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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Kleidungsstücke beiseite, die sie hergeholt hatte, und kehrte zum Bottich zurück. »Kind, ich weiß, dass George Sie verletzt hat. Sie glaubten, Sie würden ihn lieben, und er hat Sie verraten, indem er sich in den kalten, vorwurfsvollen Mann verwandelt hat, der Sie das ganze letzte Jahr gequält hat. Aber Richard ist nicht George.«
    »Das weiß ich«, murmelte Christiana und wandte das Gesicht ab. Sie wusch sich weiter, während sie gestand: »Und ich weiß auch, dass ich George nicht wirklich geliebt habe. Ich habe den romantischen Helden geliebt, den er gespielt hat, aber dieser Mann hat nicht existiert, und der echte Mann …« Sie zuckte müde mit den Schultern und tauchte das Tuch mit einem Seufzer ins Wasser.
    »Richard ist nicht George«, wiederholte Grace ernst.
    »Aber was ist, wenn auch er nicht der ist, der er jetzt zu sein scheint? Wie kann ich wissen, dass er sich nicht noch genauso verwandelt wie George?«, fragte Christiana beinahe klagend. Tränen sammelten sich in ihren Augen, und sie schüttelte den Kopf, vollkommen durcheinander. Sie war sich nicht sicher, warum sie weinen wollte, und dann wusste sie es plötzlich und sagte: »Ich habe Angst.«
    »George hat sich ab dem Moment verändert, als das ›Ja, ich will‹ gesagt war, oder zumindest kurz danach«, stellte Grace klar. »Er hat außerdem die Ehe nicht vollzogen. Noch hat Richard nicht damit angefangen, Sie anders zu behandeln. Ich habe von ihm noch nichts gehört, das auch nur annähernd an einen Vorwurf erinnert. Darüber hinaus vertraut er Ihrem Urteil, was George nie getan hat. Was den Vollzug der Ehe betrifft, hat er es getan, bevor Sie überhaupt mit ihm verheiratet waren.« Grace seufzte. »Kind, Sie müssen sich entscheiden. Sie können darauf vertrauen, dass er der Mann ist, als der er jetzt auftritt, und entsprechend mit ihm umgehen, oder Sie können ihn wie bisher auf Armeslänge von sich fernhalten, damit er Sie nicht verletzt.«
    Christiana runzelte die Stirn. »Ich habe ihn nicht auf Armeslänge von mir ferngehalten.«
    »Nein?«, fragte Grace trocken. »Nun, Sie sind in seiner Gegenwart auch nicht mehr die, die Sie vorher waren. Ich kenne Sie schon Ihr ganzes Leben lang, und Sie hatten immer etwas von einem Wildfang. Sie können andere täuschen, aber ich weiß, dass Sie nicht die steife, gezierte Dame sind, die während einer Reise in einer auf und ab holpernden Kutsche stickt.«
    Christiana sah sie scharf an. »Woher weißt du – ?«
    »Ich habe die Stickerei in Ihrer Hand gesehen, als Sie in die Kutsche gestiegen sind«, sagte Grace trocken und kniete sich wieder neben die Wanne. »Ich habe auch gesehen, wie sie aus dem Fenster geflogen ist, bevor wir zum Mittagessen haltgemacht haben.«
    »Richard hat sie rausgeworfen. Er hat gefragt, ob ich es gern tue, und als ich das verneint habe, hat er sie mir weggenommen und aus dem Fenster geworfen. Er sagte, bei ihm bräuchte ich nichts zu tun, was ich nicht wirklich tun möchte.«
    »Dann hören Sie auf ihn«, sagte Grace fest und bedeutete ihr, sich ein wenig zurückzulehnen und den Kopf ins Wasser zu tauchen. Als sich Christiana wieder aufgerichtet hatte, begann Grace die langen Haare einzuseifen und sagte: »Sie waren nicht Sie selbst, seit Sie George geheiratet haben, was aufgrund der Art, wie er Ihnen Ihre Selbstachtung genommen und angenagt hat, nur zu verständlich ist. Jetzt geht es Ihnen besser als damals, als er gelebt hat, aber –«
    »Er ist erst ein paar Tage tot«, gab Christiana zu bedenken.
    »Das weiß ich«, versicherte Grace ihr ernst. »Aber sein Tod hat Sie aus einer Art Käfig befreit. Sie sollten wie verrückt herumfliegen, glücklich darüber, dass Sie frei sind. Stattdessen versuchen Sie, immer noch die anständige kleine Lady zu sein, die er haben wollte. Da ist kein Funkeln in Ihren Augen, kein sprudelndes Geplauder, kein Barfußlaufen, wie Sie es sonst getan haben.« Sie zog leicht an Christianas Haaren, sodass sie sie ansehen musste. »Als Lord Radnor Sie eben geküsst hat, haben Sie so hölzern dagestanden wie eine Puppe. Sagen Sie mir nicht, dass Sie seinen Kuss nicht erwidern wollten. Ich konnte sehen, dass Sie es wollten. Sie hatten die Hände zu Fäusten geballt, um der Versuchung zu widerstehen, und Sie haben geschwankt und sich dann wieder gefangen. Sie wollten ihn küssen, oder?«
    Christiana errötete. »Ja, aber es ist mitten am Vormittag, und ich war mir nicht sicher, ob eine anständige Lady –«
    »Kein Mann möchte eine anständige

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