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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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die George unter seinem Namen begonnen hatte – nun, dann sollte es wohl so sein. Auf diese Weise würde er alle drei Frauen vor dem Skandal bewahren und eine leidenschaftliche Partnerin im Bett haben. Das war mehr als das, woran sich so manch anderer Mann erfreuen konnte.
    Allerdings hatte Richard nicht damit gerechnet, dass sie noch Jungfrau war. Mit einer erfahrenen Frau zu schlafen, die sich für seine Gemahlin hielt und der er die Möglichkeit geben wollte, es weiterhin zu glauben, war eine Sache – ganz egal, wie viel Alkohol dabei im Spiel sein mochte.
    Durch ihre Jungfräulichkeit sah jetzt alles anders aus. Es bedeutete, dass sie noch bis vor Kurzem eine Wahl gehabt hatte. Sie hätte die Ehe annullieren lassen können, und der Skandal wäre vermutlich glimpflich verlaufen, da man es ihm als dem Mann vorgeworfen hätte, dass er im vergangenen Jahr nie mit ihr geschlafen hatte. Diese Möglichkeit hatte er ihr mit seinem Verhalten jedoch nun geraubt.
    Christiana bewegte sich leicht und murmelte im Schlaf. Sie lag eng an seine Brust geschmiegt, wohin er sie gelegt hatte, nachdem er sich und sie mit einem Stückchen Stoff und etwas Wasser gesäubert hatte. Es schien sie zu beschämen, was er ziemlich bezaubernd fand nach all dem, was sie gerade getan hatten.
    Richard blinzelte mit einem leichten Seufzer auf sie hinunter. Er mochte sie auf den ersten Blick nicht für sonderlich attraktiv gehalten haben, aber seit sie nicht mehr diesen starren Blick hatte, war sie sogar ziemlich attraktiv, wenn auch für seinen Geschmack immer noch ein wenig zu dünn. Als sie mit Langley und den anderen beim Tanzen gelächelt und gelacht hatte, war sie sogar mehr als nur annehmbar gewesen. Und als sie schließlich auf den Knien gehockt und seine Männlichkeit vor ihrem Gesicht herumgewedelt hatte, war sie geradezu unwiderstehlich gewesen, dachte er trocken. Und er wusste, dass es genau diese Männlichkeit gewesen war, die das gedacht hatte.
    Als Richard jetzt auf sie hinunterschaute und sah, wie weich ihr Gesicht im Schlaf geworden war, gestand er sich ein, dass Christiana eine attraktive Frau war. Sie war sogar bewundernswert, und er fühlte sich kurz verleitet, sie mit sanften Zärtlichkeiten und Küssen zu wecken und sie noch einmal zu nehmen. Allerdings war da die unbedeutende Kleinigkeit des toten George, der sich immer noch in der Kutsche vor dem Stadthaus befand.
    Bei dem Gedanken verzog er das Gesicht und rutschte unter der Frau weg, die jetzt endgültig seine Ehefrau bleiben würde.
    Christiana rührte sich und murmelte schläfrig; ihre Hand tastete nach unten an seine Hüfte, während sich Richard zur Seite schob, und strich dann in einer unbewussten Liebkosung über seine Lenden, als er aus dem Bett glitt. Die Berührung genügte, um seine Männlichkeit wieder zum Leben zu erwecken, und er musste die Zähne zusammenbeißen und gegen die Versuchung ankämpfen, einfach wieder ins Bett zurückzukriechen und George zu vergessen. Aber das wäre nicht klug.
    Seine Kleidung befand sich immer noch in seinem eigenen Schlafzimmer, und Richard ging lautlos durch die Verbindungstür. Er war dankbar dafür, dass das nur noch glimmende Feuer im Kamin ihm genug Licht spendete, um ihm den Weg zu weisen. Er fand seine Sachen beim Fenster und begann sich anzuziehen, hielt jedoch inne, als er einen Blick nach draußen warf und feststellte, dass die Straße leer war. Daniels Kutsche war weg.
    Richard verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere und runzelte die Stirn; er fragte sich, wieso Daniel nicht nach ihm gesucht oder zumindest so lange gewartet hatte, bis sie sich bei der Kutsche treffen konnten. Dann machte er sich Gedanken darüber, was Daniel mit der Leiche tun würde, und zog kurz in Erwägung, ihm in seiner eigenen Kutsche zu folgen, um es herauszufinden. Das allerdings würde bedeuten, dass er die Dienstboten wecken und warten müsste, bis eine Kutsche vorbereitet war, und er hatte eigentlich nicht die geringste Ahnung, wo Daniel seinen Bruder hingebracht haben könnte. Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass er ihn in sein eigenes Stadthaus brachte, was bedeutete, dass er woanders hingefahren sein musste. Richard hatte keinerlei Ahnung, wo das sein mochte. Er konnte zu Daniels Stadthaus fahren und dort darauf warten, es zu erfahren. Je nachdem, wo Woodrow die Leiche hingebracht hatte, würde er allerdings Stunden warten müssen. Daher hielt er es für besser, die Sache einfach bis zum Morgen ruhen zu lassen. Er würde

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