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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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einfach, Herr Magiker«, fuhr der General fort. »Auch wenn es vielleicht ziemlich altmodisch von mir ist, meine ich doch, daß ich den Anstand wahren und meine guten Absichten dokumentieren sollte, indem ich sie im voraus erkläre. Normalerweise würde ich mit ihrem Vater reden, aber in diesem Fall scheint Ihr, Herr Magiker, ihrem Vater wohl am nächsten zu kommen.«
    Jetzt war ich wirklich verblüfft. Vor allem deshalb, weil ich an seiner Logik nicht das geringste auszusetzen fand, sosehr ich mich auch bemühte. Er hatte recht! Massha war zwar älter als ich, doch da sie nie etwas von ihrer Familie, ganz zu schweigen von einem Vater erwähnt hatte. Darüber hinaus konnte ich diese Sache nicht einmal Aahz aufhalsen. Da sie mein Lehrling war, war ich auch für ihr Wohlergehen verantwortlich, genau wie für ihre Ausbildung. Wenn es irgend jemanden gab, mit dem der General über Masshas Zukunft zu sprechen hatte, dann war tatsächlich ich es!
    »Ich verstehe«, sagte ich schließlich und versuchte, Zeit zum Nachdenken zu schinden. »Und was meint Massha dazu?«
    »Bisher habe ich noch nicht direkt mit ihr über dieses Thema gesprochen«, gestand Badaxe verlegen, »obwohl ich Grund zu der Annahme habe, daß ihr der Gedanke nicht völlig unwillkommen sein könnte. Offengestanden fand ich, daß ich erst den Versuch unternehmen sollte, Eure Billigung einzuholen.«
    »Und weshalb fandet Ihr das?«
    Langsam verfeinerte ich meine Verzögerungstaktik, und Fragen waren dabei eine nützliche Waffe.
    Der General musterte mich nüchtern.
    »Kommt schon, Herr Magiker«, sagte er. »Ich dachte, wir hätten uns schon vor langem darauf geeinigt, daß wir im Gespräch miteinander nicht viele Worte zu machen brauchen. Ihr wißt genausogut wie ich, daß Massha sehr viel Zuneigung zu Euch empfindet. Dazu kommt noch die Treue des Lehrlings zu ihrem Lehrer. Und wenn ich mich auch noch nie vor einer Schlacht oder einem Wettkampf gedrückt habe, würde ich es doch vorziehen, ihr unnötige Qualen zu ersparen. Damit will ich sagen, daß es meinem Anliegen zuhöchst förderlich wäre, wenn ich zur gleichen Zeit, da ich mit Euch gesprochen habe und Ihr gegen eine solche Verbindung weder persönliche noch berufliche Einwände vorzubringen habt. Vorausgesetzt, natürlich, daß dem auch wirklich so ist.«
    Ich schwieg einige Augenblicke und dachte über das Gesagte nach. Genaugenommen machte ich mir Vorwürfe wegen meines Egoismus. Ich hatte bisher stets nur darüber nachgedacht, welche meine Entscheidung, Königin Schierlingsfleck zu heiraten für mich haben würde. Selbst wenn ich dabei an meine Freunde und Kollegen gedacht hatte, war es mir dabei immer nur um meinen Verlust ihrer Freundschaft gegangen und nicht etwa darum, was das für sie bedeuten mochte.
    »Aber vielleicht gehe ich in dieser Annahme ja auch fehl.«
    Die Worte des General unterbrachen meinen Gedankengang, und plötzlich erinnerte ich mich, daß er ja auf eine Antwort wartete.
    »Verzeih mir, General ... Hugh«, erwiderte ich hastig. Ich mußte wirklich schnell überlegen, um mich an seinen Vornamen zu erinnern. »Ich war nur einen Augenblick in Gedanken vertieft. Ganz gewiß habe ich keine Einwände. Ich habe stets größte Hochachtung für Euch empfunden, und wenn Massha einverstanden ist, wäre ich der letzte, der ihrem Glück im Wege stehen wollte. So könnt Ihr also gern in Eurem Vorhaben mit meiner Billigung fortfahren ... begleitet von meinen besten Wünschen.«
    Badaxe ergriff meine Hand und knetete sie fest ... er erwischte sie glücklicherweise noch, bevor ich sie verschreckt zurückziehen konnte.
    »Danke, Herr ... Skeeve«, sagte er mit einer Intensität, die ich bei ihm bisher nur während der Gefechtsplanung beobachtet hatte. »Ich ... danke Euch.«
    Dann ließ er meine Hand fahren, trat zur Tür hinüber, öffnete sie und blieb wieder stehen.
    »Eigentlich rechne ich fast damit, daß Massha Euch darum bitten wird, den Brautführer zu machen - vorausgesetzt, sie nimmt meinen Antrag an. Ansonsten würde ich Euch selbst um die Ehre bitten, als mein Trauzeuge aufzutreten.«
    Dann war er verschwunden, und das war auch ganz gut so, weil ich nämlich keine Ahnung hatte, was ich darauf erwidern sollte.
    Massha und Badaxe. Verheiratet!
    So sehr ich mich auch bemühte, wollte mir diese Vorstellung einfach nicht in den Kopf ... was ich als Kommentar zu meiner begrenzten Vorstellungskraft gewertet haben will und NICHT als Anspielung auf die Körpergröße der beiden - egal, ob

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