Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
von Isstvan entfernt sind, um so größer die Chance ist, daß er ihnen neue Mörder auf den Hals hetzt?«
    »Er hat recht, weißt du?«
    »Ich fürchte es«, grummelte Higgens.
    »Also«, sagte Brockhurst und erhob sich. »Ich schlage vor, wir machen uns auf, sobald Garkins Beute geteilt ist.«
    »Ganz im Gegenteil«, behauptete Aahz. »Nicht nur, daß wir die Beute nicht teilen werden, vielmehr schlage ich vor, daß ihr uns alle Wertsachen gebt, die ihr bei euch habt.«
    »Was?« stimmten sie im Chor an und hatten auch schon wieder die Armbrüste in den Händen.
    »Denkt mal nach, meine Herren!« sagte Aahz einschmeichelnd. »Wir werden versuchen, mit einem Täufler um seine Unterstützung zu verhandeln. Wie ihr ja selbst erklärt habt, sind seine Preise unverschämt hoch. Der Gedanke mißfiele mir sehr, unsere Verhandlungen an fehlenden materiellen Mitteln scheitern zu sehen.«
    Es herrschte tiefe Stille, während die beiden Imps den Fehlschluß dieser Logik suchten. Schließlich lieferten sie ihre Börsen ab und machten sich auf den

10
Der Mensch wird niemals zur vollen Entfaltung seiner Fähigkeiten kommen, solange er an die Erde gekettet bleibt. Es müssen uns Flügel wachsen, auf daß wir die Himmel erstürmen.
IKARUS
    »Meinst du wirklich, daß wir uns mit einem Täufler einlassen sollen, Aahz?«
    Mir war bewußt, daß ich diese Frage in den letzten Tagen pausenlos wiederholte, aber ich brauchte immer noch Zuspruch.
    »Wirst du nicht endlich einmal Ruhe geben, Kerlchen?« schalt Aahz. »Mit den Imps hatte ich doch auch recht, oder?«
    »Wahrscheinlich«, gab ich zögernd zu.
    »Du mußt das folgendermaßen sehen, Kind: Mit ein bißchen Glück wird dieser Frumpel meine Kräfte wiederherstellen können. Dann bist du doch runter von dem heißen Ofen.«
    »Wahrscheinlich«, antwortete ich mit geringer Begeisterung.
    Er hatte dies mehrmals angesprochen, seit wir von Frumpel erfahren hatten. Und jedesmal erzeugte es in mir ein gewisses Unbehagen.
    »Irgend etwas nicht in Ordnung, Kind?« fragte Aahz und neigte den Kopf zu meiner Seite.
    »Nun ... es ist ... Aahz, wenn du wieder deine Kräfte besitzt, wirst du mich dann noch als Lehrling haben wollen?«
    »Hat dich das die ganze Zeit geplagt?«
    Er schien aufrichtig überrascht. »Natürlich will ich dich dann noch. Für was für eine Art Zauberer hältst du mich denn? Ich suche mir meine Lehrlinge doch nicht leichtfertig aus.«
    »Hattest du nicht das Gefühl, daß ich eine Last für dich bin?«
    »Am Anfang vielleicht, inzwischen jedoch nicht mehr. Du hast diese Isstvan-Geschichte von Anfang an mitbekommen, also hast du auch das Recht, bis zum Schluß dabeizusein.«
    Um der Wahrheit die Ehre zu geben, war ich gar nicht so glücklich, dabeizusein, wenn Aahz Isstvan gegenübertrat, aber dies schien der gerechte Preis für eine Weiterführung meiner Ausbildung durch Aahz. »Hm ... Aahz?«
    »Ja, Kind?«
    »Noch eine einzige Frage?«
    »Die allerletzte.«
    »Wenn du deine Kräfte wiederhast und ich noch dein Lehrling bin, in welcher Dimension werden wir dann leben?«
    »Hmm. Um ehrlich zu sein, Kind, ich habe mir noch nicht allzu viele Gedanken darum gemacht. Ich werd dir was sagen, wir nehmen die Sache in Angriff, wenn es soweit ist. Okay?«
    »Okay, Aahz.«
    Ich versuchte, mich nicht mehr mit dieser Frage zu befassen. Vielleicht hatte Aahz recht. Es hat keinen Sinn, über Probleme nachzugrübeln, die sich womöglich niemals stellen werden.
    Für die Ganzfix-Statue hatten wir eine Schleppbahre gebaut, damit wir nicht jeden Abend und jeden Morgen das Auf- und Abladeproblem hatten, vom Sattel des Einhorns gar nicht zu sprechen. Ebenso hatten wir die ganzen Waffen und Gerätschaften in die Bahre gelegt, was das Einhorn unermeßlich glücklich zu machen schien. Ich überprüfte, ob alles richtig saß und Ganzfix gut lag.
    »Alles in Ordnung, Aahz«, meldete ich nach vorn.
    »Gut«, feixte er. »Es wäre mir doch außerordentlich zuwider, wenn ihm etwas zustieße — durch einen Unfall.«
    Aahz war immer noch nicht besonders glücklich über unsere Reisebegleitung. Nur murrend hatte er sich meiner Meinung angeschlossen, sie mitzunehmen. Ich hatte ins Feld geführt, daß sie uns möglicherweise bei unseren Verhandlungen mit dem Täufler eine Hilfe sein könnte oder zumindest bei der Abschiedsvorstellung bei Isstvan.
    In Wirklichkeit war dies absolut nicht mein Grund. Ich hatte ein wenig ein schlechtes Gewissen, daß wir Ganzfix absichtlich den Imps vorgeworfen hatten und

Weitere Kostenlose Bücher