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Ein Earl mit Mut und Leidenschaft

Titel: Ein Earl mit Mut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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immer bei mir.“
    „Weil man nie weiß, wann sich eine Gelegenheit ergibt, eines auf die Bühne zu bringen?“, fragte Elizabeth ein wenig gemein.
    „Nun, das auch“, entgegnete Harriet, die den Seitenhieb ihrer Schwester ignorierte oder (was Daniel wahrscheinlicher fand) gar nicht registrierte. „Aber meine größte Sorge“, fuhr sie fort, „ist ein Feuer.“
    Daniel wusste, dass er lieber nicht hätte nachfragen sollen, aber er konnte sich einfach nicht zusammenreißen. „Ein Feuer?“ „Zu Hause“, bestätigte sie. „Was, wenn Pleinsworth House bis auf die Grundmauern niederbrennen würde, während wir uns hier in Berkshire aufhalten? Mein Lebenswerk wäre zerstört.“
    Elizabeth schnaubte. „Wenn Pleinsworth House bis auf die Grundmauern niederbrennt, haben wir weitaus größere Sorgen als den Verlust deiner Kritzeleien.“
    „Ich habe ja mehr Angst vor Hagel“', verkündete Frances. „Und vor Heuschrecken.“
    „Haben Sie je ein Stück Ihrer Cousine gelesen?“ Miss Wynter sah Daniel unschuldig an.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Eigentlich ähneln sie diesem Gespräch“, sagte sie, und während er noch darüber nachdachte, eröffnete sie ihren Schützlingen: „Gute Neuigkeiten! Statt Julius Cäsar werden wir heute eines von Harriets Dramen studieren.“
    „Studieren?“ Elizabeth machte ein entsetztes Gesicht.
    „Nun ja, daraus lesen“, korrigierte Miss Wynter sich. Zu Harriet sagte sie: „Du darfst dir aussuchen, aus welchem.“
    „Ach du lieber Himmel, das wird schwierig.“ Harriet legte die Gabel hin und presste eine Hand auf ihr Herz, die Finger ausgebreitet wie ein krummer Seestern.
    „Nicht das mit dem Frosch“, sagte Frances energisch. „Sonst muss ich wieder der Frosch sein.“
    „Du bist ein sehr guter Frosch“, lobte Miss Wynter sie. Daniel schwieg, hörte mit Interesse zu. Und voll Grauen. „Trotzdem“, schniefte Frances.
    „Keine Angst, Frances“, sagte Harriet und tätschelte ihr die Hand, „wir werden Der Marsch der Frösche nicht spielen. Das habe ich schon vor Jahren geschrieben. Meine neueren Werke sind weitaus differenzierter.“
    „Wie weit bist du denn schon mit deinem Stück über Heinrich VIII?“, fragte Miss Wynter.
    „Sie können es wohl gar nicht erwarten, sich den Kopf abhacken zu lassen, was?“, murmelte Daniel. „Sie wollte doch, dass Sie die Rolle der Anne Boleyn übernehmen, oder?“
    „Es ist noch nicht fertig“, erklärte Harriet. „Ich muss den ersten Akt umarbeiten.“
    „Ich habe ihr geraten, ein Einhorn mitspielen zu lassen“, berichtete Frances.
    Daniel hielt den Blick auf die Mädchen gerichtet, lehnte sich aber zu Miss Wynter. „Muss ich ein Einhorn spielen?“
    „Wenn Sie Glück haben.“
    Entgeistert sah er sie an. „Was soll das denn h...?“ „Harriet!“, rief sie. „Wir müssen wirklich ein Stück aussuchen.“
    „Also gut“, sagte Harriet und straffte die Schultern. „Am besten nehmen wir ... “

10. Kapitel
    Die merkwürdige und traurige Tragödie von Lord  Finstead???“
    Daniels Reaktion ließ sich am besten mit zwei Worten zusammenfassen: Oh und nein.
    „Das Ende ist aber sehr hoffnungsvoll“, beruhigte Harriet ihn.
    Seine Miene, auf der sich bisher Fassungslosigkeit und Entsetzen abgewechselt hatten, wurde zweifelnd. „Im Titel hast du aber die Tragödie stehen.“
    Harriet runzelte die Stirn. „Das muss ich vielleicht ändern.“ „Ich glaube nicht, dass du es Die merkwürdige und traurige Komödie nennen kannst“, meinte Frances.
    „Nein, nein“, überlegte Harriet laut, „ich brauche einen ganz neuen Titel.“
    „Aber Finstead?“, hakte Daniel nach. „Muss das sein?“ Harriet sah ihn an. „Findest du Finstead zu finster?“
    Das Lachen, das Miss Wynter bis jetzt unterdrückt hatte, brach sich in einem Regen aus Schinkenspeck und Eiern Bahn. „Oh!“ Sie schnappte nach Luft. „Tut mir leid, das war wirklich ungezogen. Aber ...“ Sie hatte wohl noch mehr sagen wollen, doch sie wurde erneut von Gelächter übermannt und brachte keinen vernünftigen Ton mehr hervor.
    „Zum Glück hast du heute ein gelbes Kleid an“, sagte Elizabeth zu Frances.
    Frances blickte an sich herab, zuckte mit den Achseln und wischte sich leichthin mit ihrer Serviette sauber.
    „ Schade, dass der Stoff nicht rot geblümt ist“, fügte Elizabeth hinzu. „Der Schinkenspeck, weißt du.“ Sie sah Daniel an, als erwartete sie eine Bestätigung, doch der hatte kein Interesse an Gesprächen, in denen durch die Luft

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