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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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der Städte. »Wenn wir Skeeves Plan folgen und die Städte aufsuchen, die mit einem ›B‹ beginnen, müssen wir nach Biscuit.«
    »Klingt doch ganz gut«, sagte ich.
    Aahz schüttelte ungläubig den Kopf.
    »So gut wie alles andere auch, nehme ich an.«
    Er studierte die Karte noch einen Moment länger, ehe er sie wieder zusammenfaltete und einpackte.
    Biscuit befand sich an der Straße, die auf der Westseite von Bank aus der Stadt hinaus und weiter nach Norden führte. Wie es aussah, würde die Stadt nicht schwer zu finden sein. Ich nippte erneut an meinem Saft, während Tanda den Trunk und mich mit einem angewiderten Blick bedachte.
    »Ich habe mich an den Geschmack gewöhnt«, sagte ich, als mir klar wurde, was ich da tat. Ich hatte schon beinahe das halbe Glas getrunken.
    Ich bot Tanda den Rest an, doch sie schüttelte nur den Kopf.
    »Nein, danke. Nicht in einer Million Jahre.«
    Schulterzuckend nahm ich noch einen Schluck. Das Zeug war gar nicht so übel, wenn man die erste Begegnung mit dem Aroma zerquetschter und ausgepresster Karotten erst einmal überstanden hatte.
    »Und? Wie fühlst du dich?«, fragte Aahz.
    »Er braucht Ruhe«, kam Tanda meiner Antwort zuvor.
    »Das weiß ich«, sagte Aahz. »Ich habe mich nur gefragt, wie wir ihm die verschaffen sollen. Wir können nicht in die Blockhütte zurückkehren, für den Fall, dass Glenda dort auf uns wartet. Ich habe keine Lust, mich gerade jetzt um sie zu kümmern. Also müssen wir ein verschwiegenes Plätzchen für ihn auftreiben.«
    »Eigentlich«, sagte ich, um den Streit schon im Keim zu ersticken, »fühle ich mich ziemlich fit. Noch ein bisschen Saft und etwas Zeit zum Sitzen, und ich schätze, ich kann uns wieder ein Stück weiterbringen.«
    Tanda starrte die orangefarbene Flüssigkeit an.
    »Weißt du«, sagte ich und betrachtete meinerseits den Saft, »ich weiß zwar nicht wie, aber das Zeug hilft wirklich.«
    Wir blieben noch zehn Minuten sitzen, und ich trank meinen Saft aus, ehe ich zu dem Wirt hinüberging und fragte, wie ich meine Schuld begleichen sollte.
    »Kommen Sie zum Abendessen zurück«, sagte er. »Das ist mir Bezahlung genug.«
    Ich dankte ihm für seine Gastfreundschaft. Mir war zwar schleierhaft, wie der Tauschhandel in dieser Dimension funktionierte, aber er brachte offensichtlich sehr freundliche Menschen hervor.
    Auf dem Gehsteig gingen wir zum Westende der Stadt und tippten uns lächelnd an die Hüte, wann immer uns ein Einheimischer begegnete. Ich fühlte mich großartig. Diesen Saft zu trinken war wie eine ganze Nacht erholsamen Schlafs. Ich hatte zwar keine Ahnung, was außer Karotten in dem Zeug drin war, aber ich hätte problemlos süchtig danach werden können.
    Wie sich herausstellte, konnten wir die richtige Straße gar nicht verfehlen. Auch hier stand ein großes Schild und wies mit einem dicken Pfeil in Richtung Biscuit. Um uns herum waren noch einige Häuser und Gehöfte und mehrere Hundert Köpfe grasender Kühe zu sehen, weshalb wir uns zunächst zu Fuß auf den Weg machten und langsam und gleichmäßig durch die zunehmende Hitze des Tages schritten.
    Schließlich, nach etwa einer Meile, waren wir weit genug außerhalb der Stadt, um ungesehen loszufliegen.
    »Bist du sicher, dass es dir gut genug geht?«, fragte Aahz.
    »Hab mich nie besser gefühlt«, versicherte ich ihm.
    »Ich glaube, in der nächsten Stadt werde ich diesen Saft auch probieren«, sagte Tanda.
    Als ich meinen Geist auf der Suche nach magischer Energie aussandte, stellte ich schnell fest, dass die Energien in diesem Gebiet weit umfangreicher waren als an dem Ort, an dem unsere Reise begonnen hatte. Es fiel mir leicht, uns drei auf Kniehöhe vom Boden zu heben und davonzutragen.
    Während der nächsten Stunden mussten wir ein halbes Dutzend Male den Flug abbrechen und zu Fuß weitergehen, weil wir Leute auf uns zukommen sahen oder Häuser entdeckten, die zu nahe an der Straße standen. Und wir müssen unterwegs an mindestens einer Million Kühen vorbeigekommen sein. Nicht eine hatte uns ihrer Beachtung für würdig befunden. Und nicht einmal hatte ich es für nötig befunden, mich hinzusetzen und auszuruhen.
    Ein toller Saft.
    Am Nachmittag erreichten wir Biscuit, und ich wurde allmählich wieder müde. Wir suchten uns einen Platz in einer Bar, die genauso aussah wie Audry's und die Bar in Bank. Inzwischen litten wir alle unter einer wachsenden Unruhe angesichts der enormen Ähnlichkeit zwischen den Orten und ihren Bewohnern. Ich wäre am liebsten

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