Ein Dämon mit beschränkter Haftung
schweigen von der Loyalität, auf die sie hinwies.
»Nun, solange ich hier irgend etwas zu sagen habe, hast du auch hier deinen Job«, versicherte ich ihm.
»Danke, Boß. Langsam wurde ich es auch ein bißchen leid, wie das Syndikat so vorgeht, wenn du verstehst, was ich meine.« Das erinnerte mich an etwas.
»Da wir gerade davon sprechen, Nunzio, glaubst du, daß das Syndikat sich jemals auf so eine Sache wie Persönlichkeitsattentate einlassen würde?«
Die Stirn des Leibwächters legte sich in Falten.
»Nö!« sagte er schließlich. »Die meisten Leute bezahlen uns dafür, daß wir irgend etwas nicht tun. Wenn wir tatsächlich bei jemandem mal 'ne Nummer abziehen müssen, dann meistens, um ein Exempel zu statuieren, und dann machen wir irgend etwas Pompöses, fackeln sein Haus ab oder brechen ihm die Beine. Wer würde das denn erfahren, wenn wir nur seine Karriere ruinieren? Was Tanda über die Axt erzählt hat, war zwar interessant, aber das ist einfach nicht unser Stil.«
»Nicht einmal für den richtigen Preis?« drängte ich. »Wieviel, glaubst du, würde es kosten, damit Don Bruce mir hier jemanden auf den Hals hetzt?«
»Weiß nicht. Würde sagen, mindestens ... einen Augenblick mal! Fragst du damit etwa, ob Bunny die Axt ist?«
»Na ja, sie hat ...«
»Vergiß es, Boß! Selbst wenn sie mit diesem Job zurechtkäme, wovon ich nicht allzu sehr überzeugt bin, würde Don Bruce sie niemals auf dich loslassen. Verdammt, du bist doch jetzt einer seiner Lieblingshäuptlinge. Du solltest ihn mal hören .*..« --.
Plötzlich preßte Nunzio die Handflächen gegen die Wangen, um übertriebene Hängebacken anzudeuten, während er sprach. »... dieser Skeeve, der hat die Chose ordentlich gerafft, weißt du, was ich meine? Mann! Wenn ich hundert wie den hätte, könnte ich die ganze gottverdammte Organisation übernehmen.«
Seine Imitation von Don Bruce war so perfekt, daß ich lachen mußte.
»Großartig, Nunzio. Hat er dich schon mal gesehen, wie du das machst?«
»Bin immer noch im Dienst und am Leben, nicht wahr?« zwinkerte er. »Aber im Ernst. Mit Bunny bist du auf dem Holzweg. Glaub mir, im Augenblick hütet ihr Onkel dich wie seinen eigenen Augapfel.«
»Ich schätze, du hast recht«, seufzte ich. »Wenn dem so sein sollte, stehe ich allerdings wieder ganz am Anfang. Wer ist die Axt und was kann ...«
»Hallo, Jungs! Ist das ein Privatgespräch, oder darf man sich anschließen?«
Wir hoben den Blick und sahen, wie Bunny und Markie in den Garten kamen.
»Komm schon her, Bunny!« Ich winkte und knuffte Nunzio dabei in die Rippen. »Wir wollten gerade ...«
»GLIEPÜ!«
Plötzlich stand mein Drache vor mir. Zusammengekauert und angespannt, wirkte er überhaupt nicht verspielt. Ich hatte ihn erst wenige Male so erlebt, und damals ...
»HÖR AUF, GLIEP! GLIEPÜ!« schrie ich, als mir zu spät klar wurde, was passieren würde.
Nunzio reagierte glücklicherweise schneller als ich. Aus seiner Sitzstellung heraus sprang er den Drachen an, als der gerade einen Feuerstoß losließ. Die Flammen zuckten empor und versengten schadlos eine Wand.
Mit einer schnellen Bewegung riß Bunny Markie hinter sich.
»Mann! Was war ...«
»Den kaufe ich mir!« schrie Markie und ballte die Fäuste.
»MARKIE!! HÖR AUF!!«
»Aber Papi ...«
»Hör einfach auf. In Ordnung? Nunzio?«
»Ich habe ihn, Boß«, rief er, beide Hände sicher um Glieps Schnauze gelegt, während der Drache sich freizustrampeln versuchte.
»Bunny? Du und Markie geht wieder hinein! Sofort!!!«
Die beiden eilten außer Sichtweite, und ich wendete mich wieder meinem Haustier zu.
Gliep schien sich ebenso schnell beruhigt zu haben, wie er explodiert war, nun, da Bunny und Markie verschwunden waren. Nunzio streichelte dem Drachen beruhigend den Hals, während er mich mit erstaunt geweiteten Augen anblickte.
»Ich weiß nicht, was hier passiert ist, Boß, aber jetzt scheint er wieder in Ordnung zu sein.«
»Was hier passiert ist«, sagte ich grimmig, »war, daß Gliep versucht hat, mich vor etwas oder jemandem zu beschützen, den er für eine Bedrohung hielt.«
»Aber Boß ...«
»Schau mal, Nunzio, ich weiß ja, daß du es gut meinst, aber Gliep und ich sind schon recht lange zusammen. Ich vertraue seinen Instinkten mehr als' meinem eigenen Urteil.«
»Aber ...« .
»Ich möchte, daß du sofort zwei Dinge tust. Erstens, bring Gliep zurück in seinen Stall ... Ich glaube, er hat genug Auslauf für den Tag. Und dann übermittle Don Bruce
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