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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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da.« Vorsichtig mied der Wasserspeier die Lüge.
    »Ach, na ja. Schätze, dann werde ich wohl fortgehen müssen, ohne mich von ihm zu verabschieden. Zu schade. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, haben wir uns nämlich nicht ganz besonders gut verstanden.«
    »Du gehst weg?«
    Gus sagte es, bevor es aus mir selbst herausplatzte, wodurch ich meine eigene Tarnung zunichte gemacht hätte.
    »Ja. Schätze, es ist wohl Zeit für mich, weiterzuziehen.«
    »Ich ... äh ... habe ein paar merkwürdige Dinge über meine Nachbarn gehört, aber ich wußte nie, wieviel ich davon glauben sollte«, meinte der Wasserspeier nachdenklich. »Diese plötzliche Abreise hat nicht zufällig etwas mit dem neuen Betthasen zu tun, den man Skeeve aufgenötigt hat?«
    »Bunny? Nö. Ich gebe zu, daß ich ein bißchen aufgebracht war, als ich zuerst davon hörte, aber Chumly hat mir alles erklärt.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    Gus leistete wirklich phantastische Arbeit, mir die Fragerei abzunehmen. Solange er so weitermachte, würde ich auf alles eine Antwort erhalten, ohne meine Tarnung preisgeben zu müssen.
    Eigentlich hatte ich die Idee gehabt, Tanda ganz direkt zu konfrontieren, sobald ich hörte, was sie vorhatte; doch dann begriff ich, daß dies eine jener seltenen Gelegenheiten war, bei denen ich ihre Gedanken in Erfahrung bringen konnte, während sie glaubte, daß ich nicht anwesend sei.
    »Na ja, es ist etwas, das Markie gesagt hat ...«
    Schon wieder Markie! Ich war Aahz ganz eindeutig eine Entschuldigung schuldig.
    »... sie hat einen Witz über ihren Papi gerissen, also über Skeeve, daß er mich in seinem Haus nur wohnen lasse, und das hat mich nachdenklich gemacht. Die letzten paar Jahre war alles ja recht nett... schon beinahe zu nett. Da wir uns keine große Sorgen wegen unserer Unkosten zu machen brauchten, haben Chumly und ich nicht sonderlich viel gearbeitet. Es ist viel zu verlockend, herumzuhängen und darauf zu warten, daß irgend etwas auf uns zukommt.«
    »Wirst wohl dick und faul, wie?« Gus grinste.
    »Etwas in der Art. Nun kennst du mich ja, Gus. Ich war schon immer ein Springinsfeld. Bereit, auf der Stelle jeden Job anzunehmen, jeder Laune nachzugeben. Wenn mir irgend jemand damals gesagt hätte, daß ich mich mal zur Ruhe setzen würde, hätte ich ihm das Licht ausgepustet. Und jetzt habe ich plötzlich eine feste Adresse und eine Familie ... ich meine, eine Familie, die über Chumly hinausgeht. Erst als Skeeve mit Markie aufkreuzte, ist mir klargeworden, wie häuslich ich zu werden drohte. Sogar ein Kind lebt mit uns! Als ich sie das erste Mal sah, war mein erster Gedanke, daß es nett sein könnte, ein Kind im Haus zu haben! Nun frage ich dich, Gus: Klingt das vielleicht nach mir?«
    »Nein, tut es nicht.«
    Die Stimme des Wasserspeiers war so leise, daß ich sie kaum wiedererkannte.
    »Da habe ich dann endlich durchgeblickt. Wenn ich mich nicht langsam wieder auf den Weg mache, schlage ich hier noch Wurzeln ... und zwar auf immer. Weißt du, das Schlimmste ist eigentlich, daß ich gar nicht wirklich fort möchte. Das jagt mir am meisten Angst ein.« • »
    »Ich glaube auch nicht, daß Aahz oder Skeeve möchten, daß du gehst.«
    »Nun fang bloß nicht an, mich zu bearbeiten, Gus. Die Sache fällt mir ohnehin schon schwer genug. Wie ich schon sagte, sie gehören zwar zur Familie, aber sie ersticken mich. Ich muß einfach weg, und wenn es nur für kurze Zeit ist, sonst verliere ich noch einen Teil von mir ... für immer.«
    »Na, wenn du dich schon entschieden hast ... dann viel Glück.«
    »Danke, Gus. Ich werde mich ab und zu mal melden. Paß ein bißchen auf die Jungs auf, damit sie sich nicht mehr Ärger einhandeln, als sie hinterher wieder verkaufen können.«
    »Ich glaube nicht, daß du dir wegen Chumly Sorgen machen mußt. Der ist ziemlich vernünftig.«
    »Um Chumly sorge ich mich auch nicht.«
    Ich dachte, daß dies ihr Abschiedswort sein würde, doch blieb sie noch einmal stehen, eine Hand auf die Tür gelegt.
    »Weißt du, wahrscheinlich ist es sogar besser, daß ich Skeeve nicht finden konnte. Ich bin mir nicht sicher, daß ich es durchgestanden hätte, so von Angesicht zu Angesicht ... aber andererseits war das vielleicht auch der Grund, warum ich ihn gesucht habe.«
    Ich spürte, wie Gus' Blick sich auf mich richtete, als sie hinausschlüpfte.
    »Ich vermute, es ist wohl zwecklos, dich zu fragen, warum du nichts gesagt hast, Großer Skeeve?«
    Obwohl ich mir vorhin noch darüber Sorgen

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