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Ein dunkler Gesang

Ein dunkler Gesang

Titel: Ein dunkler Gesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Helen Truscott, «diese Verbindung existiert nur in den Köpfen von ein paar höchst unausgeglichenen Leuten. Und bei ein paar hinterhältigen Opportunisten, die es inzwischen anscheinend besser wissen.»
    «Was ich sagen wollte, Mrs. Truscott, ist, wenn es hier tatsächlich eine negative spirituelle Präsenz geben sollte, dann wäre es weder ausreichend noch angemessen, einfach nur die Straße zu segnen. Ich wollte sagen, dass man auch eine Seelenmesse mit heiliger Kommunion hier in der Kirche abhalten könnte …»
    «Was ist das?», fragte Stella Cobham.
    «Eine Seelenmesse ist im Grunde eine Art Beerdigungsgottesdienst. Das machen wir nicht sehr häufig, aber es ist eine Art, unter etwas einen Schlussstrich zu ziehen.»
    «Sie wollen eine Messe für den Radfahrer abhalten?»
    «Nachdem sich einige von Ihnen damit nicht so recht anfreunden können, würde ich lieber eine Messe für die beiden Toten des letzten Wochenendes abhalten. Lincoln und … Sonia? Aber ich würde es erst tun, wenn ich davon überzeugt bin, dass es einen guten Grund dafür gibt. Und ich müsste das Einverständnis ihrer Familien haben.»
    Das Telefon in Merrilys Schultertasche begann zu klingeln. Sie sah, dass Joyce Aird sie mit halboffenem Mund anstarrte.
    «Sie wollen eine Seelenmesse mit heiliger Kommunion für diese …
Drogendealer
abhalten?»
    «Entschuldigung, ich muss diesen Anruf annehmen. Aber das war nur ein Vorschlag, verstehen Sie? Wenn jemand ausführlicher darüber sprechen möchte, kann er mich anrufen … Einen Moment, ich bin gleich wieder zurück.»
    Sie eilte zur Tür, zog das Telefon aus der Tasche und ließ sich auf eine Bank in der Vorhalle fallen.
    «Jane?»
    «Wo sind Sie, Merrily?»
    Bliss.
    «Ich bin in der Kirche von Wychehill. Warum? Was ist los?»
    «Wissen Sie es noch nicht?», sagte Bliss.
    Ihr wurde kalt.
Jane
, dachte sie wie immer in solchen Momenten.
    «Lassen Sie die Witze, Frannie.»
    «Bleiben Sie dort», sagte er. «Ich könnte Sie auf dem Weg einsammeln, wenn das okay für Sie ist.»
    «Auf dem Weg wohin?»
    «Wir haben einen Vorfall.»
    «Was bedeutet das?»
    «Hören Sie, wenn Sie dort bleiben, hole ich Sie auf dem Weg ab. Das wäre in ungefähr einer halben Stunde. Ja, machen Sie das, okay? Bleiben Sie dort.»
    Damit beendete er das Gespräch. Verflixte Polizisten. Warum konnten sie sich nie klar ausdrücken? Was sollte sie jetzt tun? Sie stand in der Vorhalle der Kirche, der Himmel draußen war blauschwarz. Es musste beinahe halb elf sein.
    Hinter ihr schwang die Kirchentür auf, und jemand hüstelte leise. Ein Hauch Jasmingeruch wehte Merrily an.
    «Sie sind ja gut», sagte Winnie Sparke. «Ich dachte, der Exorzist wäre der Typ, mit dem Sie unterwegs waren, und Sie haben meinen Irrtum nicht richtiggestellt.»
    «Was stimmt bloß nicht mit dem Ort hier?», sagte Merrily.
    «Also haben Sie es bemerkt, hm?»
    «Entschuldigen Sie, ich glaube, ich habe mit mir selbst geredet.»
    «Ich erzähle es Ihnen trotzdem. Zu viele Steinbrüche damals. Das heißt, für uns ist es lange her, aber für das Gedächtnis dieser Millionen Jahre alten Felsen war es ungefähr gestern. Die Hügel sind immer noch verletzt.»
    «Meinen Sie?»
    «Das ist kein Ort, um sich für längere Zeit niederzulassen, glauben Sie mir. Es ist nicht gut, hier zu sein, wenn die Felsen Schmerzen haben, und von einem können Sie garantiert ausgehen, Lady: Diese Felsen können einem höllisch weh tun.»

20 Missgeschick
    Er fädelte den neuen lindgrünen Schneidfaden in den Kopf seiner Motorsense ein, ohne überhaupt hinzusehen – und am Schluss hatten die beiden Fadenenden exakt die gleiche Länge und waren einander entgegengesetzt ausgerichtet, genau wie die Gerätehersteller und Gott es gewollt hatten.
    Unglaublich. Jane hatte das einmal mit einem gewöhnlichen Rasentrimmer für den Garten versucht, und dabei hatten sich ungefähr fünfzehn Meter von dem Zeug so schnell von der Spule gerollt, als hätte jemand in eine Luftschlange gepustet.
    Gomer Parry wusste besser als irgendjemand sonst, wer in Ledwardine eine Leiche im Keller hatte.
    «Bestechung?»
    «Nicht, dass ich es beweisen könnte», sagte Gomer. «Aber ich würd drauf wetten.»
    Nachdem Mom noch nicht da gewesen war, als Eirion sie zu Hause abgesetzt hatte, war Jane zu Gomers Bungalow gegangen, um ihn ein bisschen über Lyndon Pierce auszuhorchen. Gomer war nicht zu Hause gewesen, aber auf dem Rückweg hatte Jane seine Motorsense auf dem Friedhof gehört.
    Gomer lehnte

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