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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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verstörend, wenn tote Ehemänner auf einem Ball auftauchen und alles derart versauen … und dann müsste ich auch nicht seinen nackten Hintern ansehen.«
    Grace starrte sie einen Moment ausdruckslos an, dann schüttelte sie den Kopf und trat wieder zu ihr. »Schon gut. Sie beide gehen jetzt selbst ins Bett. Ich werde Mylady ins Bett helfen.«
    »Oh, aber ich will doch gar nicht ins Bett. Es könnte sein, dass ich dann einschlafe und Dickys Erdbeere verpasse.«
    »Ja, ja«, unterbrach Grace sie beschwichtigend, stellte sie dabei auf die Beine und zog ihr rasch das Kleid ganz aus. »Sie wollen Dickys Hintern sehen. Aber er ist im Augenblick nicht hier, oder? Also sorgen wir einfach dafür, dass Sie bettfertig seid. Seinen Hintern können Sie wohl genauso gut im Nachthemd wie in Ihrem Kleid sehen, nicht wahr?«
    »Ich schätze ja«, murmelte Christiana.
    »Gehen Sie schon«, wandte Grace sich an Suzette und Lisa, wodurch Christiana wieder darauf aufmerksam wurde, dass ihre Schwestern immer noch da waren. »Ich schaffe das hier allein.« Die beiden schienen trotz Graces Worten nur ungern gehen zu wollen, und Christiana fragte sich, ob sie vielleicht bleiben und ihr dabei helfen wollten, einen Blick auf Dickys Allerwertesten werfen zu können.
    »Ich glaube, sie sind weg«, flüsterte Richard, als es im Korridor einige Minuten lang still war. »Wir sollten sehen, dass wir wegkommen, solange wir noch die Gelegenheit dazu haben. Wenn die Mädchen Christiana ins Bett gebracht haben, suchen sie sicher ihre eigenen Zimmer auf. Das hier könnte eines davon sein.«
    Daniel brummte zustimmend und öffnete vorsichtig die Tür, um einen Blick in den Flur zu werfen. Als er ihn leer vorfand, zog er die Tür so weit auf, dass Richard seine Last aus dem Zimmer tragen konnte. Er kam allerdings nicht weit, denn er hatte das Zimmer kaum verlassen, als sich eine andere Tür im Korridor öffnete. Sofort wirbelte er herum, um sich zurückzuziehen, aber Daniel hatte das Geräusch offensichtlich nicht gehört und wusste nicht, dass sie kurz davorstanden, entdeckt zu werden. Er wollte das Zimmer immer noch verlassen und stand daher mitten im Weg.
    Richard war sich darüber im Klaren, dass – im Gegensatz zu ihm selbst – die Leiche auf keinen Fall gesehen werden durfte. Er fluchte und schob George hastig auf Daniel zu. Sein Freund war immerhin geistesgegenwärtig genug, um die in die Decke gewickelte Leiche aufzufangen. Richard drängte seinen Freund mitsamt seiner Last ins Zimmer zurück. Hastig zog er die Tür zu und wirbelte wieder herum, um nach Christianas Schwestern zu sehen, die vor einem Zimmer standen, vermutlich das von Christiana. Die beiden Frauen warfen noch einmal einen Blick ins Innere des Raums, wünschten eine Gute Nacht und wandten sich erst in seine Richtung, als er schon ein paar Schritte auf sie zugemacht hatte. Beide Frauen verharrten augenblicklich, ihr Lächeln verschwand.
    »Ladys«, murmelte er und zerbrach sich den Kopf, um eine Möglichkeit zu finden, die Frauen daran zu hindern, sofort ihre Betten aufzusuchen. Vorzugsweise etwas, das sie nach unten führen würde, damit Daniel die Möglichkeit hatte, mitsamt George das Haus zu verlassen. Das Beste, was ihm einfiel, war: »Darf ich euch beide einladen, in meinem Arbeitszimmer noch einen Drink mit mir einzunehmen, bevor ihr euch zurückzieht?«
    »Nein, danke«, sagte Lisa steif, während sie näher kamen.
    Suzette machte sich noch nicht einmal die Mühe, abzulehnen, sondern schnaubte nur empört und ging an ihm vorbei auf die Tür des Zimmers zu, aus dem er gerade gekommen war.
    »Ich muss mit euch sprechen«, sagte er verzweifelt und packte Suzette am Arm, um sie daran zu hindern, weiterzugehen. Als sie erst ihn und dann die Hand an ihrem Arm wütend und finster anstarrte, ließ er sie los. »Mir ist klar geworden, dass ich mich eurer Schwester gegenüber ein bisschen wie ein Scheusal verhalten habe –«
    »Ein bisschen?«, fragte Suzette sarkastisch.
    »Also schön, ziemlich wie ein Scheusal«, gestand Richard und wünschte, er wüsste genau, was George getan hatte. »Worauf es ankommt, ist, dass ich durch meine Begegnung mit dem Tod heute Abend aufgewacht bin. Ich habe erkannt, was im Leben wirklich wichtig ist, und ich möchte bei Christiana alles wiedergutmachen, um unsere Beziehung in Ordnung zu bringen. Ich hatte gehofft, dass ihr mir dabei helfen und mir sagen könntet, wie ich das am besten anstelle.«
    Er hatte es für einen schlauen Trick gehalten,

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