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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Stimme.
    »Weißt du, Skeeve«, sagte er schließlich. »So sehr ich dich mag, gibt es doch Zeiten, jetzt zum Beispiel, wo ich mir wünsche, du stündest auf der anderen Seite des Gesetzes. Wenn die Staatsanwälte ihre Fälle so zusammenstümmeln würden wie du, könnten wir unsere Schmiergelder um neunzig Prozent streichen und unsere Rechtsanwaltsgehälter gleich um hundert!«
    »Aber ...«
    »Nun hör mir genau zu, denn ich werde die Sache nur einmal durchgehen. Du bist hier im Bazar der Vertreter des Syndikats und auch meiner. Wenn du einen schlechten Eindruck machst, machen auch wir einen schlechten Eindruck. Kapiert? Was sollte es da für einen Sinn ergeben, daß wir jemanden anheuern, der dafür sorgt, daß sowohl du als auch wir dumm aussehen?«
    In meiner Verzweiflung blickte ich Aahz hilfeheischend an.
    »Die Frage wollte ich eigentlich gerade stellen, Partner.«
    »Nun«, verkündete Don Bruce und stand auf,
    »wenn das erledigt wäre, kann ich ja wohl jetzt gehen.«
    »Nicht so schnell«, wandte mein Partner lächelnd ein und hob eine Hand. »Da ist immer noch die Frage, die Skeeve gestellt hat: Wenn Bunny nicht die Axt ist, was tut sie dann hier? Was war das mit dem Ehemann?«
    Der Syndikatsboß ließ sich wieder in den Sessel sinken und griff nach seinem Wein, während er die ganze Zeit versuchte, meinem Blick auszuweichen. »Ich werde auch nicht jünger«, sagte er. »Eines Tages werde ich mich zur Ruhe setzen, und ich dachte, ich sollte mich vielleicht mal um Ersatz kümmern. Es ist immer schön, wenn es in der Familie bleibt... in der richtigen Familie, meine ich, und da ich eine unverheiratete Nichte hatte ...«
    »Hoppla! Einen Augenblick«, unterbrach ihn Aahz. »Soll das heißen, daß du Skeeve als möglichen Nachfolger im Syndikat im Auge hast?«
    »Das ist eine Möglichkeit. Warum auch nicht? Wie ich schon sagte, er leitet hier eine klasse Operation, und er ist klug ... zumindest hab ich das mal gedacht.«
    »Don Bruce, ich ... ich weiß nicht, was ich sagen soll«,- sagte ich ganz ehrlich.
    »Dann sag auch nichts!« erwiderte er grimmig.
    »Was immer geschehen mag, liegt noch weit in der Zukunft. Deshalb habe ich dir auch noch nicht direkt davon erzählt. Noch bin ich nicht soweit.«
    Ich wußte nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert sein sollte.
    »Was Bunny angeht?« stieß mein Partner wieder nach.
    Der Syndikatsboß zuckte die Schultern. »Was soll ich dazu noch sagen, was nicht bereits gesagt worden wäre? Sie ist meine Nichte, er ist einer meiner Lieblingsführer. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, die beiden zusammenzuführen und zu sehen, ob etwas passiert.«
    »Ich ... ich weiß nicht«, sagte ich nachdenklich.
    »Bunny ist durchaus nett, vor allen Dingen jetzt, da ich weiß, daß sie nicht die Axt ist. Ich glaube einfach nur nicht, daß ich schon bereit für eine Ehe bin.« »Hab ich ja auch nicht gesagt«, erwiderte Don Bruce achselzuckend. »Versteh mich nicht falsch, Skeeve. Ich versuche nicht, dich zu drängen. Ich weiß, daß du etwas Zeit brauchst. Wie ich schon sagte, ich habe einfach alles nur so arrangiert, daß ihr beiden euch kennenlernt, um zu sehen, ob sich etwas daraus entwickelt ... das ist alles. Wenn es klappt, prima. Wenn nicht, auch prima. Ich habe nicht vor, die Sache zu forcieren, und auch nicht, mir vorzumachen, daß ihr beide ein Paar abgebt, wenn ihr es doch nicht tut. Und wenn schon nichts anderes, so wirst du wenigstens eine ziemlich gute Buchhalterin haben, solange du dabei bist, herauszufinden, was läuft ... und deinen Finanzdaten zufolge könntest du durchaus eine gebrauchen.«
    »Was du nicht sagst!«
    Endlich hatte er Aahz dort getroffen, wo es wehtat ... oder seine Brieftasche, was dasselbe ist. »Was stimmt denn nicht mit unseren Finanzen?
    Wir kommen ganz gut über die Runden.«
    »Ganz gut über die Runden ist nicht dasselbe wie ein Höhenflug. Ihr Jungs habt keinen Plan. So, wie ich die Sache sehe, habt ihr soviel Zeit damit verbracht, von der Hand in den Mund zu leben, daß ihr nie gelernt habt, was man mit Geld noch alles anfangen kann, außer es anzuhäufen und auszugeben. Bunny kann euch zeigen, wie ihr euer Geld für euch arbeiten laßt.«
    Aahz rieb sich nachdenklich das Kinn. Es war ein interessanter Anblick, wie mein Partner so zwischen Stolz und Habgier hin- und hergerissen wurde. »Ich weiß nicht«, sagte er schließlich. »Es hört sich zwar gut an, und wir werden der Sache bestimmt irgendwann einmal nachgehen, aber im Augenblick

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