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Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Ich sagte also meine Entschuldigung her und brach auf. Rrreash und ein anderer Älterer gingen mit mir, und ich benutzte, als wir draußen waren, die Gelegenheit, nun mit zwei anderen Kindern zu spielen, oder vielleicht waren es auch dieselben. Als ich an die Tore kam verabschiedeten sich die beiden Älteren in quietschigem Englisch und ließen mich allein hinausgehen. Die Tore schlossen sich hinter mir, und ich atmete auf.
    Der Rolls wartete an der Stelle, wo ich ausgestiegen war. Ich eilte hinunter, eine Tür öffnete sich, und zu meinem Erstaunen saß Penny allein im Wagen. Aber es mißfiel mir nicht. Ich rief: »Hallo, Wuschelkopf, ich hab’s geschafft!«
    »Das hab’ ich gewußt!«
    Ich salutierte scherzend mit meiner Waffe und sagte: »Nennen Sie mich: Kkkahjjjerrr.«
    »Seien Sie vorsichtig mit dem Ding«, warnte sie nervös.
    Ich setzte mich neben sie auf den Vordersitz und fragte: »Wissen Sie, wie man mit diesen Dingern umgeht?« Jetzt kam die Reaktion, und ich fühlte mich erschöpft, aber heiter. Ich hatte Verlangen nach drei raschen Drinks und einem dicken Steak, und dann wollte ich den Reportern Rede stehen.
    »Nein, aber seien Sie vorsichtig!«
    »Ich glaube, man braucht nichts weiter zu tun, als hier zu drücken.« Ich probierte es, und schon war ein sauberes, fünf Zentimeter großes Loch in der Windschutzscheibe, und das Auto hatte keine Luftdruckregelung mehr.
    Penny stieß ein Ächzen aus. Ich sagte: »O verzeihen Sie. Ich werde das Ding weglegen, bis Dak mir Bescheid sagt.«
    Sie schluckte. »Es ist schon gut. Aber seien Sie vorsichtig, wenn Sie damit zielen.« Sie fuhr an, und ich merkte, daß Dak nicht der einzige war, der schnell fahren konnte.
    Der Wind pfiff durch das Loch, das meine Waffe gebohrt hatte. Ich sagte: »Wozu diese Eile? Ich brauche einige Zeit, um meine Antworten für die Pressekonferenz zu studieren. Haben Sie sie mitgebracht? Und wo sind die anderen?« Ich hatte den Fahrer, den wir gefangengenommen hatten, völlig vergessen. Ich hatte nicht mehr an ihn gedacht, seit die Tore des Sippennestes sich vor mir geöffnet hatten.
    »Sie konnten nicht kommen.«
    »Penny, was ist los? Was ist geschehen?« Ich fragte mich, ob ich wohl ohne Vorbereitung eine Pressekonferenz abhalten könne. Vielleicht konnte ich etwas über die Aufnahme in die Marssippe erzählen. Dabei brauchte ich wenigstens nicht zu schwindeln.
    »Sie haben Bonforte gefunden!«
    Ich hatte bis dahin nicht bemerkt, daß Penny mich nicht ein einzigesmal Herr Bonforte genannt hatte. Das konnte sie natürlich nicht, denn ich war ja nicht mehr er. Ich war wieder Lorrie Smythe, der Schauspieler, den sie engagiert hatten, um Bonfortes Stelle zu vertreten.
    Ich lehnte mich zurück und entspannte mich. »Also ist es endlich vorbei, und wir sind gut damit durchgekommen.« Mir fiel eine schwere Last vom Herzen. Ich hatte nicht gewußt, wie schwer sie gewesen war, bis ich sie abwerfen konnte. Selbst mein »lahmes« Bein tat nicht mehr weh. Ich griff nach Pennys Hand am Steuer, streichelte sie und sagte mit meiner eigenen Stimme: »Ich bin froh, daß es vorbei ist. Aber ich werde Sie vermissen, Kamerad. Sie sind ein guter Ensemblespieler. Aber auch die beste Aufführungsserie nimmt ein Ende, und die Truppe geht auseinander. Ich hoffe, wir werden uns eines Tages wiedersehen.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Ich vermute, Dak hat irgendeinen Kniff arrangiert, um mich versteckt zu halten und mich in die >Tom Paine< zurückzuschmuggeln.«
    »Ich weiß es nicht.« Ihr Tonfall war merkwürdig. Ich warf ihr einen raschen Blick zu und sah, daß sie weinte. Mein Herz tat einen Sprung. Penny weinte? Über unsere Trennung? Das konnte ich nicht glauben, und doch hätte ich es mir gewünscht. Man könnte denken, daß Frauen mich, mit meinem hübschen Gesicht und meinem kultivierten Benehmen, unwiderstehlich fänden, aber es ist eine bedauerliche Tatsache, daß nur allzu viele von ihnen mir sehr leicht widerstanden. Penny war es anscheinend auch nicht schwergefallen.
    »Penny«, sagte ich hastig, »warum weinen Sie denn? Sie werden das Auto zuschanden fahren.«
    »Ich kann nicht anders.«
    »Sagen Sie es mir doch! Was ist nicht in Ordnung? Sie haben mir gesagt, man hätte ihn gefunden. Etwas anderes haben Sie mir nicht gesagt.« Ich hatte plötzlich einen abscheulichen Argwohn. »Er lebt doch, nicht wahr?«
    »Ja, er lebt. Aber ... oh, man hat ihn verletzt!« Sie begann zu schluchzen, und ich mußte das Steuer nehmen.
    Sie riß sich schnell

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