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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Rechnung zu stellen.
    Die Frage war nur, auf wen ich verzichten sollte.
    Aahz mußte bleiben, soviel war klar. Nicht nur, daß ich eine Menge durchgemacht hatte, um ihn von Perv zurückzuholen, ich legte wirklich Wert auf seinen Rat und seine Führung. Zwar war ich seit unserer ersten Begegnung in nie dagewesene, schier unendliche Schwierigkeiten geraten, doch war mir auch klar, daß ihm niemand das Wasser reichen konnte, wenn es darum ging, uns aus solchen wieder rauszuhauen.
    Auch Bunny war unverzichtbar. Ohne ihren Sachverstand und ihre Erfahrung hatten wir nicht die geringste Chance, das Königreich aus seiner finanziellen Misere zu führen. Außerdem war ich mir in Anbetracht ihrer Begrüßung gar nicht sicher, ob sie bereit sein würde, in den Bazar zurückzukehren, um mich allein diesem Dilemma zu überlassen.
    Was meine drei Leibwächter anging ... Nach kurzem Nachdenken gelange ich zu dem Schluß, die Entscheidung darüber vorläufig zu vertagen. Erstens hatte ich Pookie gerade dazu überredet zu bleiben, so daß ich ja wie ein Narr dastünde, wenn ich es mir plötzlich anders überlegte. Zweitens war ich mir nicht sicher, ob ich sie nicht noch brauchen würde. Als ich nach Perv gegangen war, hatte ich es ohne Guido und Nunzio getan - gegen ihren lautstarken Protest -, und hatte schließlich Pookie an ihrer Stelle anheuern müssen. Bevor ich mir ernsthafte Gedanken darüber machte, sie alle wieder fortzuschicken, wollte ich mich erst ausgiebig mit ihnen darüber unterhalten, wie sie selbst meine potentielle Gefährdung hier sahen. Auch wenn ich dem Königreich Geld einsparen wollte, war ich doch nicht so großzügig, dies um den Preis meiner eigenen Gefährdung zu tun.
    Blieben noch Massha und Chumly. Massha war als Lehrling zu mir gekommen. Ich war zwar nicht allzu fleißig gewesen, ihr Magik beizubringen, aber ich hatte ihr gegenüber immer noch ein Verantwortung, der ich nicht würde nachkommen können, wenn sie sich auf Tauf aufhielt. Trotz der Tatsache, daß ich sie nicht nach Perv mitgenommen hatte, wußte ich aus eigener Erfahrung nur zu gut, daß ein Lehrling an die Seite seines Lehrers gehört.
    So stand ich plötzlich vor der Tatsache, daß der einzige auf der Liste, der noch wegzurationalisieren gewesen wäre, Chumly war - und das wollte ich nicht tun. Auch wenn sich der Troll bei der Arbeit gern als Muskelprotz mit Gehirnmassenmangel gab, war er wahrscheinlich der vernünftigste Kopf in unserer ganzen Firmenmannschaft. Ehrlich gesagt, setzte ich sehr viel mehr Vertrauen in seine Urteilskraft und Klugheit als in Aahz’ unbeherrschtes Temperament. Die Vorstellung, ich sollte eine Entscheidung wegen Königin Schierlingsflecks Heiratsantrag fällen, ohne mich vorher des weisen Rats Chumlys zu versichern, war gelinde gesagt beunruhigend. Vielleicht nachdem ich meine Entscheidung gefällt hatte ...
    Da hatten wir’s: Ich hatte mir die größte Mühe gegeben, nicht mehr an mein Problem zu denken, und doch platzte es nun wieder in mein Bewußtsein, und der Gedanke an die damit verbundenen möglichen Folgen jagte mir einen Schauder über den Rücken.
    Nervös trank ich den letzten Schluck Wein und füllte hastig wieder meinen Kelch.
    Nachdem ich meine Entscheidung gefällt hatte ...
    Ich hatte all mein Denken und meine Kräfte ausschließlich auf die unmittelbaren Probleme und kurzfristigen Pläne gerichtet. Doch was würde geschehen, nachdem ich meine Entscheidung getroffen hatte, gleich, wie diese aussehen mochte?
    Mein Leben würde nicht mehr dasselbe sein!
    Ob ich Königin Schierlingsfleck nun heiratete oder ob sie abdankte und mir das Königreich überließ - in jedem Fall wäre ich dazu verpflichtet, noch lange in Possiltum zu bleiben. Sehr lange.
    Das konnte ich unmöglich tun und gleichzeitig ein Büro auf Tauf unterhalten!
    Würden wir die Firma also hierher nach Klah verlegen müssen?
    Und wenn wir schon dabei waren: Konnte ich tatsächlich Prinzgemahl oder König sein und weiterhin die verantwortungsvolle Tätigkeit eines Präsidenten der Chaos GmbH wahrnehmen?
    Wenn es mir schon Unbehagen bereitete, meine Truppe dem Königreich für einen ganzen Monat zuzumuten, wie sollte ich es dann erst vor mir selbst rechtfertigen, sie allesamt permanent auf die Lohnliste zu setzen?
    Und was war mit unseren anderen Verpflichtungen? Wenn wir nach Klah umsiedelten, würde das die Kündigung unseres saftigen Vertrages mit der Händlergilde als ansässige Magiker bedeuten. Könnte ich Possiltum diesen hohen

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