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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Antwort.
    »Markie ist passiert!« sagte sie grimmig. »Sie hat sich aufgeregt und ein Luftelemental heraufbeschworen ... Du verstehst schon, wie man es eben auf der Elementalschule lernt. Sieht so aus, als ob dieses Kind, wenn es mal einen Wutanfall bekommt, es gleich mit Magik tut!«
    Mein Geist begriff sofort die Bedeutung ihrer Worte, ebenso schnell, wie er gleich zur nächsten Ebene überwechselte. Aahz! Ich war mir nicht sicher, was wohl schlimmer werden würde: Aahz die Neuigkeit zu berichten oder ihm mitzuteilen, wieviel es uns gekostet hatte, sie in Erfahrung zu bringen!

7
Ein Plan muß lange gereift und in allen Phasen durchdacht sein, bevor er zur Anwendung kommt.
Indiana Jones
    Ich habe gehört, daß manche Leute, wenn sie deprimiert sind, sich in die Bar in ihrer Nachbarschaft zurückziehen und dort ihre Sorgen einem verständnisvollen Barkeeper erzählen. Das Problem mit dem Bazar auf Tauf (ein Problem, dessen ich mir vorher nie bewußt geworden war) besteht darin, daß es dort keine verständnisvollen Barkeeper gibt!
    Dementsprechend mußte ich mich mit dem Nächstbesseren begnügen und verzog mich in das Gasthaus Zum Gelben Halbmond.
    Nun meinen Sie vielleicht, daß ein Schnellimbiß nur ein erbärmlicher Ersatz für eine Bar ist. Doch gehört dieser besondere Schnellimbiß dem einzigen meiner Freunde im Bazar, der nicht mit mir zusammenwohnt. Letzteres war mir im Augenblick besonders wichtig, da ich nicht damit rechnete, in meinem eigenen Zuhause auf sonderlich viel Sympathie zu stoßen.
    Gus ist ein Wasserspeier, doch trotz seines bedrohlichen Aussehens ist er eines der freundlichsten Wesen, denen ich je begegnet bin. Er hat Aahz und mir gelegentlich bei einigen unserer zweifelhafteren Unternehmungen geholfen, weshalb er auch seltener als andere die Frage stellt »Wie bist du denn bloß in diese Lage gekommen?« Meistens interessiert er sich eher dafür: »Wie bist du da wieder rausgekommen?«
    »Wie bist du denn bloß in diese Lage gekommen?« fragte er kopfschüttelnd.
    Na ja, niemand ist vollkommen ... besonders Freunde nicht.
    »Ich habe es dir doch erzählt, Gus. Eine einzige lausige Kartenpartie, bei der ich damit rechnete, daß ich verlieren würde. Hätte ich vorher gewußt, daß der Schuß nach hinten losgeht, dann wäre ich jedesmal ausgestiegen, das kannst du mir glauben!«
    »Siehst du, das ist auch dein Problem«, sagte der Wasserspeier und ließ ein noch zahnigeres Grinsen als-sonst aufblitzen. »Anstatt dich hinzusetzen und zu verlieren, würdest du besser damit fahren, erst gar nicht daran teilzunehmen!« • »
    Diesen vernünftigen Rat belohnte ich durch ein Augenrollen.
    »Ist sowieso alles nur hypothetisch. Was geschehen ist, ist geschehen. Die Frage lautet nun: >was soll ich jetzt tun?<«
    »Nicht so schnell. Bleiben wir doch erst einmal noch ein bißchen beim Kartenspiel. Warum hast du daran teilgenommen, wenn du ohnehin damit gerechnet hast, zu verlieren?«
    »Hör mal, können wir nicht dieses Kartenspiel endlich vergessen? Also schön, da habe ich eben Mist gebaut. Ist es das, was du hören wolltest?«
    »Neii-ii-in«, sagte Gus gedehnt. »Ich möchte immer noch wissen, warum du überhaupt hingegangen bist. Mach mir die Freude.« ''
    Ich starrte ihn einen Augenblick mißtrauisch an, doch er schien es durchaus ernst zu meinen.
    Dann zuckte ich die Achseln. »Der Giek hat mir eine Einladung geschickt. Ich fühlte mich ehrlich gesagt geschmeichelt. Ich dachte einfach, es wäre ein Gebot freundschaftlicher Geselligkeit ...«
    »Halt!« unterbrach mich der Wasserspeier und hob die Hand. »Da liegt dein Problem.«
    »Was denn?«
    »Daß du versuchst, gesellig zu sein. Was ist denn los? Sind dir deine alten Freunde etwa nicht mehr gut genug?«
    Das machte mich ein bißchen nervös. Ich hatte schon genug Probleme, ohne daß Gus jetzt auch noch einschnappte.
    »Das ist es gar nicht, Gus. Wirklich nicht. Die ganze Mannschaft — du eingeschlossen — steht mir näher, als meine eigene Familie es jemals getan hat. Es ist nur ... ich weiß nicht ...«
    »... du möchtest gemocht werden, stimmt's?«
    »Ja. Ich schätze, das ist es.«
    »Und das ist eben auch dein Problem!«
    Das war zuviel für mich.
    »Das verstehe ich nicht«, gestand ich.
    Der Wasserspeier seufzte, dann fuhr er hinter die Theke. »Nimm noch einen Milchshake«, sagte er und schob mir einen zu. »Es wird jetzt vielleicht eine Weile dauern, aber ich werde versuchen, es dir zu erklären.«
    Ich bilde mir gern ein, daß

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