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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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beugte sich plötzlich über mich. »Was ist denn geschehen?«
    »Ich ... ich bin geflogen!«
    Ich preßte die Worte heraus.
    »So, so. Das habe ich mitbekommen. Du warst so überrascht, daß du vergessen hast, den Energiestrom aufrechtzuerhalten, stimmt's?«
    Ich nickte, unfähig, ein Wort zu sagen.
    »In drei Teufels, eh, Täufers Namen ... schau, Kerlchen, wenn ich dir sage, daß du fliegen wirst, dann glaub es gefälligst!«
    Ich schloß die Augen und wartete darauf, daß das Schwindelgefühl in meinem Kopf aufhörte.
    »Aahz?«
    »Ja, Kerlchen?«
    »Erzähl mir was von Perv.«
    »Was willst du denn hören?«
    »Es kam mir gerade in den Sinn, daß die Imps zu Tode erschrocken waren, als sie begriffen, daß du ein Perfekter bist. Was für einen Ruf hat denn deine Dimension?«
    »Nun«, begann er, »Perv ist eine unabhängige, reservierte Dimension. Wir haben vielleicht nicht die besten Kämpfer, aber sie sind gut genug, daß die Reisenden anderer Dimensionen ihnen weiträumig ausweichen. Technologie und Magik existieren bei uns gleichberechtigt und sind miteinander verknüpft. Alles in allem ein ganz potenter, kleiner Haufen.«
    »Aber warum sollte jemand davor Angst haben?«
    »Wie ich schon sagte, spricht eine ganze Menge für Perv. Eine der Nebenwirkungen des Erfolgs ist eine Masse von Schmarotzern. Eine Zeitlang wurden wir von Flüchtlingen und Emigranten anderer Dimensionen fast überschwemmt. Als sie sich zu einer echten Plage entwickelten, haben wir einen Riegel vorgeschoben.«
    »Wie denn?« drängelte ich.
    »Erstens wiesen wir jene Außenstehenden aus, die sich nicht an der Arbeit beteiligen wollten. Dann unterstützten wir als zusätzliche Sicherungsmaßnahme den Umlauf von Gerüchten gewisser unsozialer Verhaltensweisen von Perfekten gegen jene von anderen Dimensionen.«
    »Was für Gerüchte?«
    »Och, das Übliche. Daß wir unsere Feinde auffressen, Leute zum Spaß foltern und Sexualpraktiken haben, die in allen Dimensionen als zweifelhaft gelten. Die Leute wissen nie, das Wahrheit und was Übertreibung ist, aber sie sind auch nicht darauf versessen, es persönlich ausfindig zu machen.«
    »Und wieviel davon ist wahr, Aahz?« fragte ich und stützte mich auf einen Ellbogen empor.
    Er grinste mich verschlagen an.
    »Genug, daß man sie nicht Lügner schimpfen müßte.«

11
Zu den großen Reisevergnügen gehört es, neue Städte zu besuchen und neue Leute kennenzulernen
D. KHAN
    »Äh! Welch leuchtendes Beispiel der Zivilisation!« lachte Aahz überschwenglich, als er sich umsah, freudig erregt wie ein Kind auf seinem ersten Ausflug.
    Wir schlenderten zwanglos eine der weniger belebten Straßen von Twixt hinab. Abfall und Bettler lagen überall herum, während kleine, stechende Knopfaugen, menschlicher und anderer Herkunft, uns von verdunkelten Fenstern und Türen aus musterten. Die Stadt war ein Haufen Gebäude, die sich um einen Außenposten der Armee kauerten, der mehr aus Gewohnheit als aus Notwendigkeit aufrechterhalten wurde. Die Soldaten, denen wir gelegentlich begegneten, waren ziemlich heruntergekommen im Gegensatz zu den knackfrischen Modellen der Rekrutenposten, so daß es manchmal schwerfiel zu beurteilen, wer nun bedrohlicher und widerwärtiger war, die Wachen oder die kriminellen Typen, die sie beobachteten.
    »Wenn du mich fragst, so sieht mir das eher nach dem schlimmsten Menschenschlag aus!« murmelte ich düster.
    »Sagte ich ja, ein leuchtendes Beispiel der Zivilisation!«
    »Aahz, ist das nur mein Eindruck, oder starren uns die Leute tatsächlich an?«
    »Ganz locker, Kerlchen. In einer Stadt wie dieser erfassen die Einwohner instinktiv jeden Fremden. Sie versuchen abzuschätzen, ob wir Opfer oder Täter sind. Es liegt nun an uns, daß sie zu der Überzeugung gelangen, daß wir zur letzteren Kategorie gehören.«
    Um dies zu illustrieren, wirbelte er plötzlich herum, duckte sich wie eine Katze und starrte zurück die Straße hinab, die Hand am Schwert.
    Die Fenster und Türen gerieten plötzlich in Bewegung, als gut ein halbes Dutzend verschwommene Formen zurücktauchten in die Dunkelheit.
    Nur eine Gestalt rührte sich nicht. Eine Hure, die mit verschränkten Armen auf dem Fensterbrett hing, um ihre schlecht verhüllten Brüste zur Schau zu stellen, lächelte ihn einladend an. Sie fuhr eine unverschämte, langsame Zunge über die Lippen und zwinkerte heftig.
    »Äh ... Aahz?«
    »Ja, Kerlchen?« erwiderte er, ohne einen Blick von dem Mädchen abzuwenden.
    »Ich störe nicht gern,

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