Ein Dämon mit beschränkter Haftung
eine Nachricht. Ich mochte mich ein bißchen mit ihm über sein >Geschenk< unterhalten!«
16
Ein wahrer Freund ist mehr wert als tausend Taler. Bei zweitausend können wir über die Sache reden.
D. Duck
»Ich sage dir, Partner, das ist verrückt!«
»Vor allen Dingen!«
»Bunny kann gar nicht die Axt sein! Sie ist eine Bettmieze.«
»Ja, das macht sie uns gerne glauben. Ich habe etwas anderes herausbekommen!«
»Wirklich? Wie denn?«
»Indem ... na ja, indem ich mit ihr gesprochen habe.«
Ich bemerkte den Schwachpunkt in meiner Logik, sobald ich es aussprach, aber Aahz war auch nicht auf den Kopf gefallen.
»Skeeve«, sagte er düster. »Ist dir einmal der Gedanke gekommen, daß sie, wenn sie die Axt sein sollte und du ihr Opfer, wahrscheinlich der letzte Mensch wäre, der sich in deiner Gegenwart gehenließe? Meinst du wirklich, du könntest sie durch ein einfaches Gespräch dazu verlocken, dir ihren wahren IQ zu offenbaren?«
»Nun ... vielleicht wollte sie ja nur schlau sein.
Könnte doch sein, daß sie versucht, uns von ihrer Fährte abzulenken.«
Mein Partner sagte nichts darauf. Er legte einfach nur den Kopf schräg und hob eine Augenbraue sehr weit in die Höhe.
»Es konnte doch sein ...«, wiederholte ich lahm. »Komm schon, Skeeve. Raus damit.«
»Womit?«
»Selbst du brauchst mehr Beweismaterial als das, bevor du halb durchdrehst. Was hältst du zurück?« Nun hatte er mich in die Ecke getrieben. Ich fürchtete nur, daß er meinen wirklichen Grund noch unglaubwürdiger finden würde als jenen, den ich ihm bereits genannt hatte.
»Also gut«, sagte ich mit einem Seufzen. »Wenn du es wirklich wissen mußt, was mich schließlich davon überzeugt hat, war, daß Gliep sie nicht mag.« »Gliep? Meinst du etwa wirklich deinen dämlichen Drachen?«
»Gliep ist nicht da-...«
»Partner, mich mag dein Drache auch nicht! Das macht mich noch lange nicht zur Axt!!«
»Er hat auch noch nicht versucht, dich zu rösten!« Das warf ihn für einen Augenblick zurück. »Das hat er getan? Er ist richtig auf Bunny losgegangen?« »Allerdings. Wenn Nunzio nicht dagewesen wäre ...«
Wie durch seinen Namen heraufbeschworen, steckte der Leibwächter plötzlich den Kopf durch die Tür.
»He, Boß! Don Bruce ist da.«
»Führ ihn herein.«
»Ich glaube immer noch, daß du einen Fehler begehst«, warnte mich Aahz, gegen eine Wand lehnend.
»Vielleicht«, erwiderte ich grimmig. »Mit etwas Glück bringe ich Don Bruce dazu, meine Befürchtungen zu bestätigen, bevor ich meine Karten aufdecke.« »Das will ich erst noch sehen.«
»Da bist du ja, Skeeve. Die Jungs haben gesagt, du wolltest mich sprechen.«
Don Bruce ist der Gute Pate des Syndikats. Ich habe ihn noch nie in irgend etwas gekleidet gesehen, das nicht lavendelfarben gewesen wäre, und auch der heutige Tag bot keine Ausnahme. Zu seiner Ausstattung gehörten kurze Hosen, Sandalen, ein Schlapphut und ein Sporthemd, das über und über mit dunkelpurpurnen Blumen bedruckt war. Mag sein, daß mich meine Garderobensitzungen mit Bunny überempfindlich gemacht hatten, was Kleidung anging, aber sein Anzug schien mir kaum geeignet für einen der mächtigsten Männer des Syndikats.
Sogar seine dunkle Brille hatte violette Gläser. »Weißt du, du hast hier ja wirklich eine ganz schöne Wohnung. Bin noch nie hiergewesen, habe aber viel in den Jahresberichten gehört. Von außen sieht alles gar nicht so groß aus.«
»Wir bleiben eben gerne ein wenig unauffällig«, sagte ich.
»Ja, ich weiß. Wie ich den Leuten in der Syndikatszentrale immer sage, du führst hier eine klasse Operation durch. Das gefällt mir. Läßt uns gut aussehen.«
Mir wurde ein wenig ungemütlich zumute. Das letzte, was ich mit Don Bruce besprechen wollte, war unsere gegenwärtige Operation.
»Etwas Wein gefällig?« ließ Aahz sich hören, mir zur Rettung eilend.
»Ist zwar noch ein bißchen früh, aber warum nicht?
So! Worum geht es denn?«
»Es geht um Bunny.«
»Bunny? Wie macht sie sich?«
Selbst wenn ich nicht bereits mißtrauisch gewesen wäre, wäre mir Don Bruces Antwort übertrieben vorgekommen. Auch Aahz merkte es und hob die Augenbrauen erneut, während er den Wein einschenkte.
»Ich dachte, wir sollten uns mal ein wenig darüber unterhalten, warum sie hierher geschickt wurde.« »Worüber sollen wir uns da schon unterhalten? Du brauchtest einen Betthasen, und da hab ich mir gedacht ...«
»Ich meine, den wirklichen Grund.«
Unser Gast hielt inne, ließ seinen
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