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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Verdienstausfall tatsächlich voll in Rechnung stellen?
    Oder würde ich mein Amt als Präsident der Chaos GmbH gänzlich niederlegen müssen? Trotz meiner gelegentlichen Klagen hatte ich mich an meinen Posten gewöhnt und war nicht allzu begierig darauf ihn aufzugeben ... vor allem, wenn es bedeutete, alle meine Freunde zu verlieren, beispielsweise Aahz und ...
    Aahz!
    Wie es auch ausgehen würde, würde Aahz tatsächlich als Partner ständig in meinem Schatten stehen wollen? Egal, ob ich nun Prinzgemahl oder König war? Nachdem ich erst kürzlich einen Kampf mit seinem Stolz hatte ausfechten müssen, bezweifelte ich das sehr.
    Gleich, wie ich mich entschied, es war höchst wahrscheinlich, daß ich Aahz als Freund verlieren würde!
    Ein sanftes Klopfen an der Tür unterbrach meinen Gedankengang.
    »Sag mal, Boß, hast du vielleicht eine Minute Zeit für mich?«
    Ich hatte sie nicht nur, ich war sogar froh über die Unterbrechung.
    »Klar, Guido. Komm rein! Schenk dir etwas Wein ein.«
    »Ich trinke nie im Dienst, Boß«, sagte er mit einem leisen Vorwurf in der Stimme, »aber trotzdem vielen Dank. Ich muß nur mal kurz mit dir reden.«
    Mein ältester Leibwächter nahm sich einen Stuhl und setzte sich. In seinen Händen hielt er eine Pergamentrolle, die er nervös hin und her drehte. Mir fiel auf, wie selten ich mich mit meinen Leibwächtern einfach mal zu einem gemütlichen Plausch zusammensetzte. Waren sie schon so selbstverständlich für mich geworden?
    »Also, was kann ich für dich tun?« fragte ich und nippte gelassen an meinem Wein, um ihn etwas zu beruhigen.
    »Na ja, Boß«, begann er stockend, »die Sache ist die: Ich habe mir gedacht ... du weißt doch, daß Nunzio und ich hier eine Weile in der Armee waren?«
    »Ja, davon habe ich gehört.«
    »Und weil ich da drin war, habe ich das Gefühl, daß ich wahrscheinlich ein bißchen mehr über die Armeetypen weiß und wie sie denken; mehr als du jedenfalls. Um die Wahrheit zu sagen, ich mache mir ein bißchen Sorgen darüber, wie die sich als Steuereintreiber aufführen könnten. Verstehst du, was ich meine?«
    »Eigentlich nicht«, gestand ich.
    »Ich meine das so«, fuhr Guido eindringlich fort, »wenn du Soldat bist, brauchst du dir nicht sonderlich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie beliebt du beim Feind bist, weil, du ja die meiste Zeit damit beschäftigt bist, ihn totzumachen, und gar nicht erwartest, daß ihm das gefällt. Im Eintreibergeschäft ist das etwas anders, ob es nun um Schutzgeld oder um Steuern geht, was im Grunde ja aufs selbe rausläuft. Da muß man diplomatisch sein, weil man es immer wieder mit denselben Leuten zu tun bekommt. Diese Armeetypen mögen ja Asse sein, wenn es darum geht, der Konkurrenz irgendwelche Immobilien wegzuschnappen, aber ich bin mir nicht sicher, wie gut sie darin sind, sanft mit Zivilistentypen umzugehen. Begreifst du, worauf ich hinauswill?«
    Zwar hatte ich selbst das Armeeleben nie von innen kennengelernt, doch während meines ersten Auftrags hier am Hof von Possiltum hatte ich es immerhin mit einer Armee zu tun bekommen. Und einmal, vor langer Zeit, wäre ich von Soldaten, die als Stadtwachen Dienst taten um ein Haar gelyncht worden. Jetzt hatte ich plötzlich Visionen von Truppenverbänden mit Armbrüsten und Katapulten, die gegen wehrlose Bürger anrückten.
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht«, antwortete ich, »aber ich sehe, worauf du hinauswillst.«
    »Na ja, du weißt ja, daß ich mich nicht gern in Managemententscheidungen einmische«, fuhr Guido fort, »aber ich hätte doch einen Vorschlag zu machen. Ich habe mir überlegt, daß du vielleicht jemanden aus der Armee damit beauftragen könntest, die Steuereintreiber zu inspizieren und zu überwachen. Du weißt schon, um sicherzustellen, daß diese Armeetypen sich nicht von ihrer neuen Aufgabe hinreißen lassen.«
    Ich war wirklich dankbar für Guidos Versuch einer Lösung, zumal ich selbst keine eigene anzubieten hatte. Doch leider schien ihm dabei ein kleiner Denkfehler unterlaufen zu sein.
    »Hm, das begreife ich nicht ganz, Guido«, sagte ich. »Ist es nicht irgendwie sinnwidrig, ausgerechnet jemanden aus der Armee zur Überwachung der Armee abzustellen? Ich meine, wer garantiert uns denn, daß unser Inspekteur sich anders aufführt als die Leute, die er eigentlich überwachen sollte?«
    »Zweierlei«, antwortete mein Leibwächter und ließ zum erstenmal, seit er den Raum betreten hatte, sein Lächeln aufblitzen. »Erstens habe ich an jemand

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