Ein Dämon zuviel
eingeschlossen.«
»Abgesehen davon«, unterbrach Higgens, »dachte ich, ihr wärt unterwegs, ihm zu helfen?«
»Da kannte ich ja auch eure Geschichte noch nicht«, erklärte Aahz. »Ich bin nicht darauf versessen, für einen Zauberer zu arbeiten, der seine eigenen Angestellten gegeneinander ausspielt.«
»Wann hat er das denn getan?« wollte Higgens wissen.
Aahz machte eine Geste der Fassungslosigkeit.
»Denkt doch mal nach, meine Herren! Habt ihr unseren versteinerten Freund dort vergessen?«
Er drehte den Daumen nach dem Einhorn.
»Das ist richtig«, antwortete Brockhurst. »Und dann?«
»Wie, und dann?«
Aahz explodierte. »Das ist doch wirklich! Isstvan hetzt ihn euch auf den Hals, daß er euch umbringt. Entweder hat er versucht, Geld zu sparen, indem er seine Mörder vor dem Zahltag ermorden lassen wollte, oder aber er ist geistig so konfus, daß er blindlings gegen jedermann vorgeht, selbst gegen seine eigenen Verbündeten. So oder so klingt das nicht gerade nach einem angenehmen Auftraggeber.«
»Wißt ihr, ich glaube, er hat recht«, bemerkte ich, entschlossen, meinen Teil zu dieser Irreführung beizutragen.
»Aber wenn das stimmt, was sollen wir tun?« fragte Higgens.
»Nun, ich habe noch keinen festen Aktionsplan«, gab Aahz zu. »Aber einige grundsätzliche Vorstellungen, die vielleicht nützlich sein könnten.«
»Zum Beispiel?« drängelte Brockhurst.
»Ihr geht zu Isstvan zurück, erwähnt aber unsere Verdächtigungen mit keinem Wort. Sonst hält er euch vielleicht für gefährlich und räumt euch auf der Stelle aus dem Weg. Lehnt darüber hinaus jeden neuen Auftrag ab. Findet irgendeinen Vorwand, um ihm so dicht wie möglich auf der Pelle zu bleiben. Bringt alles über seine Gewohnheiten und Schwächen in Erfahrung, aber unternehmt nichts, bis wir kommen.«
»Wohin wollt ihr?« fragte Higgens.
»Wir werden mit Frumpel ein Schwätzchen halten. Wenn wir gegen Isstvan vorgehen, könnte die Hilfe eines Täuflers von unschätzbarem Wert sein.«
»Und vermutlich nicht zu bekommen«, murrte Brockhurst. »Ich habe noch niemals einen Täufler kennengelernt, der in einem Kampf Position bezogen hätte. Die ziehen es vor, eine Stellung einzunehmen, von der aus sie mit beiden Parteien Handel treiben können.«
»Was meint ihr eigentlich mit >wir Kommt Throckwoddle nicht mit uns?« fragte Higgens.
»Nein. Ich habe ein Faible für seine Gesellschaft entwickelt. Außerdem käme es uns gelegen, wenn Frumpel nicht bereit ist, einen Mörder dabeizuhaben. Frumpel ist zu mächtig, als daß man riskieren könnte, ihn als Nichtverbündeten zurückzulassen, und er möglicherweise Isstvan unterstützt.«
Während Aahz sprach, lehnte sich Brockhurst angelegentlich zurück aus seinem Blickfeld, und sein Mund formte lautlos »Perverser« in Richtung Higgens. Jener nickte zustimmend, und beide tauschten einen mitfühlenden Blick.
»Nun, was meint ihr?« fragte Aahz abschließend.
»Hm ... und was machen wir mit ihm?«
Higgens machte eine Kopfbewegung in Ganzfixens Richtung.
»Den nehmen wir mit«, erklärte ich hastig.
»Natürlich!«
Aahz warf mir einen stockfinsteren Blick zu. »Wenn ihr ihn mit zu Isstvan nehmt, kommt er vielleicht auf die Idee, daß ihr einen Verrat wittert.«
- »Abgesehen davon«, fügte ich hinzu, »können wir ihn vielleicht wiederbeleben und überzeugen, auf unserer Seite zu kämpfen.«
»Dann wollt ihr wohl das Gegenmittel haben.«
Higgens seufzte und fischte eine kleine Phiole aus der Innenseite seines Capes, die er mir zuwarf. »Du brauchst nur ein wenig auf ihn zu tröpfeln, dann wird er in ein paar Minuten wieder normal. Aber paßt auf. Er hat irgend etwas Merkwürdiges an sich. Er scheint in der Lage zu sein, Tarnungen zu durchschauen.«
»Wo ist das Schwert, von dem ihr gesprochen habt?« erkundigte sich Aahz.
»Bei seinem Zeug. Glaubt mir, es ist Schund. Der einzige Grund, warum wir es mitgenommen haben, ist, daß er so viel Wirbel darum machte. Es wird lustig sein zu hören, was er sich darunter vorgestellt hat, wenn er wieder zu sich kommt.«
»Nun, ich nehme an, daß damit alles geregelt ist.«
Brockhurst seufzte. »Wir sollten nun etwas schlafen, damit wir morgen früh gleich unsere jeweiligen Reisen antreten können.«
»Ich würde vorschlagen, daß ihr jetzt eure Reise antretet«, sagte Aahz scharf.
»Jetzt!« rief Brockhurst.
»Aber es ist mitten in der Nacht«, gab Higgens zu bedenken.
»Darf ich die Herren daran erinnern, daß, je weiter sie noch
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