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Ein Earl mit Mut und Leidenschaft

Titel: Ein Earl mit Mut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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nicht ganz so energisch, wie sie es von ihm kannte.
    „Aber das hier ..." Er drehte sich noch einmal um. „Das hier ist noch nicht vorbei.“ Und dann fügte er in einem Ton, in dem sich Begehren, Entschlossenheit und ein wenig Verwirrung mischten, hinzu: „Es kann nicht vorbei sein.“
    Diesmal nickte sie nicht. Einer von ihnen musste einen klaren Kopf behalten. Es konnte nichts anderes sein als vorbei.
    Dem englischen Wetter konnte nicht allzu viel Gutes nachgesagt werden, aber wenn Sonne und Temperatur stimmten, gab es keinen vollkommeneren Ort, vor allem am Morgen, wenn das Licht noch etwas schräg und rosig einfiel und das taubenetzte Gras im Wind funkelte.
    Daniel fühlte sich besonders gut, als er zum Frühstück hinunterging. Die Morgensonne strömte durch die Fenster und tauchte das Haus in himmlischen Glanz, der köstliche Duft nach Schinkenspeck drang ihm in die Nase, und - nicht dass er dabei zu viele Hintergedanken gehabt hätte - am Vorabend hatte er vorgeschlagen, dass Elizabeth und Frances mit dem Rest der Familie frühstücken sollten statt im Kindertrakt.
    Es war albern, morgens getrennt die Mahlzeiten einzunehmen. Das bedeutete für alle nur zusätzliche Arbeit, und außerdem wollte er nicht auf ihre Gesellschaft verzichten. Er war gerade erst nach drei langen Jahren im Ausland zurückgekehrt. Daher sei es nun angebracht, erklärte er ihnen, dass er Zeit mit seiner Familie verbringe, vor allem mit seinen jungen Cousinen, die sich während seiner Abwesenheit so sehr verändert hätten.
    Sarah hatte ihm bei dieser Bemerkung einen spöttischen Blick zugeworfen, und seine Tante hatte sich laut gefragt, warum er dann nicht bei Seiner Mutter und seiner Schwester geblieben sei. Aber er war äußerst gut darin, seine weiblichen Verwandten zu ignorieren, wenn es ihm gerade passte, und außerdem hätte er sich bei dem lauten Gejubel und Gekreische seitens der zwei jüngsten Pleinsworths ohnehin nicht verständlich machen können.
    Also war es abgemacht. Elizabeth und Frances würden nicht im Kindertrakt frühstücken, sondern mit dem Rest der Familie. Und wenn die Mädchen unten waren, dann würde Miss Wynter auch dort sein, und dann würde das Frühstück wirklich wunderbar werden.
    Mit vielleicht etwas übertrieben elastischem Schritt durchquerte er die Eingangshalle zum Frühstückszimmer, blieb nur kurz stehen, um durch den Salon auf das große Fenster zu blicken, das irgendein unternehmungslustiger Lakai aufgeschoben hatte, um die laue Frühlingsluft hereinzulassen. Was für ein herrlicher Tag. Die Vögel zwitscherten, der Himmel war blau, das Gras war grün (wie immer, aber hervorragend war es trotzdem), und er hatte Miss Wynter geküsst.
    Bei dem Gedanken begann er fast zu hüpfen.
    Es war traumhaft gewesen. Überwältigend. Ein Kuss, neben dem alle vorigen Küsse verblassten. Wirklich, er wusste nicht, was er mit all den anderen Frauen getan hatte, denn was es auch gewesen sein mochte, als seine Lippen die ihren berührt hatten, Küsse waren es keine gewesen.
    Nicht wie letzten Abend.
    Zu seinem Entzücken sah er Miss Wynter im Frühstücksraum an der Anrichte stehen. Doch jede Hoffnung auf eine kleine Tändelei wurde zunichtegemacht, als er Frances entdeckte, die gerade angewiesen wurde, mehr von den angebotenen Speisen auf ihren Teller zu laden.
    „Aber ich mag keinen Räucherhering.“ Frances machte ein angewidertes Gesicht.
    „Du brauchst ihn ja auch nicht zu essen“, erklärte Miss Wynter mit äußerster Geduld. „Aber mit dem einzigen Stück Schinkenspeck auf deinem Teller hältst du nicht bis zum Dinner durch. Nimm dir doch ein wenig Rührei.“
    „So mag ich das nicht.“
    „Seit wann?“, fragte Miss Wynter ziemlich misstrauisch. Oder vielleicht auch nur entnervt.
    Frances rümpfte die Nase und beugte sich über die Schüssel auf dem Rechaud. „Das sieht noch ziemlich flüssig aus.“
    „Was sofort behoben werden kann“, meldete Daniel sich zu Wort.
    „Daniel!“, rief Frances aus, und ihre Augen funkelten vor Freude.
    Er warf Miss Wynter einen verstohlenen Blick zu - in Gedanken bezeichnete er sie immer noch nicht als Anne, offenbar behielt er sich diese vertrauliche Anrede für die Momente vor, wenn sie in seinen Armen lag. Ihre Reaktion war nicht ganz so überschwänglich, doch ihre Wangen färbten sich in einem äußerst attraktiven Rosaton.
    „Ich bitte die Köchin, dir eine neue Portion zu braten“, sagte er zu Frances und zauste ihr das Haar.
    „Kommt nicht

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