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Ein Dicker Hund.

Ein Dicker Hund.

Titel: Ein Dicker Hund. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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bitten mußte, aufzuhören und sofort rüberzukommen. Schon ehe er durch die Klappe fiel, hatte der alte Typ einen Schlaganfall. Dann kriegt er diese beschissenen Zuckungen und schwups, hängt er am Bungeeseil und kriegt den Hals langgezogen, aber es bringt ihm überhaupt nichts. Zuckt und zappelt rum, als gäbe es kein Morgen, was in diesem Fall ausnahmsweise zutrifft. Und dieses Bungeeseil hilft ihm auch nicht weiter. Es fliegt andauernd durch die scheiß Falltür, und der Priester ist dermaßen verstört, daß er wieder mit der Letzten Ölung anfängt. Und als war das nicht schon schlimm genug, ich ruf schnell den Krankenwagen, der kommt angerast, und was sehen die Sanitäter als erstes? Rudy in Leder und ein nackter verfickter Arzt mit’m Kondom am Schniedel, der versucht, das alte Sackgesicht vom Seil zu holen, damit er ihm ’ne Mund-zu-Mund-Beatmung verpassen kann, und deshalb hackt er vergeblich mit ’ner Schere auf das Bungeeseil ein, und der kniende Priester stöhnt auf lateinisch oder so was vor sich hin. Das erstemal, daß ich erlebt habe, wie ein und derselbe Kerl innerhalb von zehn Minuten zweimal die Letzte Ölung verpaßt bekommt. Stellen Sie sich mal die Unkosten für so’ne Aktion vor. Scheiße. Ich muß den Sanitätern Schweigegeld bezahlen und dem Arzt drei Wochen freien Eintritt geben. Aber das ist noch nicht alles. Ich muß außerdem zum katholischen Glauben übertreten, damit ich richtig beichten und den Scheißpriester beruhigen kann, so hysterisch ist der. Klar, ’türlich, der Alte zahlt. Als er von der Intensivstation kommt, was damals zweifelhaft war, und insgesamt lag er sieben Wochen im Krankenhaus. Danach hab ich gesagt, wir brauchen unser eigenes Wiederbelebungszimmer. Und das war mein Glück. Einmal hatten wir einen Unfall mit dem elektrischen Stuhl, und dabei war das gar kein Unfall. Der Typ war ein mieser Kunde. Der stand auf Schmerzen, ein echt bösartiger Mistkerl. Der will bis zum äußersten gefoltert werden. Terminals und Elektroschocks und was weiß ich. Die ganze Palette. Er hat also Lucille da drin. Sie ist für S & M zuständig, spielt beide Rollen. Kompaktes Mädchen, von dem man nicht glaubt, daß sie so was macht. Mütterlicher Typ, Sie verstehen schon.« Das tat der Chief Constable. In seinem Safe hatte er ein Video von Lucille, wie sie mit echtem Vergnügen den Abgeordneten für den Wahlkreis East Seirsley mit dem Griff eines Ochsenziemers verdrosch. Sie genoß ihre Arbeit, was man von dem Abgeordneten nicht gerade behaupten konnte. Als sie ihm nachher den Knebel rausnahm, äußerte er sich dahingehend. Es war ein interessantes Band.
    »Dieser bösartige Mistkerl hatte also seinen eigenen Transformator dabei«, fuhr Maxie fort. »Seit diesem Vorfall filzen wir das Zubehör, was die Leute mitbringen, aber das war vorher. Der Typ schnallt also Lucille auf dem Stuhl fest, drückt ihr das Kopfterminal auf und die Maske, tritt beiseite und dreht seine eigene Maschine auf. Beide Regler. Ist das zu fassen? Lucille erwartet, simulieren zu müssen, sobald er Stoff gibt, aber da braucht sie nix zu simulieren. Sie hätten die scheiß Brandflecken mal sehen sollen, die er bei ihr hinterlassen hat. Was für’n Scheißkerl. Hatte sogar die Stirn, an der Rechnung rumzumäkeln. Einige Typen läßt man nur einmal rein. Und seitdem filzen wir das Gepäck.«
    Sir Arnold setzte den Kerker auf seine Liste zukünftiger Videobetrachtungen. Außerdem stellte er eine wichtige Frage.
    »Haben Sie irgendwelche Fesselungsfreaks, die den Kerker benutzen?« wollte er wissen.
    Wieder grinste Maxie Schryburg süffisant. »Mr. Cope, ob wir Fesselungen haben ... Mann, wir haben hier jede Sorte Spinner, die Sie sich vorstellen können, und ein paar, von denen Sie noch nie was gehört haben.«
    »Maxie, ich will’s nicht hören«, sagte der Chief Constable. »Ich will lediglich die Namen Ihrer Fesselungsfreaks und Männer, die junge Männer unter Drogen setzen. Alle, ist das klar, alle einschlägigen Namen.«
    Maxie machte ein langes Gesicht. »Ich bitte Sie, Mr. Cope, Sie wissen doch, daß ich keine ...«
    »Ich weiß, daß Sie’s nicht tun, Maxie«, sagte Sir Arnold in beschwichtigendem Ton. »Das ist ja eine Ihrer netten Eigenschaften. Und Sie wissen, daß ich nie irgendwelche Informationen verwende, die man zu Ihnen zurückverfolgen kann. Das ist für uns beide ein gute Rückversicherung. Wenn Sie also irgendwelche Informationen über Kerle haben, die auf Knaben stehen, die unter LSD völlig

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