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Ein dunkler Gesang

Ein dunkler Gesang

Titel: Ein dunkler Gesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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bezahlt.»
    «Haben Sie mit dem Fahrer gesprochen?»
    «Ich war in dem Moment nicht da, aber der Mann hat mit Mrs. Aird geredet, die sich um den Blumenschmuck in der Kirche kümmert. Sie war in der Kirche, als es passiert ist. Er sagte, mitten auf der Straße wäre so eine Art weiße Kugel auf ihn zugekommen.»
    «Also ist es nachts passiert?»
    «Am frühen Morgen. Die Polizei glaubt, dass der Typ einfach zu lange hinterm Steuer gesessen hat. Wir haben die Mauer ausgebessert und uns keine großen Gedanken mehr um die Sache gemacht.»
    «Bis …»
    «Ungefähr eine Woche später ist Tim Loste, der Chorleiter, an einen Telegraphenmast gefahren. Hat sich zum Glück nicht verletzt. Und dann ist eine Frau, die oben auf dem Hügel wohnt, mit ihrem Sportwagen in ein Wohnmobil gekracht.»
    «Und die beiden haben dieses Licht auch gesehen?»
    «Sie haben beide … eine Gestalt hinter dem Licht gesehen.»
    Er drehte sich zum Fenster um. Die Sommersonne hatte endlich seinen blumenlosen Garten erreicht, aber das Grün wirkte trotzdem noch winterlich. Genau wie Syd Spicer, dachte Merrily, als er sich wieder zu ihr umwandte.
    «Und möglicherweise gibt es noch einen Fall, der ein bisschen … seltsam ist. Joyce Aird kann Ihnen davon erzählen. Mit mir wollen sie nicht darüber sprechen. Joyce hat gestern nach dem Gottesdienst auf mich gewartet. Wir hatten für die Opfer der vorigen Nacht gebetet, und Joyce sagte … Sie gab mir einen Zettel mit Ihrer Telefonnummer, die sie von der Diözese bekommen hatte. Meinte, es wäre an der Zeit, sich Hilfe zu holen, damit wir das Böse aus unserer Mitte vertreiben können.»
    «Also hat man Sie mehr oder weniger gezwungen, sich an mich zu wenden», sagte Merrily.
    «Meine Meinung war, dass wir den Gemeinderat bitten sollten, einen … Sachverständigen zu holen, der sich die Straße ansieht.»
    «Und was war mit dem Fahrer des Land Rovers, dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden? Hat er … etwas gesehen?»
    «Ich habe ihn nicht einmal gefragt, Merrily.»
    Sie seufzte. «Würde es Sie stören, wenn ich rauche?»
    Spicer legte den Kopf schräg.
    «Sie können es nicht ausstehen?»
    Er zuckte mit den Schultern. «Ich rauche gelegentlich selber eine. Wenn ich will. Machen Sie ruhig, wenn Sie eine brauchen.»
    «Nicht so wichtig.» Merrily ließ die Zigarettenschachtel in ihre Schultertasche fallen. «Sie sagten, da gäbe es noch etwas Seltsames.»
    «Ja, also … Joyce wollte nicht darüber sprechen. Jedenfalls nicht mit mir. Meinte, sie würde lieber mit einer Frau darüber reden. Ich vermute, ich werde langsam ein bisschen …»
    «Kann ich mir vorstellen. Wie soll ich Ihrer Meinung nach vorgehen?»
    «Das liegt ganz bei Ihnen, Merrily. Aber angesichts der Reaktionen hier bin ich nicht sicher, ob eine einfache Segnung der Straße ausreicht. Vermutlich sollten Sie sich erst einmal mit den Leuten unterhalten.»
    «Ja, das muss ich wohl.»
    «Nein, ich meine, mit allen.»
    «Mit allen?»
    «Mit allen zusammen», sagte Spicer.

4 Ein ziemlich öffentlicher Geist
    «Mit allen?», sagte Sophie im Torhausbüro der Kathedrale. «Sind Sie sicher? Bei einer öffentlichen Versammlung?»
    Merrily seufzte.
    «Es ist ein ziemlich öffentlicher Geist.»
    «Merrily …» Sophie wirkte leicht gequält. «Hat es schon jemals so etwas wie einen öffentlichen Geist gegeben?»
    Merrily dachte mit aufgestützten Ellbogen, das Kinn auf die Hände gelegt, darüber nach.
    «Nein», sagte sie. «Im eigentlichen Sinne wohl nicht.»
    «Da haben Sie’s», sagte Sophie. «Lassen Sie den Pfarrer seine Versammlung abhalten, und wenn sie vorbei ist, tun Sie ohne großes Aufsehen das, was Sie für notwendig halten.»
    Sophie Hill, perfekt gebügelte weiße Bluse und Perlenkette. Sehr elegant und diskret wie eine Wahlurne. Die Sekretärin des Bischofs, die sich weniger ihm als der Kathedrale verpflichtet fühlte. Montags arbeitete sie praktisch Vollzeit für das Grenzfragenbüro.
    «Im Grunde wollen Sie mir sagen, dass Wychehill nicht meine Angelegenheit ist, Sophie, oder?»
    Sophie schwieg.
    «Und was ist, wenn ich mich jetzt zurückziehe und es passiert wieder etwas?»
    «Meine Güte, Merrily, was wäre denn, wenn wieder etwas passiert,
nachdem
Sie dort aktiv waren?»
    Was gelegentlich geschah, deshalb war die Nachsorge so wichtig.
    «Immerhin sind zwei Menschen gestorben, und auch wenn es zunächst einmal weit hergeholt scheint, das mit einer paranormalen Erscheinung in Verbindung zu bringen, fühle ich mich wohler, wenn

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