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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Rücken und starrte zu den Sternen empor, während Aahz weitersprach.
    »Die Reisen in andere Dimensionen, zuvor ein kühner Zeitvertreib, wurden nun zum Schlüssel des Überlebens. Viele verließen Tauf und zogen allein oder in Gruppen zu anderen Dimensionen. Die Erzählungen ihres verfluchten, elenden Heimatlandes dienten vielen religiösen Gruppen als Grundlage zur Darstellung einer Nachwelt für böse Seelen.
    Jene, die blieben, beschlossen jedoch die Möglichkeiten der Dimensionsreise anderweitig zu nutzen. Sie installierten sich als Händler und schacherten und feilschten auf ihren Reisen mit den Wundern der Dimensionen. Was in der einen Dimension geläufig ist, kennt man in der anderen kaum. Mit der Zeit wurden sie so reich und mächtig ... und die ausgebufftesten Pfennigfuchser aller Dimensionen.«
    »Und die Imps?«
    »Die Imps.«
    Aahz sprach das Wort aus, als habe es einen üblen Beigeschmack. »Die Imps sind den Täuflern in jeder Beziehung unterlegen.«
    »Wie das?«
    »Sie sind billige Imitationen. Ihre Dimension, Imper, liegt direkt neben Tauf, und die Täufler schließen so viele Geschäfte mit ihnen ab, daß sie vor lauter >Guten Gelegenheiten< schon bald bankrott sind. Um sich dabei schadlos zu halten, sind die Imps dazu übergegangen, die Täufler nachzuäffen, indem sie Wunderdinge in den Dimensionen verkaufen. Dem Unkundigen kommen sie vielleicht schlau und mächtig vor; sie versuchen sogar manchmal, sich als Täufler auszugeben. Mit ihren Vorbildern verglichen sind sie jedoch alberne Stümper.«
    Er verstummte. Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen und stieß dabei auf eine andere Frage.
    »Sag mal, Aahz!« :
    »Hm. Ja. Kerlchen?«
    »Von welcher Dimension stammst du eigentlich?«
    »Aus Perv.«
    »Bist du dann ein Perverser?«
    »Nein. Ein Perfekter. Sei nun still.« .
    Ich nahm an, er wollte, daß ich einschlief und hielt einige Minuten lang den Mund. Eine Frage mußte ich aber unbedingt noch stellen, sonst konnte ich überhaupt nicht schlafen.
    »Aahz?«
    »Nun gib mal Ruhe, Kind.«
    »Welche Dimension ist das hier?«
    »Hm? Das ist Klah. Und jetzt zum letztenmal, sei still!«
    »Was bin ich denn dann, Aahz?«
    Ich bekam keine Antwort.
    »Aahz?«
    Ich rollte mich herum. Er starrte in die Dunkelheit und lauschte aufmerksam.
    »Was ist?«
    »Ich glaube, wir haben Gesellschaft bekommen, Kerlchen.«
    Wie zur Antwort fühlte ich die Schutzwälle beben, als jemand sie durchschritt.
    Ich sprang auf die Beine, als am Rand des Feuerscheins zwei Gestalten auftauchten. Das Licht war schwach, reichte jedoch aus, um die Tatsache zu enthüllen, daß die beiden die Kapuzenumhänge von Mördern trugen, und zwar mit der Goldseite nach außen!

8
In Krisenzeiten ist es von fürderster Bedeutung, nicht den Kopf zu verlieren
MARIE ANTOINETTE
    Einige Minuten standen wir alle vier wie aus Stein gemeißelt und betrachteten einander. Meine Gedanken überschlugen sich, konnten jedoch zu keinem Entschluß kommen, welcher Kurs endgültig einzuschlagen war. Ich beschloß, Aahz die Führung zu überlassen und blieb einfach stehen, musterte kühl die zwei Gestalten und versuchte, die ständig auf uns gerichteten Armbrüste zu ignorieren.
    Schließlich brach einer der beiden Besucher das Schweigen.
    »Na, Throckwoddle, willst du deinen beiden Freunden nicht Platz anbieten?«
    Zu meiner Überraschung richtete er die Frage an mich.
    »Hmmm ...«
    Mehr fiel mir im Moment nicht ein.
    »Ja, Throckwoddle«, sagte Aahz schleppend und drehte sich zu mir um. »Und willst du mich nicht deinen Kollegen vorstellen?«
    »Äh ...«
    »Vielleicht erinnert er sich auch nicht mehr an uns«, meinte der eine sarkastisch.
    »Unsinn«, erwiderte der andere nicht weniger ironisch. »Seine beiden besten Freunde? Brockhurst und Higgens? Wieso sollten ihm denn unsere Namen entfallen? Nur daß er vergessen hat, die Beute zu teilen, heißt doch noch nicht, daß er auch unsere Namen vergessen hat. Du mußt schon fair bleiben, Higgens.«
    »Ehrlich gesagt, Brockhurst«, gab der andere zurück, »ich glaube, daß er sich eher an die Beute erinnert und unsere Namen vergessen hat.«
    Allmählich begann ich, mir einen Reim auf das alles zu machen. Das waren die beiden Imps, von denen Aahz behauptet hatte, sie könnten uns nicht einholen. Glücklicherweise dachten sie, ich sei der Imp, der Garkin umgebracht habe ... zumindest glaubte ich damals, daß dies ein Glück sei.
    »Meine Herren«, erklärte Aahz und tat einen Schritt nach vorn. »Lassen

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