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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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lugte die Sonne über die Gipfel der nahen Berge und sandte das erste Licht über das Land, hörten die Kühe auf, uns anzustarren, und fingen wieder an zu grasen.
    Aus irgendeinem Grund beunruhigte mich das noch mehr als die Gafferei.

Kapitel 9
ICH HABE MICH AN DEN GESCHMACK GEWÖHNT.
H. LECTER
    Ich war so müde, dass mich der kurze Gang ins Zentrum von Bank beinahe umgebracht hätte. Alles, was ich noch tun wollte, war umfallen und schlafen, wenigstens ein paar Stunden lang. Aahz versprach mir, dass ich bald Gelegenheit dazu bekommen würde; also stolperte ich brav neben ihnen her.
    Die Händler öffneten ihre Geschäfte, und die Fensterläden verschwanden von den Fenstern. Von Pferden gezogene Wagen standen in Reih und Glied vor einigen wenigen Geschäften, und genau wie in Evade putzte auch hier ein Mann mit Hut und Schaufel hinter den Pferden her. Offenbar war das ein Job, den es in jeder Stadt gab. Ich konnte mir allerdings kaum vorstellen, dass irgendein Kind sich wünschen würde, Pferdeäpfelsammler zu werden, wenn es einmal groß wäre. Aber vielleicht war das in dieser Kultur ein durchaus angesehener Beruf.
    Bank sah fast genauso aus wie Evade, nur größer. Die Gebäude waren alle gleich groß, und es gab hölzerne Gehsteige.
    Wir entdeckten eine kleine Bar ähnlich der, in der Glenda mich verlassen hatte, und setzten uns an einen Tisch in der Nähe des Fensters zur Straße. Wir waren die einzigen Gäste, und ich war heilfroh, nicht mehr auf den Beinen zu sein und mich bewegen zu müssen. Vermutlich hätte ich an Ort und Stelle einschlafen können, hätten meine Gefährten mich gelassen.
    Als ich mich umblickte, sah ich, dass diese Bar mit dem langen Tresen auf der linken Seite, den Holztischen und -stühlen beinahe identisch mit Audry's in Evade war.
    »Was kann ich für euch tun, Leute?«, fragte ein Mann, der aus dem Hinterzimmer gekommen war.
    Er sah dem Kerl in Evade zum Verwechseln ähnlich, bis hin zu seiner weißen Schürze und dem dreckigen Lappen in seiner Hand.
    »Dürften wir Sie um ein Glas ihres besten Saftes bitten?«, fragte ich.
    »Kein Problem«, sagte er lächelnd. »Falls Sie auch frühstücken wollen, ich habe gerade heute Morgen eine Ladung frischer Ware bekommen. Lecker und knackig.«
    »Klingt großartig«, sagte ich. »Später vielleicht. Aber zuerst möchten wir einfach nur ein Weilchen hier sitzen.«
    Bald darauf kam der Mann mit Karottensaft zurück und stellte ihn mit einem strahlenden Lächeln auf den Tisch, ehe er wieder in der Küche verschwand.
    »Du hast den Jargon ja richtig gut drauf«, sagte Tanda. »Eine Nacht allein an einem fremden Ort, und schon kannst du so was?«
    »Scheint so«, murmelte ich und nippte an dem Saft. »Findet ihr es nicht auch unheimlich, wie sich die Leute hier von Stadt zu Stadt ähneln?«
    »Ist mir auch schon aufgefallen«, sagte Tanda. »Der Typ, der den Pferdemist wegschaufelt, sieht genauso aus wie jeder andere, den ich Dung habe schaufeln sehen.«
    Aahz lachte; ich hingegen gaffte sie nur an. Ich war eindeutig zu müde, um mir Gedanken darüber zu machen, was sie da gerade gesagt hatte.
    »Ich frage mich, warum es hier keine Milch gibt«, sagte Aahz und starrte den Karottensaft mit einem Ausdruck der Abscheu im Gesicht an.
    »Ich glaube, du würdest nicht einmal darum bitten wollen, wenn sie welche hätten«, wandte ich ein. »Ich war in der Küche eines dieser Etablissements, und da gab es nichts als Gemüse und nicht eine saubere Fläche.«
    »Örks«, machte Tanda. »Außerdem würdest du uns wahrscheinlich hinter Gitter bringen, wenn du auch nur daran denkst, in einer Dimension voller Kühe Milch trinken zu wollen.«
    »Ihr zwei habt eine viel zu lebhafte Fantasie«, verkündete Aahz, während er die Karte aus der Tasche zog und auf dem Tisch ausbreitete.
    Wieder hatte sie sich verändert.
    Ich nippte weiter an meinem Karottensaft, während ich die Karte studierte. Bank, die Stadt, in der wir uns befanden, war nun die zentrale Stadt auf der Karte. Der Schatz befand sich jetzt in einer Stadt namens Placer. Drei Straßen führten aus Bank hinaus in drei verschiedene Richtungen, nur um am Ende auf die eine oder andere Weise nach einigen weiteren Ortschaften in Placer zu landen.
    »Wohin jetzt?«, fragte ich, während ich starren Blickes die Möglichkeiten fixierte, die die Karte uns bot.
    Da waren Städte mit Namen Chip, Pie und Biscuit. Seltsame Namen. Alles in dieser Dimension kam mir langsam ziemlich ulkig vor.
    Tanda deutete auf eine

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