. »Als würde ich nicht sowieso schon oft genug in Schwierigkeiten geraten.«
    Sowohl Aahz als auch Tanda kicherten zufrieden, sagten aber weiter nichts, bis wir den Stadtrand erreicht hatten.
    Die Straße nach Bank zu finden war einfach. An der Gabelung, etwa hundert Schritte außerhalb des Stadtgebiets, stand ein Schild, das im Mondschein klar und deutlich zu erkennen war und nach rechts deutete.
    Aahz sah sich um, ehe sich sein Blick auf mich richtete. »Bereit?«
    »Klar«, sagte ich.
    »Mach ein bisschen langsamer als vorhin«, sagte Aahz. »Wir wollen hier draußen schließlich nicht gegen ein Hindernis prallen.«
    Ich konzentrierte mich auf die Energie, die hier leichter in meinen Körper strömte als in der Nähe von Evade. Als ich genug gesammelt hatte, stieß ich uns sanft vom Boden ab und flog die Straße entlang. Außerhalb der Stadt verlief sie schnurgerade durch eine Landschaft, die wie Weideland aussah, so dass ich auch im Mondschein eine ganz ordentliche Geschwindigkeit hinbekam.
    Auf den Weiden zu beiden Seiten der Straße grasten irgendwelche Tiere. Als ich schließlich landete, um Pause zu machen, blickte eine Reihe der grasenden Tiere auf, und ihre riesigen Augen leuchteten im Mondschein auf. Sie schienen beinahe überrascht, uns zu sehen.
    »Kühe«, verkündete Tanda und deutete auf die großen Viecher, die uns von der Weise aus angafften.
    Sie sahen fett und schwer aus. Ihre Körper waren von weißen und dunklen Flecken geprägt. Im Halbdunkel wirkten sie mit ihren großen Augen und den langen Ohren beinahe bedrohlich.
    »Wie kommt es, dass sie nicht drinnen sind, so wie alles andere auch?«, fragte ich, als Tanda mir das Wasser und einen Happen zu essen reichte.
    »Das fragst du mich?«, sagte sie. »Vielleicht ist das, was den Leuten hier solche Sorgen macht, für sie nicht von Bedeutung.«
    Irgendwie, wenn auch auf seltsame Weise, kam mir das ganz sinnvoll vor.
    »Vielleicht hat die Bevölkerung Angst vor diesen Tieren«, sagte ich und starrte in die finsteren Abgründe der Augen der nächsten Kuh.
    Sowohl Aahz als auch Tanda lachten, als hätte ich gerade einen wirklich guten Witz erzählt.
    Ich verstand nicht, was daran so komisch sein sollte. In meinen Augen sahen diese Kühe einfach nur garstig aus, und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, eines der Tiere, die ich hier sah, um seine Milch zu erleichtern, sei sie nun golden oder nicht.
    Als ich mich weit genug erholt hatte, um uns weiter die Straße entlangzufliegen, hatte sich ein ganzer Haufen Kühe in der Nähe unseres Standorts versammelt und beobachtete, was wir trieben. Es war unheimlich, und ich war froh, von hier verschwinden zu können.
    Von diesem Punkt an waren ständig irgendwelche Kühe neben der Straße zu sehen. Sie verfolgten uns mit ihren Blicken, als hätte ihnen jemand gesagt, dass wir kommen würden. Als ich Aahz fragte, warum sie das taten, antwortete er, er wisse es nicht. Er hatte noch nie erlebt, dass Kühe sich so verhalten.
    Tanda erklärte, ihr wäre so etwas auch noch nie untergekommen.
    Diese Information trug wenig zu meiner Beruhigung bei.
    Ich hielt uns länger und länger in der Luft, weil ich den Kühen keine Gelegenheit geben wollte, mir während der Pausen so nahe zu kommen. Als die Sonne wieder aufging, hatte ich uns bereits bis zur Stadtgrenze von Bank City getragen. Ich war erschöpft, und ich würde ein paar Stunden Schlaf brauchen, ehe wir weiterfliegen konnten.
    Kaum aber

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