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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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über Wert und Unwert der jeweiligen Modepräferenzen Bunnys und meines Lehrlings zerren zu lassen.
    »Verschiedene Typen sehen eben in unterschiedlichen Stilen anders aus«, sagte ich so taktvoll wie ich nur konnte.
    »Ach ja? Und welcher Stil paßt am besten zu meinem Typ?«
    »Ganz ehrlich, Massha, ich kann mir gar nicht vorstellen, daß du dich anders anziehen könntest.«
    »Wirklich? He, danke, Skeeve! Ein Mädchen hört immer gerne mal ein paar bewundernde Geräusche über ihr Aussehen.«
    Ich war mit knapper Not einer Tretmine entgangen und hielt nun verzweifelt Ausschau nach einem neuen Gesprächsthema, bevor ihr die andere Deutungsmöglichkeit meiner Aussage klar wurde.
    »Ah ... hat sich Markie nicht wunderbar benommen?«
    »Allerdings. Ich muß zugeben, daß ich mir erst ein bißchen Sorgen gemacht habe, als du sie mitgebracht hast, aber sie war der reinste Engel. Ich glaube nicht, daß ich jemals ein Kind gesehen habe, das so geduldig und gehorsam war.«
    »Und so anspruchslos«, sagte ich. »Ich hatte eigentlich daran gedacht, ihr etwas zu kaufen, wenn wir schon hier sind, aber es fällt mir schwer, etwas Passendes zu finden. Spielzeugläden sind nicht gerade die Stärke des Bazars.«
    »Machst du Witze? Der ganze Bazar ist doch nur ein einziger Spielzeugladen!« - „
    »Massha ...«
    »Schon gut, schon gut. Ja, es sind hauptsächlich Spielzeuge für Erwachsene. Laß mich mal nachdenken. Wie alt ist sie überhaupt?«
    »Ich weiß es auch nicht so genau. Sie meinte, daß sie in die dritte Klasse der Elementarschule geht ... obwohl sie es Elementalschule nannte ... also muß sie wohl ...«
    Da bemerkte ich, wie Massha mich mit entsetzten, weit aufgerissenen Augen anstarrte.
    »Elementalschule!?«
    »So hat sie es genannt. Süß, nicht? Warum, was ...«
    Mein Lehrling unterbrach mich, indem sie meinen Arm so fest packte, daß es schon weh tat. »Skeeve, wir müssen sie sofort wieder nach Hause bringen ... SCHNELL!!«
    »Aber ich verstehe nicht ...«
    »Ich erkläre es dir später! Nimm sie einfach und geh! Ich werde Bunny suchen und zurückholen, aber du mußt dich jetzt auf jeden Fall in Bewegung setzen!«
    Milde ausgedrückt, fand ich ihr Verhalten verwirrend. Noch nie hatte ich Massha so aufgeregt gesehen. Doch war dies offensichtlich nicht die Zeit für Fragen, also hielt ich nach Markie Ausschau.
    Sie stand mit geballten Fäusten vor einem verschlossenen Zelt und blickte es finster an.
    Komisch, plötzlich waren alle so verbiestert. Erst Massha und nun auch noch Markie.
    »Was ist mit dem Kind los?« fragte ich und tippte Guido dabei auf die Schulter.
    »Bunny ist da drin und probiert ein paar durchsichtige Nachthemden an, und der Besitzer hat Markie hinausgejagt«, erklärte mein Leibwächter. »Es gefällt ihr nicht besonders, aber sie wird schon wieder drüber hinwegkommen. So geht es einem wohl als Kind,
    »Verstehe. Na, ich wollte sie sowieso gerade mit nach Hause nehmen. Könnte einer von euch hier bei ...«
    »SKEEVE! HALTE SIE AUF!!«
    Massha brüllte mich an. Ich drehte mich gerade zu ihr um, als es geschah, deshalb entgingen mir einige Einzelheiten.
    Es gab ein plötzliches WUSCH, dann folgte das Geräusch zerreißenden Zeltstoffes und splitternden Holzes, begleitet von unzähligen Schreien und Flüchen.
    Ich riß den Kopf wieder herum, und der Unterkiefer klappte mir vor Erstaunen herunter.
    Das Verkaufszelt, in dem Bunny sich befand, war völlig zerfetzt. Sämtliche Waren segelten über den Bazar davon, genau wie alles andere, was vom Zelt noch übriggeblieben war. Bunny versuchte, sich mit den Händen zu bedecken und schrie sich die Seele aus dem Leib. Der Besitzer, ein besonders schmierig aussehender Täufler, brüllte Beleidigungen jedweder Art, doch richtete er seine Gefühle nicht etwa gegen die Welt im allgemeinen, sondern ganz gezielt gegen uns.
    Ich war versucht, von einer Katastrophe zu sprechen, doch ein Umstand hielt mich zurück. Die Stände zu beiden Seiten von Bunnys Zelt und zwei Reihen dahinter befanden sich in einem ähnlichen Zustand. Das war keine Katastrophe, das war eine riesige Katastrophe, eine Verwüstung sondergleichen - ...
    Eine Stimme sprang in meinen Kopf hinein und übertönte den ganzen Lärm der wütenden Händler. »Wer es kaputt macht, muß es auch kaufen!«,sagte die Stimme, und sie sprach mit Täuflerakzent.
    »Was ist passiert?« keuchte ich, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich mich dabei an mich selbst oder an die Götter wandte.
    Massha gab

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